Beiträge von Chien_de_coeur

    Zugegeben, ich kenne nur 2 Beauceron, aber deren WTP erschien mir immer ... fast nicht vorhanden. Der eine gehört einer ehem. BC Halterin, SIE kommt mit dem kernigen Beauceron klar, ihr Mann verflucht ihr glaube ich heute noch die Knochen für die Hundewahl und wünscht sich die Border-Seelchen zurück:tropf:


    Aber auch da: Die Dame hatte mehrere Bouviers, mehrere BC und jetzt den Beauceron, mit ihr liefen alle super. Es gibt Leute die können mit unterschiedlichen Hundetypen richtig gut und andere können es nicht. Man kann da nichts vorhersagen.


    Der Beauceron ist aber auch ein Grobmotoriker für den Herrn und trotz guter Zucht deutlich zu groß geraten.

    Ich kenne einige HH die sehr verschiedene Hundetypen in ihrem Leben hatten und bei einigen (nicht allen) merkt man doch leider sehr deutlich, was ihnen lag und was nicht. Und das ist nicht immer der objektiv "schwierigere" Typ.


    Bei den einen liefen z.B. 3 LZ DSH super, danach kam der RS, der letzten Endes abgegeben wurde in der Pubertät und danach (fragt mich bitte nicht warum) ein Jagdhund - das passte null.


    Aber andere lieben und leben bewusst 2 oder mehr völlig verschiedene Typen und es läuft super.

    Ich habe bei meiner Hündin, die mir als BC vermittelt wurde, tatsächlich einen DNA Test machen lassen, weil sie Wach- und Schutztrieb zeigt und generell nicht den Eindruck macht, als hätte sie die Rassebeschreibung des BC gelesen:pfeif: Die Beschreibung des Aussies hätte da mehr Schnittstellen. Auch das geduckt laufen habe ich bei ihr in all den Jahren genau einmal gesehen...


    Irgendwann hatte ich einfach die Vermutung, es könnte auch ein Aussie oder Mischling sein. Zumal sie optisch auch nicht ganz bordertypisch aussieht, gröber gebaut ist und stellenweise lockiges Fell hat, das aber auch null zum Fell der SL Hunde passt.


    Das Ergebnis war dennoch 100% BC.

    Der Rattler meiner Freundin läuft selbst in der Wohnung auf den Teppich, egal wo man Platz sagtxD


    Man muss bedenken, die Kleinen sind unfassbar kälteempfindlich. Der zittert bis ca. 15°C, wenn er keinen Mantel trägt. Das ist nicht einfach "aushalten lernen", für ihn ist es schrecklich unangenehm. Und wahrscheinlich gibts auch weniger kälteempfindlichere Exemplare, aber ihm gehts dann wirklich schlecht und er bekommt schnell Verspannungen vom Zittern.

    Abgesehen von "nicht mögen" gibts auch noch die Option, dass der Hund es ok findet, vielleicht sogar ganz gut, aber es nicht als wertige Belohnung sieht. Dann bringt es auch nichts, wenn ich versuche damit zu belohnen.


    Selbst mein drinnen super verschmuster Hund findet es draußen nur "ok", er beschwichtigt nicht, will mal mehr, mal weniger weitermachen, aber eins wird deutlich: Er findet, draußen kann man bessere Dinge tun. Also ist es als Belohnung raus.


    Was bei uns wesentlich besser funktioniert ist stimmlich & körpersprachlich kurz "Party machen". Das fand hingegen meine Hündin immer doof.

    Daran, dass sie wirklich mal ein Stück direkt neben mir/bei Fuß geht, ist aber ja noch nicht mal ansatzweise zu denken, wenn sie nichtmal ohne Ziehen an der Leine in meiner Nähe gehen kann. Also haben wir natürlich auch dafür kein Kommando.

    Das sind 2 verschiedene Dinge und ich habe einige Hunde erlebt, die Fuß sehr viel leichter lernen als (langfristig) ohne Zug im Leinenradius zu laufen. Es ist halt nicht die Lösung des Problems, man kann das nur auf kurzer Strecke anwenden.

    Irgendwo wirst du umdenken müssen, wenn du eure Spaziergänge harmonisch gestalten willst.


    Und "harmonisch" ist für mich eigentlich genau das Stichwort. Meine Hunde sollen unsere Spaziergänge toll finden, sie sollen die Seele baumeln lassen dürfen und Hund sein dürfen. Ja, wir trainieren da auch mal, ja, ich fordere auch mal zeitweise Gehorsam ein, aber das steht nicht im Vordergrund.


    Überleg dir doch erst mal, wie du jetzt aktuell, bis das Leinenführigkeitstraining sitzt, die Gassigänge so gestalten kannst, dass ihr euch die Strecke an der kurzen Leine sparen könnt. Ein Hund kann das nicht von heute auf Morgen, das ist kein "schnelles" Training, der Hund muss lernen, sich so lange zu fokussieren. Macht was Schönes zusammen, statt euch täglich diesem Frust auszusetzen.

    Das ist kein Plädoyer dafür nicht zu trainieren, aber harmonischere Gassigänge würden euch beiden gut tun und es nimmt den Stress raus.

    Ich würde mir Urlaub nehmen und das Alleinebleiben neu aufbauen:ka: Und darüber hinaus den Alltag so strukturieren, dass der Hund das richtige Maß an Auslastung hat (also weder zu viel noch zu wenig).


    Beim Wechsel von Familie zu Singleleben kann es nämlich auch sein, dass dem Hund die Ansprache und Beschäftigung durch mehrere Personen fehlt. So wie das Familienleben so manchen Hund stressen kann, geht ein anderer genau darin auf...

    Der Alltag mit Hunden, die irgendwo auf dem "Tutnix" Spektrum liegen, ist halt sooo viel entspannter. Ich kenne den Vergleich zu gut, der erste Hund war direkt der schwierigste und riskanteste und wundere mich heute noch mit meinem neusten Hund (einem echten "Tutgarnix"), wie unfassbar entspannt das Leben mit Hund sein kann. Es ist ein anderes Lebensgefühl und man wird ein anderer Hundehalter:ka: So viel stressfreier. Dabei hat es mit dem Hund und mir immer geklappt, das Problem sind andere Menschen und andere Hunde, die man eben selbst nicht kontrollieren kann und die auch mal völlig unerwartet auftauchen und reagieren können. Dabei habe ich damals auch in der Pampa gelebt... Es ist der stetige Fokus, man darf nie locker lassen, damit nichts passiert.


    Ich glaube der Umstieg in die andere Richtung ist viel härter, als der, den ich erlebt habe.