Die Rücksichtslosigkeit, die uns draußen entgegenschlägt, wenn man mit einem ängstlichen Hund unterwegs ist! Radfahrer, die einen auf Fußwegen fast umnieten, Autofahrer, die an Zebrastreifen nicht anhalten, Hundehalter, die ihre Hunde zu uns stürmen lassen und natürlich auch auf Nachfrage nicht abrufen können. Besonders in den ersten Wochen, wo Riley noch extrem ängstlich war, hat mich das alles total fertig gemacht. Als wäre es nicht schon schwer genug. Dabei gibt es unterschiedliche Typen von Rücksichtslosen - die Sorglosen, die einfach nicht dran denken auf andere Verkehrsteilnehmer zu achten (die sogar ihre kleinen Kinder einfach auf Hunde zu rennen lassen), die Hundehasser, die eh der Ansicht sind, dass Hundehalter auf gegenseitige Rücksicht keinen Anspruch haben, die Tut-Nix-Hundehalter, denen es völlig egal ist, was andere Hunde brauchen oder stresst. (Eigentlich gibts auch noch die "Ich liebe alle Hunde, deswegen grapsche ich alle an", nur tatsächlich haben wir mit denen aktuell keine Probleme.) Beim ersten Hund waren diese Leute nicht so ein Problem, weil mein Hund gelassener war. Jetzt schlägt mir das alles so ins Gesicht und nach einigen Wutanfällen versuche ich mit der Konzentration nur noch bei meinem Hund zu bleiben und sie durch die Situation zu leiten. Immerhin sind wir jetzt an einem Punkt, wo man rücksichtslose Menschen als "Übungsmaterial" ansehen kann. Mit ungezogenen Hunden klappt das noch nicht so gut. Und es fällt auch einfach auf, wie viele Hunde nicht vernünftig geführt werden, dass man es schon verstehen kann, wie viele Nichthundehalter da auch Frust schieben.
Übrigens fällt dann im Gegenzug richtig positiv auf, wenn mal jemand Rücksicht nimmt. Hundehalter, die ihre Hunde anleinen und beiseite nehmen. Die Verständnis haben, wenn Riley sich daneben benimmt ("So haben wir auch angefangen", der kleine Satz hat mich neulich richtig gefreut!). Eltern, die darauf achten, dass die Kinder nicht fremde Hunde bedrängen.
Und obwohl ich wusste, dass die Anfangszeit schwer sein kann, hat es mich trotzdem wieder umgehauen, wie schwer. Mittlerweile sind wir aus dem Gröbsten raus, aber es hat viel, viel Kraft und Nerven gekostet! Und ich bin Riley sehr dankbar, dass sie so gut mitarbeitet und jeden Tag dazu lernt.