Beiträge von LeftGazeBias

    Meine Riley ist auch sehr reaktiv, wir haben gute Erfahrungen mit Click für Blick gemacht, man darf nur keine Wunder erwarten. Der Hund braucht auch Zeit, die Abläufe zu verinnerlichen und alte Muster zu durchbrechen. Außerdem auch Futtersuche am Boden (Schnüffeln ist beruhigend und wirkt auf andere deeskalierend), ich habe auch schon Bellanfälle mit Futterwerfen unterbrochen. Abwenden auf Kommando und gemeinsam vom Reiz weggehen.

    Wenn du meinst, das Futter zu sehr pusht, kannst du sowohl die Futtersorte, die Hochwertigkeit und auch die Art der Gabe variieren.


    Das Hauptziel sollte meiner Meinung erstmal nur sein, den Stresspegel gering zu halten bei alltäglichen Spaziergängen und sich dem Thema Begegnung in kontrollierten Settings im Training zu widmen. Wenn es mit dem Trainer nicht passt, ruhig nochmal andere ausprobieren, wo die Chemie eventuell besser stimmt.


    Stress rausnehmen heißt, ruhige, kleine Routen gehen, viel Routine, ruhige Beschäftigungen Aufregung vorziehen.


    Wenn sie jeden Tag x-mal eskaliert, dann ist ihr System voller Stresshormone und Lernen wird erschwert bzw. verunmöglicht.

    Auf dem Hundeplatz haben wir erstmal gar nicht mitgemacht, sondern es gab eine Schleckmatte, während wir am Rand standen. Dann etwas an die Gruppe ranpendeln und erst mit der Zeit konnten wir teilnehmen und es ist trotzdem noch schwer für Riley, besonders, wenn andere unruhige Hunde dabei sind. Wir trainieren seit über 1,5 Jahren, ich habe sie im Alter von 4/5 Jahren bekommen.


    Ich denke mir auch manchmal: das wird nichts mehr, aber aufgeben ist für mich keine Option. Man trifft Hunde unterwegs, das ist nun mal so und deswegen will ich auch weiter dran bleiben, damit es hoffentlich irgendwann reibungslos(er) laufen kann. Früher war ein Leinenpöbler für mich die schlimmste Strafe, aber man wächst mit seinen Aufgaben... Heute bin ich stolz, dass wir ein Team sind, auch wenn nicht alles glatt läuft.


    Dein Schatz ist noch jung und ihr werdet euren Weg finden.

    Fotos!!


    ">

    Beim Fotoshooting


    ">

    Große Exkursion, große Herausforderung


    ">

    Beim RO


    ">

    Freilauf nach dem Training


    ">

    Wenn's drum geht dem besten Freund das Spielzeug zu klauen, merkt man ihre Behinderung gar nicht!


    ">

    Ein sehr merkwürdiger Hund in einem Tiergeschäft


    ">

    Wasser naja... Hauptsache mit dabei


    ">

    Warten lernen beim Dummytraining

    Neues Update: Es geht richtig gut voran mit Riley. Sie hat so viel erlebt die letzten Wochen. Wir waren bei einem Upside-Down-Fotoshooting im Fressnapf und Riley konnte ohne Geschirr auf der Glasplatte stehen und ihre Leckerchen suchen (dabei wird der Hund von unten fotografiert, daher der Name). Die Ergebnisse des Fotoshootings brauchen leider ein paar Wochen, aber ich kann es kaum erwarten. Wir haben mit Rallye Obedience angefangen und wie bei der Dummygruppe fällt es ihr mit einer Aufgabe deutlich leichter, sich nicht so auf die anderen Hunde zu fixieren. Deswegen bevorzuge ich gerade stark die Gruppentrainings vor den Social Walks. In den Social Walks ist sie einfach noch viel zu sehr damit beschäftigt, den anderen Hunden nachzuhecheln.

    Falls sich RO gut entwickelt, wird sie vielleicht doch noch ein richtiger Sporthund :)

    Wir haben auch begonnen, sie ein bisschen ans flache Wasser zu gewöhnen. Es ist kein Muss, aber gerade im Sommer macht es einfach Spaß, wenn sie mit ihren Kumpels auch mal die Pfötchen nass machen kann.

    Ihre Schreckhaftigkeit entwickelt sich auch in die richtige Richtung. Unbekanntes wird eigentlich gar nicht mehr angepöbelt (Ausnahme Hunde), sondern neugierig beschnuppert und gut ist. Menschen gegenüber zeigt sie sich immer aufgeschlossener, die werden ebenfalls freundlich beschnuppert. Vor ein paar Wochen haben wir sogar eine Exkursion mit ca. 20 Leuten geschafft, inkl. junger Kinder.

    Ich bin sehr gespannt, wie sie sich weiter entwickelt!

    Hat noch jemand Interesse an Social Walks in und um Göttingen?


    Willkommen sind ängstliche, aufbrausende, unsichere, aggressive, reaktive und natürlich auch alle anderen Hunde und ihre Halter.


    Wir sind bereits eine kleine Gruppe von 18 Mitgliedern, natürlich laufen in der Regel nur einige davon pro Treffen mit.


    Keine Gebühren

    ABER auch kein beaufsichtigender Trainer.


    Dementsprechend nur für jene, die wissen, was sie tun, und Übungspartner suchen.


    Regeln Leinenspaziergang: jeder achtet auf seinen Hund, respektiert das Training und nötigen Abstand der anderen, leint seinen Hund an, lässt keinen Kontakt an der Leine zu, meldet an, wenn er jemanden passieren will, sichert seinen Hund zusätzlich mit einem Maulkorb, wenn er Beschädigungsabsichten gegenüber Tieren oder Menschen hat, ist freundlich und respektvoll den anderen gegenüber.


    Bei Spaziergängen ohne Leine und mit Kontakt gelten etwas andere Regeln und manche Hunde bzw. manche Konstellationen von Hunden gleichzeitig können nicht an dem Spaziergang teilnehmen.


    Termine nach Absprache. Schwerpunktmäßig in Göttingen, aber auch Umland. Wir organisieren uns über WhatsApp.

    Beweisfotos :)


    "Mit meinem Blindenführmenschen schaffe ich das"


    "Bitte einmal tragen"


    "Einmal posieren, dann ist Frauchen zufrieden"


    "Nach einem Ausflug auf der Veranda entspannen"


    "Mir geht es glänzend"


    "Neuer Meilenstein: 20 neue Ärsche geschnüffelt"


    "Der Hundesitter hat einen tollen Wauz"


    "Halloo? Geht's hier zum Mittelpunkt der Erde?"


    "Ich schlafe noch halb, das kannst Du doch nicht ins Internet stellen"

    Vielleicht gibt es noch ein paar Mitleser, bei Riley geht es gerade steil bergauf!

    Seit Mitte Mai bekommt sie Forthyron gegen eine Schilddrüsenunterfunktion und es scheint ihr richtig gut zu tun. Leinenführigkeit und Reaktivität haben sich massiv verbessert. Die meiste Zeit läuft sie an lockerer Leine. Je nach Umgebung darf sie auch viel an einer 5-Meter-Leine laufen. Letzten Mittwoch konnte sie das erste Mal ganz normal bei ihrer Dummyguppe mitmachen. Es waren ihre Hundefreundin und ein neuer Hund dabei. Kontakt war nicht erlaubt, damit sie nicht Rumalbern und es hieß natürlich viel warten, bis man dran ist. Sie hat es super mitgemacht. Das war ein riesiger Sprung verglichen mit dem vorletzten Mal, wo sie zwar in der Nähe der anderen war, aber permanent gequengelt hat und hinrennen wollte. Ich war so von den Socken.

    Wir sind jetzt auch in einer privaten Social Walks Gruppe, wo Riley schon viele positive Erfahrungen sammeln konnte. Gestern haben wir uns mit denen seit Ewigkeiten mal wieder auf eine Freilauffläche gewagt und obwohl ich mega gestresst war, aus Angst um mögliche Rückschritte, lief es sehr gut. Sie ist allen Hunden freundlich begegnet und auch wenn sie mal angebellt wurde und geantwortet hat, hat sie sich schnell wieder beruhigt und eine andere Beschäftigung gesucht.

    Physio auf dem Unterwasserlaufband kann sie nach langem Training nun auch fast selbstständig.

    Nach langer Suche haben wir einen geeigneten Hundesitter gefunden, mit dem wir gerade eine schrittweise Gewöhnung machen. Er hat selbst eine Hündin und die beiden verstehen sich gut. Ich bin optimistisch, dass sie dort bald betreut werden kann, was uns wieder mehr Freiheiten ermöglicht und ihr ein bissen "Alone time" mit ihrer Kumpeline.

    An der Leine ist sie zwar immer noch aufgeregt, wenn sie Hunde riecht, aber es wird langsam besser. Sie schafft es immer besser, sich wieder auf mich zu fokussieren und auch mal andere Pöbler links liegen zu lassen.

    Als riesigstes Highlight hatten vorletzte Woche unseren ersten gemeinsamen Urlaub im Harz in einem sicher eingezäunten Ferienhaus. Sie fand den Garten spitze und konnte sich auch auf die Wanderungen gut einlassen. Neue Orte zu erkunden fällt ihr immer leichter und es macht einfach endlich Spaß, mit ihr unterwegs zu sein und was zu erleben.

    Hat sie denn Kontakt zu anderen Hunden?

    Hat sie ein Kommando für Kontakt und kein Kontakt?

    (...gekürzt)

    Danke für die Mühe. Irgendwo ist sicher noch eine sinnvolle Stellschraube versteckt, aber ich bin ziemlich ratlos.


    Sie hat Hundekontakt so 1 - 2x die Woche. Aber auch bei bekannten Hunden ist sie am Anfang mega aufgeregt. Wenn man erstmal durch Übungen oder Abstand versucht die Aufregung zu reduzieren, macht man es nur schlimmer, sie steigert sich rein.


    Kommandos direkt für Kontakt oder kein Kontakt hat sie nicht, aber sie darf ja keinen Kontakt zu Fremdhunden haben. Deswegen kann sie eigentlich keine Erwartung haben, hinzudürfen. Eventuell reichen natürlich die Tutnixe, die ab und zu in uns crashen, das ganze für sie unklar zu machen? Bei Fremdhunden gebe ich mit "weiter" oder "hier lang" die Richtung vor, bei bekannten Hunden darf sie im Freilauf zu denen.


    Riley war definitiv schon vor dem Training fixiert auf andere Hunde, also es wurde auch nicht schlimmer mit dem Hundesuchen, weil sie das sowieso tut. Die Belohnung bekommt sie von den Hunden weggedreht, das weiß sie auch. Aber das führt eben viel dazu, dass es so ein Pingpong mit der Aufmerksamkeit wird, mir zuwenden, wieder nach dem Hunden "schauen" usw.


    Vielleicht muss man Alltag und Training unterscheiden. Im Alltag vermeide ich andere Hunde natürlich, d.h. wir gehen weiter bzw. weichen aus. Aber je nach Situation ist ein Ausweichen nicht unbedingt möglich. Dass wir zügig an anderen Hunden vorbei gehen, hilft zwar in der Regel einen Ausraster zu verhindern, aber hilft nicht, dass die Situation für sie irgendwie Gewohnheit wird.

    Im Training geht es ja um die Auseinandersetzung mit dem Reiz Hund, deswegen läuft es da dann über die üblichen Methoden, Click für Blick, Pendeln, Richtungswechsel usw. Wir haben schon x Trainer durch, wo Riley immer nur eskaliert ist und kein Händchen dafür da war, sie in angemessenem Maße herauszufordern. Sind jetzt bei einer, mit der ich soweit ganz zufrieden bin, aber Training ist in letzter Zeit auch oft ausgefallen ihrer- oder meinerseits (Riley hatte ja öfter gesundheitliche Probleme). Ich bin tatsächlich am Überlegen, ob Training wegen des Stresses nicht mehr schadet als nützt...


    Ich denke, weggehen ist für Riley eine Strafe in dem Sinne, weil sie, könnte sie es selbst wählen, zu jedem Hund hinrennen würde. Ich habe auch bisher nichts an der Hand, was sie besser als einen Hund findet.

    Wir gehen nicht erst bei maximaler Aufregung (wobei das bei ihr auch eine halbe Sekunde sein kann), sondern ich versuche meine Gassirouten ganz normal weiterzuführen mit wenig Tamtam um andere Hunde. Gleichzeitig versuche ich aber auch nur wenig Druck aufzubauen, sie wirklich wegschleifen versuche ich soweit es geht komplett zu vermeiden und immer in der Kooperation zu bleiben, aber manchmal geht es aus Sicherheitsgründen nicht anders. Während man dem eigentlichen Hund ja ausweichen kann, geht das mit Gerüchen und Geräuschen kam, Hundebellen hört man über eine ewige Distanz. Wir probieren immer mal eine kleine Ecke Park zu gehen, wenn es ruhiger ist. Dann ist am anderen Ende des Parks Gebell und man kann eigentlich gleich wieder gehen, denn diesen konstanten Reiz, der ja auch mal Minuten anhalten kann, hält sie nicht aus.


    Bisher hat das Training nicht zu niedrigerer Erregung geführt, eher im Gegenteil, einige der schlimmsten Situationen hatten wir im Training, leider.


    Dummytraining ist eine Idee, das so zu trainieren, dass es während andere Hunde anwesend sind, funktioniert. Das wollen wir nächste Woche im Training probieren. Aber ich bin skeptisch und ich sehe es auch nicht als so alltagstauglich für Straßen? Sie apportiert zwar, aber sie mag nicht, die Gegenstände zu tragen. Könnte man vielleicht trainieren, aber das wäre eine Schweinearbeit und sie wird es vermutlich nie besonders mögen. Meine alte Hündin hatte immer ihren Ball getragen und dann war Ruhe.


    Danke für Deinen Input, ich habe es so gut es geht, versucht zu beantworten. Bei vielen Sachen bin ich ja selbst ratlos, ihre Erregung ist ein ständiges Problem. Ich wollte einen aktiven Hund und nun habe ich einen überdrehten Hund, den ich ständig runterregeln muss. Wir machen auch einen fünfwöchigen Onlinekurs zum entspannten Hund, aber da war bisher nicht so viel Neues für uns dabei.

    Heute waren zum ersten Mal Handwerker im Haus. Riley war super, gab eine gefrostete Schleckmatte und mehr als einen neugierigen Headtilt gab es nicht als Reaktion auf den ganzen Krach und Trubel (räumlich wurde zur Sicherheit trotzdem getrennt, einer der Handwerker hat auch Angst vor Hunden).

    Später das Gassi war schwierig, aber sie hat es sehr gut gemeistert. An einer Straßenecke sind wir genau in einen Bulli rein, aber Riley hat sich ansprechen lassen und ist mit mir den Rückwärtsgang in die andere Straße angetreten. So kanns weitergehen 👏

    Puh Mist, aber schön, dass ihr dennoch von ganzem Herzen ja zu Riley gesagt habt!

    Puh ja Blind Hundebegegnungen zu trainieren ist ja nochmal ein Quantensprung an Problem ...

    Wie trainiert ihr denn?

    Wir arbeiten mit Click für Blick und angekündigtem Richtungswechsel. Sie darf den Hund wahrnehmen und wird dafür belohnt, der Richtungswechsel dient nur zum Vergrößern des Abstands, falls es ihr zu viel wird. Sie reagiert auf Hundegeruch, Bellen und Hundemarken-Klappern. Da kann sie sich teilweise richtig hineinsteigern, also sie schafft es zB an einem Hund vorbei und dann fiept sie mir noch minutenlang die Ohren voll und versucht den anderen zu finden. Auf ihre Lieblingsaktivitäten (zergeln, Dummy) reagiert sie in dem Moment nicht. Handtarget versuchen wir aufzubauen, aber man merkt, dass sie es nicht besonders mag. Für mich ist es völlig ok, Fremdhunde komplett zu meiden, aber in einer gewissen Distanz ertragen gehört eben einfach zum Alltag dazu und das klappt leider noch gar nicht gut.

    Heute ist Riley genau ein Jahr bei uns. Leider hat sich raus gestellt, dass sie Arthrose und Spondylose hat. Heute ist auch der Tag ihrer ersten Physio. Aus dem blinden Sporthund ist also nichts geworden. Mantrailing hatten wir vor einigen Wochen probiert, aber dafür ist sie noch zu ängstlich. Ich schätze, dass wir dort vielleicht in einigen Wochen einen neuen Versuch starten können. Amateur-Dummyarbeit machen wir fast täglich, da arbeitet sie gut und konzentriert mit und das ist definitiv auch die Aktivität, die mir am meisten Spaß mit ihr macht.


    Weiter ist die Hauptaufgabe, ihre Aufregung runter zu regulieren und entspannt Hundebegegnungen zu meistern. Ich habe auf jeden Fall viel zu Reaktivität bei Hunden dazu gelernt, ein hartnäckiges Thema und leider hat die Umwelt nicht viel Verständnis dafür. Es ist oft frustrierend, wie langsam und zäh die Arbeit an den Fortschritten ist. Eine externe Hundebetreuung haben wir immer noch nicht, eine mögliche ist aber in Aussicht bei einem Hundekumpel.


    Wir lieben Riley trotz allem und sie darf für immer hier bleiben.