Alles anzeigenWeil ich es nicht für angebracht halte. Das hat natürlich aber viel mit Definition von 'Erziehungsarbeit' zu tun. Erziehung ist für mich Verantwortung für die Entwicklung von einem anderen Lebewesen. Kindern kann man so eine Verantwortung meiner Meinung nach nicht auftragen. Sowieso nicht bei einem großen Hund. Wenn da was schief geht kann es dramatische Folgen für alle haben.
Wenn Erziehungsarbeit heißt dabei sein, mit Spazieren gehen, zuschauen wie es funktioniert, mal den Dummy werfen oder verstecken, dann bin ich da ganz deiner Meinung. Aber das kann sie auch schon jetzt.
Dann haben wir wohl eine unterschiedliche Vorstellung von Erziehung... Es hat doch nichts damit zu tun, dass die Tochter Verantwortung für den Hund trägt. Aber der Hund sollte schon wissen, dass er ihr nicht das Eis aus der Hand klauen darf...
Ich finde es im Alltag ganz schlimm zu beobachten, wenn die Hunde die Kinder "nur" als Spielgefährten sehen und die Kinder völlig ziel- und planlos mit den Hunden "rumballern" dürfen. Sehe ich hier täglich. Erst gestern habe ich an der Dreisam wieder eine Familie mit Kleinkind und Hund beobachtet... Das Kind warf dem Hund Steine ins Wasser und irgendwann ging's dem Hund halt nicht mehr schnell genug und dann hat er sich halt den Stein aus der Hand des Kindes geklaut. Ergebnis: Geheule beim Kind, Hund wurde geschimpft, Eltern haben sich darüber gestritten... Unnötig.
Ich könnte da Stunden erzählen von Interaktionen zwischen Hund und Kind bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte. Ein Kind habe ich mal nach Hause gebracht, weil es gemeinsam mit Freunden seinen Kleinhund regelrecht misshandelt hat... Ein weiteres Kind habe ich mal medizinisch versorgen müssen, weil der Hund sie an der Flexi über den Asphalt geschleift hat... Sie trug ein Sommerkleidchen. Ihr könnt euch vorstellen, wie sie nach der Aktion aussah? Der Vater hat mir dann noch die Schuld gegeben, weil ich mir erlaubt habe, mit meinem Hund da spazieren zu gehen... Dass man ein achtjähriges Kind nicht mit einer französischen Bulldogge von 15kg durch die Gegend spazieren lässt, kam ihm aber nicht in den Sinn.
Ne, ich habe da einfach schon zu viel erlebt und man kann den Leuten nur bis vor den Kopf schauen... Ich kann die Entscheidung der Züchterin nachvollziehen.
Jeder Züchter hat halt andere Vorerfahrungen mit Welpenkäufern und das beeinflusst halt ihre Entscheidungen. Verstehen kann man das manchmal, muss man aber nicht. Newtons Züchter würden nie mehr einen Welpen in einen Haushalt geben wo beide Vollzeit arbeiten. Auch aufgrund schlechter Erfahrungen. Eine Spaniel-Züchterin wollte mir keinen Welpen geben, weil er "nur" Zweithund gewesen wäre. Eine andere Züchterin wollte nicht, das mit Hunden aus ihrer Zucht gearbeitet wird. Sie züchtet "Familienhunde" und keine "Arbeitsgeräte". Habe ich beides auch nicht verstanden, aber im Endeffekt habe ich nun einen ganz tollen ESS bekommen, der sich sowohl als Zweithund als auch bei der Arbeit sehr wohl fühlt.
Holla, die Waldfee. Du interpretierst ganz schön viel in meine Worte rein. Viel mehr möchte ich auch gar nicht dazu sagen. Denn wir werden sicher mit dem Hund wachsen und alles, was ich jetzt schon von mir gebe ist ziemlich theoretisch. Falls der Hund in Zukunft mal Haupt-Eiskonsument oder mißhandeltes Opfer bei uns wird, werde ich mich reuevoll an deine Worte erinnern.
Übrigens möchte ich gerade nicht, dass meine 8-jährige Tochter für einen 30 Kilo Hund beim Spazierengehen oder sonstwo Verantwortung übernimmt. Gerade weil sie das nicht kann und mir das Risiko zu hoch ist. Aber das habe ich wahrscheinlich missverständlich ausgedrückt.