Hallo Zusammen
Dies wird mein erster Beitrag hier, ich hoffe ich habe ihn richtig platziert.
Ich merke gerade, dass mich das Schreiben recht überfordert, aber ich versuche mein bestes, um meine /unsere Situation so verständlich wie möglich zu formulieren. Vielleicht finde ich hier jemanden, der ähnliches erlebt hat. Vielleicht aber hilft es auch einfach, mir alles einmal von der Seele zu schreiben.
Es geht um meinen Seelenhund Line. Vor ca 4 Jahren wurde durch Zufall eine schwere HD und fast gleichzeitig eine schwere, diffuse Lebererkrankung bei ihr festgestellt (Leberwerte waren zeitweise über das zehnfache des Normalwertes erhöht). Kurz darauf landeten wir bei einem sehr guten Leberspezialisten. Trotz der äusserst alarmierenden Werte haben wir es mit ihm geschafft, Line mit Medikamenten über Jahre zu stabilisieren.
Wir wussten immer, dass es irgendwann bergabgehen wird, dass sie wohl kein hohes Alter erreichen wird. Im November ist sie nun sagengafte 11 Jahre alt geworden. Älter also, als wir am Anfang zu hoffen gewagt hätten.
Vor zwei Wochen waren wir wieder beim Spezialisten weil Line zunehmend Symptome bekam, welche uns ahnen liessen was der Ultraschall später bestätigte: Leberzirrhose im Endstadium. Zusätzlich hat sich das hepatokutane Syndrom eingeschlichen was zusätzlich Probleme verursacht.
Nun nähern wir uns also am Ende unseres Weges. Der Kleinen geht es soweit gut, sie erträgt das alles sooo tapfer. Natürlich geht es nun stufenweise bergab, sie hat immer wieder ihre absolut wirren Momente und torkelt gelegentlich bzw ist unsicher auf den Beinen (was entweder an der Leber, an der Arthrose oder an den durch das hepatokutane Syndrom verursachte Pfotenveränderungen liegt). Sie trinkt viel, schläft viel, scheint aber meist schmerzfrei zu sein.
Ich bin inzwischen ins Wohnzimmer umgezogen, sie scheint dies sehr zu geniessen, verbringt die Nächte ganz dicht bei mir.
Nur hadere ich gewaltig mit mir. Im Augenblick wirkt sie auf mich (noch) nicht wie ein Hund, den man erlösen sollte. Diese Meinung teilt auch der TA (er hielt sie beim letzten Termin rein vom Erscheinungsbild/Verhalten auch für absolut unauffällig und erst beim beim Ultraschall entgleisten ihm dann die Gesichtszüge als er den katastrophale Zustand der Leber sah. Das kennen wir schon; Line lässt sich keine Schwäche oder Schmerzen anmerken, vorallem nicht gegüber Fremden / Ärzten. Das macht es nun nicht einfacher.
So oft habe ich nun gelesen, dass Hunde zeigen, wenn sie bereit sind zu gehen. Ich habe aber bei ihr grosse Angst, dass das nicht der Fall sein wird weil sie einfach ein unglaublicher Dickkopf ist alkes möchte obwohl sie nicht mehr so kann wie sie will. Ich habe Angst, dass ich übersehe wie schlecht es ihr wirklich geht und Angst, den "richtigen" Zeitpunkt zu verpassen sodass es plötzlich ganz grausam endet für sie.
Vielleicht ist jemand unter euch, dem das eine oder andere bekannt vorkommt und der mir etwas "Mut zureden" oder seine eigenen Erfahrungen mit mir teilen mag.
Ich danke Euch nur schon fürs Lesen. Das einmal loszuwerden tat wirklich gut.