Beiträge von Chien_de_coeur

    Du kannst es nicht planen. Ich hatte es geplant, soweit das ging und dann ging alles unglaublich schnell und die 3h Wartezeit bis zum Euthanasietermin waren nicht vertretbar.


    Glücklicherweise kam meine Haustierärztin direkt vorbei - die nutzt T61. Meine Maus, war in tiefer Narkose, keinerlei Pupillenreflex mehr, sie hat nichts mitbekommen. Alles sehr, sehr friedlich. Es war gut so wie es war.


    Ehrlich, ich würde keinen Gedanken an das Mittel verschwenden. Alles wird gutgehen.

    Wo zieht man die Grenze was behandelt wird :ka: Ich finde es teilweise Wahnsinn was in der Tiermedizin möglich ist und was auch gemacht wird. Viele Hunde erhalten eine bessere Behandlung als Menschen, so traurig wie das ist.

    Wobei ich das Gefühl habe, dass alte Menschen auch oft deshalb schlechter behandelt werden als (meine) Hunde, weil niemand hintendran ist. Ich sehe es bei meinen Nachbarn, da könnte man so viel mehr machen, aber die alten Leutchen selbst sind so unsicher und bescheiden und die Angehörigen nicht hinterher. Ich hätte da längst Termine bei besseren Ärzten organisiert, Check ups veranlasst, usw... Aber die sind da halt auch selbst so träge, wollen dann nicht nochmal zum Arzt gehen und wenn der Arzt von selbst vorschlägt z.B. zur besseren Behandlung ins KKH zu gehen, lehnen sie ab.


    Ausnahme ist die Onkologie. Da habe ich gerade in meinem Umfeld einen sehr tragischen Fall. Ein wirklich fitter Mensch, gut versichert, sehr hintendran. Aber die Wartezeiten für die Bestrahlung waren soooo unfassbar lang, Monate nach Diagnose, sodass der Krebs gestreut ist bevor die Behandlung beginnen konnte :( Ok, wahrscheinlich hätte der Krebs auch sonst gestreut, aber zumindest bei dem ersten Diagnostikdurchlauf waren keinerlei Metastasen feststellbar und dann, als nach Monaten die Behandlung endlich beginnen sollte, wurde sie wegen der vielen Metastasen komplett gecancelt.


    Beim Hund habe ich nicht erlebt, dass man auf Bestrahlung und Chemo Monate warten muss.

    Ich hatte wohl den einzigen Border, der auch immer selbst "fight" gewählt hätte :ugly: Also ja, immer noch dezenter als ein Mali, aber Konfliktlösungsstrategie war halt immer erst knurren, dann beißen. Sie hat halt keine Konflikte gesucht (außer bei Territorialität), hat sich deren aber immer angenommen. Ist beim Border aber tatsächlich untypisch.


    Im Grunde ist ein Mali nur etwas für Menschen, die sich damit abfinden können, dass man lebenslang dafür sorgen muss, dass der Hund nicht in Konflikte mit seiner Umwelt gerät, bzw. diese nie selbst lösen muss. Sprich viel Voraussicht, Management und/oder unter Gehorsam stellen.


    Neben den Themen wie Ruhe und Auslastung.


    Ich bin dankbar heute Hunde zu haben, die in blöden Situationen nicht blöd reagieren. Denn blöde Situationen kommen halt zwingend, wenn man anderen Menschen und/oder Hunden begegnet.

    Ich habe mich ja vor ein paar Tagen gefragt welche Lebensqualität mein Gasthund hat, als sehr großer/massiger Hund auf 3 Beinen und muss gerade nochmal zurückrudern.


    Seit er hier ist wird es jeden Tag besser, er kann jetzt im Haus wirklich laufen und guckt mich nicht mehr jedes Mal traurig an, wenn ich ihn zum Pinkeln in den Garten schicke. Auch im Rollstuhl läuft er besser, nachdem ich mich mal mit der Anleitung hingesetzt und ihn etwas besser eingestellt habe, die Einstellungen, vor allem am Geschirr, hatten sich wohl mit der Zeit einfach verändert.


    Seine Besitzer können sich temporär aus gesundheitlichen Gründen nicht um ihn kümmern, sind aber weiter sehr involviert, er war bevor er hier her kam einige Wochen bei jemand anders in Pflege. Jetzt heißt es Ursachen suchen, warum er dort so abgebaut hat, dass er kaum noch laufen konnte :???: Ich kann ihn nämlich nicht behalten, bis er wieder zu den Besitzern kann :verzweifelt:

    Ich hatte letztens eine lange Unterhaltung mit einer Freundin, sie ist TfA und war lange bei einem sehr ländlichen TA hier angestellt. Also ein TA, der nur Haustiere macht, aber vom sehr alten Schlag. Die Praxis hat kein Ultraschallgerät, kann Blutwerte vor Ort nicht bestimmen und die einzigen OPs die gemacht werden, sind Zahnreinigungen und Kastrationen von Nagetieren & Katzen (keine Hunde). Der TA hat wirklich ein Klientel, das keine Diagnostik oder großartig teuren Behandlungen wünscht. Die Praxis geht hervorragend.


    Viele alte Hunde hier aus der Nachbarschaft wurden dort euthanasiert, obwohl man ihnen mit Diagnostik und anschließenden (dauerhatften, durchaus aufwändigeren) Behandlungen noch eine gute, lange Zeit hätte bescheren können. Oder die Erkrankungen hatten, die sie mit etwas Glück und intensiver Behandlung (Klinik) hätten überleben können. Ich fand das immer sehr traurig.


    Wenn ich dann aber Fälle lese wie hier die Tage das Dackelchen, das im Bad eingesperrt und nicht behandelt wurde, dann verstehe ich die Argumentation meiner Freundin, dass dieser Weg auch notwendig ist. Für Leute, die weder das Geld ausgeben wollen, noch die Empathie haben, sich um ein alterndes, krankes Tier zu kümmern.


    Nicht falsch verstehen, alle diese Tiere waren wirklich krank - nur eben nicht das Level an krank, wo ich eine Euthanasie in Betracht ziehen würde (und meine eigene Tierärztin gleich zehnmal nicht). Es wurden auch immer mal wieder Tiere zur Euthanasie gebracht, die wirklich nichts hatten, die wurden vom TA dann weitervermittelt.


    Mir selbst fällt der Gedankengang trotzdem schwer. Zumal es nicht zwingend um "nicht zahlen können" sondern oft um "kein Bock auf einen pflegebedürftigen Hund" ging.

    Ich habe ja jetzt ein paar Jahre Welpenstunden gegeben und auch, wenn keine Papiere der Welt einen gesunden, wesensfesten Welpen garantieren, sind die Chancen bei Welpen aus FCI Zucht einfach am größten.


    Beim Vermehrer scheitert es meistens daran, dass maximal, wenn überhaupt, die Elterntiere untersucht sind. Von den Vorfahren weiß man nichts. Außerdem wird oft gezüchtet mit dem "was verfügbar ist" und nicht mit Sinn und Verstand um die bestmöglichen Welpen zu erhalten.


    Es fehlt oft die Ahnung beim Thema Welpenaufzucht und Sozialisierung, die Leute sind sich nicht bewusst wann welche Entwicklungsphase abläuft und wie in dieser Phase am besten gefördert wird.


    Und natürlich habe ich schon genug Fälle mitbekommen wo es richtig schief ging, Welpen nicht mal geimpft, Elterntiere doch nicht die Elterntiere, Hund wird doppelt so groß wie versprochen, früh gesundheitliche Probleme, früh massiv verhaltensauffällig...


    Aber das muss es ja nicht mal sein. Bei so vielen ungewollten Tieren in den Tierheimen dieser Welt ist für mich Zucht wirklich nur vertretbar, wenn Hunde gezüchtet werden, die die größtmögliche Wahrscheinlichkeit haben, in ihrer zukünftigen Familie "erfolgreich" und gesund zu leben. Schau dir die deutschen Tierheime an und überlege wie viel Prozent dieser Hunde aus VDH Zucht stammen - es dürften unter 5% sein und dann dürften die allermeisten davon Schäferhunde sein. Ich muss leider sagen, dass ich in der Welpenstunde oft mitbekommen habe, dass LZ DSH Welpen an VÖLLIG unpassende Leute abgegeben wurden. So 1. eigener Hund, junge Familie mit Kleinkind & Wohnung - da verstehe ich die Züchter hier in der Gegend nicht.


    Ich hatte mal in einem Tierheim als Praktikantin gearbeitet, da gab es einen Hund mit Papieren, im Alter von 14 Jahren nach dem Tod des Frauchens ins TH gekommen und in unter einer Woche vermittelt.

    Hund wollen: Seit ich denken kann. Hund haben: Mit 21. Ab 18 war ich Gassigeherin im TH und hatte auch in einem TH ein Praktikum über mehrere Monate gemacht.


    Ich denke die Zeitspanne ist egal, solange es sich nicht nur um Tage oder Wochen handelt. Ich finde es aber wichtig, sich in der Zeit mit Hunden life und in Farbe auseinanderzusetzen. Und nicht nur mit fertig erzogenen Familienhunden. Und sich eben realistisch klarzumachen wie viel Einschränkung es bedeutet und wie viel Verantwortung es ist.


    Hundesitting finde ich da auch eine tolle Möglichkeit. Ich habe aktuell recht häufig Sitterhunde hier (nur für enge Freunde allerdings) und man lernt doch durch jeden Hund nochmal etwas Neues.

    Ehrlich gesagt vermute ich hier mindestens so sehr ein Beziehungsproblem (zwischen Hund und Haltern), wie ein medizinisches Problem. Und denke, dass seelisches Unwohlsein mit ein Grund ist, warum der Kleine sich so hängen lässt. Also auf keinen Fall will ich sagen, dass der Hund "nichts" hat, aber in Anbetracht des Hundetyps und der vorhandenen Probleme kann ich mir durchaus vorstellen, dass das einen guten Teil des Zustands ausmacht und deshalb 2 Tierärzte nichts gefunden haben.


    Nichtsdestotrotz muss ein Hund, der sich hängen lässt, natürlich an die Infusion, gerade bei der Größe.

    Ich hatte die gleiche Situation - grantiger alter Hund + Junghund.


    Persönlich habe ich immer darauf geachtet, dass sich die alte Hündin nie benachteiligt fühlt, schließlich habe ich ihr das Junggemüse "angetan". Sie durfte nicht genervt werden und wenn sie Aufmerksamkeit wollte, hat sie sie bekommen, ich habe mich dann körperlich zwischen beide Hunde geschoben und beide geknuddelt.

    Sicher wäre wegschicken auch eine Option gewesen, aber ehrlich: Der alte Rüde war zuerst da, du setzt ihm einen Junghund vor die Nase, der ihn anspielt, anspringt (!) und scheinbar sogar an sein Fressen geht. Da braucht der alte Hund einfach deinen Schutz und dein Junghund ein paar Manieren.