Es war so furchtbar heute Nacht... Ich glaube es ist nun wirklich an der Zeit sie gehen zu lassen aber wie gehe ich mit dem Wissen um, dass es da ein Medikament gab, was vielleicht hätte helfen können und ich versuche es nicht? Vielleicht könnt ihr mich diesbezüglich beruhigen..
Wir haben ihr gestern, nachdem sie von 16-19 Uhr geschlafen hat, um 21 Uhr eine Dosis Diazepam gegeben. Daraufhin habe ich gehofft, dass sie zur Ruhe finden kann.. Das Gegenteil ist passiert. Wahrscheinlich die gefürchtete Nebenwirkung - das Tier wird nicht ruhiger sondern das Gegenteil. Wie mechanisch ist sie gelaufen, gelaufen, gelaufen. Ich musste sie irgendwann in den Welpenlaufstall setzen, damit sie sich nicht wehtut. Es war schrecklich.. Da lief sie mechanisch im Kreis. Und lief und lief.. Ich hab nur gehofft, dass das Diazepam bald aus ihrem Körper raus ist und sie ruhen kann. Jeder Versuch sie auf meinen Arm zu nehmen ist gescheitert.. Sie hat angefangen zu fiepen und strampeln.. Hab um 2 Uhr beim Notdienst angerufen. Er meinte ich soll das Diazepam höher dosieren. Ich hatte Angst dass sich ihr Zustand dann noch verschlechtert und dachte, ich warte noch kurz ab.. Bin mit ihr raus, hab sie auf meinem Arm durch die Straßen getragen, dann konnte sie ein bisschen schlafen.. Zurück zuhause ging das laufen wieder los. Nochmal beim Notdienst angerufen, nach Alternativen gefragt. Er meinte dann müsse ich sie vorbei bringen, er müsse sie an den Venenkatheter legen, sie bekäme ein Beruhigungsmittel und ich müsse sie zur Beobachtung stationär lassen. Andernfalls eben das Diazepam. Hab mit ihm abgesprochen dass ich es verabreiche und ihm sofort anrufe, um zu schildern wie sie sich verhält. Kurz nachdem ich es ihr gegeben habe, ist sie völlig erschöpft auf meinem Arm eingeschlafen, ich konnte sie endlich ins Bett legen und sie konnte sich endlich erholen.. Sie hat von halb 5 bis viertel nach 9 geschlafen... Zwischendurch war mal ihr Köpfchen oben und sie hat mich angesehen.. Ich hatte das Gefühl, dass wieder alles normal ist... Bis sie dann um 9:15 aufgeschreckt ist, durchs Schlafzimmer gerannt, unter einen Stuhl, um in meine Sporttasche zu pinkeln.. Und seither ist sie wieder am laufen mechanisch.. Getrieben.. Ich habe ihr den Futternapf hin gestellt, sie stand neben dem Wasser und wusste irgendwie nicht wie sie zum Futter kommt, das daneben steht - wieder eine Verschlechterung ihres zustands..
Und nun ist die Zeit gekommen, da leide ich einfach nur noch mit.. Ich kann sie so gar nicht mehr ansehen. Und vielleicht ist es an der Zeit den geliebten Hund gehen zu lassen, wenn man ihn nicht mehr ansehen kann, ohne Tränen in die Augen zu bekommen.. Ich muss mich nun sammeln.. Irgendwie tut es mir weh, wenn ich daran denke, dass diese furchtbare Nacht unsere letzte war. Aber wie viele Nächte müssen noch kommen, in denen sie sich quält? Es ist schrecklich
Am meisten plagt mich mein Gewissen wegen des Medikaments, das wir bisher nicht ausprobieren konnten.. Ich habe Angst, mir das ein Leben lang vorzuwerfen, wenn ich es nicht versuche..