Beiträge von LeftGazeBias

    Bilder von Riley:


    Abenteuer am Fluss


    Klettern geht auch!


    Röhren sind noch gruselig (auch beim THS!)


    Thundershirt hat seinen Nutzen, wenn es in der Wohnung zu kalt wird ;)


    Mit Kumpel am Wasser

    Riley ist definitiv noch viel Arbeit, aber ich bin nach einer ziemlichen Tiefphase wieder sehr motiviert. Ich habe unsere Gassiroutine überarbeitet, damit sie weniger Stress und Reize und mehr Spaß haben kann. Eine große Toberunde morgens, dann tagsüber bei mehr Reizen zwei kleine Runden mit Schwerpunkt auf Ruhe und Entspannung. Sie liebt den Rückruf, da kann man rennen! Aber mit Hunden drumrum ist er mir noch zu unsicher. Zweimal die Woche Training, THS und Alltagstraining, außerdem ausgewählte Hunde treffen. Bisher hat sie nur einen festen Kontakt, der auch mit ihr tobt, ansonsten zeigen ihr die meisten Hunde die kalte Schulter, aber was will man machen. Alleinbleiben bis 2 Stunden klappt nun schon zuverlässig, sie zieht sich auch tagsüber ab und zu alleine zurück. Katzentraining ist weiterhin ein Thema, aber auch da sehen wir kleine Fortschritte. Hundebegegnungen und Übererregbarkeit sind unsere zwei großen Baustellen, aber ich finde, bei einer Hündin mit ihrer Geschichte ist es trotzdem erstaunlich wenig. Da können wir eigentlich dankbar sein.

    Erstmal ich verstehe Dein Leid sehr gut! Aber ich möchte Dich auch mit einem Positiv-Beispiel aufmuntern!


    Ich habe mich nach dem Tod meiner ersten Hündin (Rottimix) für eine blinde Dobidame entschieden, die im April bei uns eingezogen ist. Ich bin also mit Hundeerfahrung an die Sache rangegangen und im Bewusstsein, dass die ersten Monate schwer werden könnten - und es wurde trotzdem härter als erwartet. Auslandsadoption habe ich übrigens bewusst nicht gemacht, weil mir das zu riskant war, da ich ähnliche hohe Ansprüche wie Du an meinen Hund habe (nicht böse gemeint, nur realistisch!). Ich habe mich mit den Vorbesitzern eine Woche intensiv ausgetauscht über ihre Fähigkeiten und Grenzen. Sie kam ursprünglich aus einer Beschlagnahme mit extremem Untergewicht und lebte dann 2 Jahre bei ihren direkten Vorbesitzern, die sich aber etwas übernommen hatten. Stadt kannte sie nicht, regelmäßiges Gassi nicht, Hundeplatz nicht, Fremdhunde nicht (hat aber immer mit anderen Hunden gelebt) etc. pp. Aber eben ein gelehriger, aufgeweckter, aktiver, erwachsener Hund, wie ich es mir wünschte.


    Bei uns Zuhause und uns als Menschen fühlte sie sich sofort wohl, aber draußen hatte sie extreme Angst. Die zwei Straßen zum Park waren eigentlich zu viel für sie. Extreme Geräuschangst, besonders bei Autos und Radfahrern, aber auch Kirchenglocken, unerwarteten Geräuschen etc. Die Geräuschangst war jedoch bereits nach schätzungsweise 3 Wochen fast komplett weg. Ich habe jedes unheimliche Geräusch benannt und belohnt. Wir haben unsere Gassiwege ganz langsam aufgebaut und erstmal war da nicht so viel Abwechslung drin. Aus dem Haus, zum Park, Leckerlisuche, mit Frauchen/Herrchen an der Schleppe toben, Leckerlisuche, zurück nach Hause. Hunde waren anfangs noch nicht so ein großes Thema, aber seit sie ihre Angst verloren hat, ist sie extrem auf andere Hunde fixiert. Wir meiden Hundebegnungen auf der Straße, aber haben Kontakte zu einzelnen Hundehaltern aufgebaut und das klappt sehr gut. Mittlerweile kennt sie eine Hand voll Hunde und zwei davon sieht sie wöchentlich. Einzeltraining hatten wir kaum, da die Trainerinnen hier so ausgebucht sind. Ich habe schnell mit Hundeplatz angefangen, nach 5, 6 Wochen?, und auch verschiedene Angebote ausprobiert. Wir machen 2 - 3 x Gruppentraining die Woche. Das ist ein straffes Programm, da muss man gucken, was funktioniert. Teilweise gibt es auch Angebote in sehr kleinen Gruppen. Wir machen z. B. einen Junghundkurs außerhalb vom Hundeplatz, wo wir insgesamt drei Hunde sind. Wir können mittlerweile kleine Runden durch die Innenstadt gehen, ins Auto steigt sie mittlerweile freiwillig ein, sie bleibt derzeit bis zu zwei Stunden alleine, sie hatte schon Hundebesuch Zuhause, sie kann eine Stunde auf dem Hundeplatz arbeiten und bellt dort immer weniger rum, Freilauf in sicheren Gegenden bzw. zu sicheren Zeiten. Beschäftigungen bauen wir parallel auf. Busfahren, Café, Tagesausflüge, das steht auch irgendwo in der Zukunft und wir tasten uns ran Stück für Stück.


    Auch wenn das alles so positiv klingt, muss ich auch zugeben, so richtig Freude macht sie mir erst seit ca. einer Woche, davor war es hauptsächlich harte Arbeit. Nun, nach 5 Monaten, kommt endlich der Teil, wo es auch viel Freude macht.

    Falls Du Dich entschließt, sie abzugeben, dann bring sie in ein deutsches Tierheim (oder vielleicht kann Dir die Trainerin bei der Suche einer geeigneten Privatperson helfen), aber nicht zu dem Verein. Und falls Du dann nochmal das Projekt Hund wagen willst, dann kann ich Dir nur dringend raten entweder von Privat oder einer Pflegestelle, da erlebst Du den Hund nämlich in einer realistischen Wohnsituation! Das wäre mein Tipp.


    Aber für mich klingt es eher so, als würdest Du weiterkämpfen wollen, auch wenn Du gerade auf dem Zahnfleisch gehst. Dazu wurden schon einige tolle Tipps gegeben, einen Gang runter schalten mit dem Hund (was kann ich wann, wo, wie, wie lange mit dem Hund unternehmen?) und eigene Unternehmungen ohne Hund aufbauen.

    Alles Gute weiterhin!

    Riley war heute zum ersten Mal zwei Mal (wie seltsam klingt das) insgesamt zwei Stunden alleine, sie hat komplett durchgepennt und mich auch nicht bei meiner Rückkehr begrüßt. Außerdem war sie ganz bemüht auf dem Hundeplatz. Zu guter letzt geht die Vergesellschaftung mit den Katzen endlich voran. Kater und Riley ratzen auf der Couch, keine Moderation nötig :smiling_face_with_hearts:

    Waren heute das zweite Mal beim THS und es war um Welten besser als beim ersten Mal, wo Riley alles zusammen gebellt hat :partying_face: Oft hat sie es sogar ertragen, dass andere gebellt haben ohne einzusteigen. Während des Geräteauf- und abbaus hat sie brav angeleint gewartet, obwohl sie das noch nicht kennt. So schnelle Fortschritte hatte ich gar nicht erwartet und bin super stolz. Außerdem konnten wir einige neue Hindernisse ausprobieren, juchu. :hugging_face:

    Update: Leinenführigkeit ohne Hunde in der Nähe klappt schon richtig gut. Kleine Wege durch die Innenstadt sind möglich. Leider hat die Kleine sich einen schlimmen Zwischenzehabszess von einer Granne geholt und die Heilung dauert nun schon zwei Wochen :face_with_steam_from_nose: Immerhin viel Auto- und Tierarzttrainimg dadurch... Herzultraschall DCM negativ :smiling_face_with_heart_eyes: Alleinbleibtraining bisher ohne Vorkommnisse. Das ist so super! Leider geht sie jetzt an den Pfotenverband, wenn sie allein ist, deswegen erstmal pausiert.