Beiträge von Chien_de_coeur

    Vorweg, ich finde Golden Retriever aus guter Zucht sensationell tolle Hunde. Mit die angenehmste Rasse, die ich je erlebt habe, sehr viel sympathischer als Labbis.


    Dennoch, ich bin eine kleine Frau, ich kenne das (regelmäßige) Gassigehen mit Hunden bis ca. 40kg und bin sehr dankbar, dass meine eigenen Hunde nie mehr als 17kg wogen.


    Ich sags mal so: In jungen Jahren, wenn der Hund noch nicht super an der Leine läuft, ist es definitiv um Welten entspannter, wenn man nicht 100% Körperkoordination benötigt um den Hund zu halten. Vor allem beim Schleppleinentraining mit großem Hund, muss man als kleiner Mensch schon sehr geschickt sein. Wobei Golden Retriever mit etwas Geschick sehr leichtführig sind und diese Themen schnell aus der Welt sein sollten.

    Aber gerade jetzt, wo einer meiner Hunde steinalt ist und auf glatten Treppen getragen werden muss, bin ich sehr dankbar, dass ich das alleine machen kann.


    Jetzt kommt das große Aber: Die Auswahl an wirklich "mittelgroßen" Rassehunden, die sich als Familienhunde eignen, ist leider recht beschränkt:???: Wenn man da nichts findet, was einem wirklich ehrlich zusagt, dann doch lieber der größere Hund mit dem größeren Aufwand.


    Im Endeffekt: Lernt die Rasse wirklich kennen. Live und in Farbe, nicht nur bei einem Züchter. Gute Anlaufstellen sind Rassehundetreffen oder auch Nothilfen der ausgewählten Rasse, ich hatte da auch schon das Glück, darüber eine etwas seltenere Rasse kennenlernen zu dürfen. Ich stelle immer wieder fest: Lesen sagt NICHTS darüber aus, wie gut man wirklich mit einem Typ Hund kann.

    Angeregt durch die Welpensendung habe ich die letzten Tage mal wieder ein paar ältere MR Folgen geschaut und mir sind vor allem 2 Themen aufgefallen, die mich immer wieder stören.


    1) Die ewige Betonung, dass der Mensch immer klar entscheiden muss wann Interaktion mit dem Hund beginnt und endet und auf gar keinen Fall eine Aufforderung (zum Spielen oder Kuscheln) vom Hund annehmen darf. Niemals nie nicht.


    2) Der häufige Einsatz von aversiven Mitteln, der hier auch oft angesprochen wird. Letztens bin ich über eine Folge mit einem Hund gestolpert, der an der Leine gekläfft hat und MR hat gesagt, das wäre gar nicht positiv trainierbar und man müsse den Hund jetzt schocken, damit das Kläffen aufhört:ugly: Dabei haben unzählige HH und Trainer bewiesen, dass das sehr wohl auch positiv geht...


    Aber ich gestehe: Einer meiner Hunde apportiert auch einen Futterdummy. Warum? Weil er als Straßenhund nix mit Spielzeug anfangen konnte und das für mich ein Weg war mit ihm was zu spielen. Bis er das Ding mit Spaß & Spiel verbunden hat, hats aber gedauert:pfeif: Heute macht es ihm tatsächlich Spaß den Dummy ganz ohne Futter zu "jagen":herzen1: Allerdings auch mit Futter nur, wenn er in Spiellaune ist, also als Allheilmittel würde der nichts taugen, sobald irgendwas Aufregendes ist, darf Frauchen das Ding selbst holen:tropf: Dabei ist er echt futtergeil...

    Meine Hundetrainerin kann mit verschiedenen Methoden echte Leinenführigkeit vermitteln, aber alle brauchen Zeit, Geduld, Konsequenz & Engagement - zumindest bei Hunden, die hartnäckig an der Leine ziehen.


    Bei gewissen Haltern greift sie dann auch auf Geschirre mit Brustring zurück, wenn sie alles andere für nicht zielführend hält. Es gibt halt genug Leute, die können un wollen nicht konsequent trainieren und ich denke, als Hundetrainer muss man sich auch für diese ein Repertoire an "Notlösungen" bereitlegen.

    Petplan übernimmt leider einige kostspielige Behandlungen nicht.


    Ich fand das Thema Versicherung sehr verlockend und hatte tatsächlich lange Versicherungsbedingungen und Verträge intensiv studiert, aber irgendwo war für mich immer ein großer Haken. Viele Versicherungen (Agila mit knapper Leistungsgrenze und Uelzener mit hohen Beiträgen mal außen vor) haben tatsächlich eine ordentliche Liste an Dingen die sie nicht übernehmen. Klassiker wären HD/ED, Patellaluxation, Krebsbehandlungen, CT/MRT - was alles nicht so unwahrscheinliche Behandlungen sind. Aber durchaus auch sowas wie Diagnostik und Behandlung von Infektionskrankheiten und Krankheiten, die durch Parastiten verursacht werden... Meine Hündin hatte mal eine schwere Infektion (trotz Impfungen, Zeckenprohylaxe & Wurmkur), da waren ruckzuck 2000€ weg.


    Agila schließt zwar wenig aus, aber mal ehrlich 600 bzw 1100€ für Nicht-OPs? Das sind die Beträge, die ich noch "locker" selbst zahlen kann und die für mich in keiner Relation zu den nicht unerheblichen Kosten der Versicherung stehen.


    Langfristig fände ich ein gutes (!) Versicherungssystem für Haustiere sehr sinnvoll, es würde auch den Kliniken das Leben leichter machen.

    Besser als Milan auf jeden Fall.

    Ein paar Dinge wie die Boxen/Käfige finde ich echt nicht gut. Aber ich bin schon gewillt ein wenig den kulturellen Background (sie kommt aus Großbritannien) zu beachten. Auch das sie große Boxen und wenig Zeit in den Boxen betont. (Ich mag sie einfach trotzdem nicht - die Boxen)

    Ich mache sicher auch nicht alles perfekt, somit will ich nicht zu harsch urteilen. Aber sie informiert sich über Forschung und Co.


    Ich finde, gerade gemessen am aktuellen riiiiesigen Boxen-Trend, macht sie sehr wenig mit Boxen und betont stetig, dass ein Hund da nicht lange drin sein sollte. Sie stellt auch nicht jedem eine Box hin, in den meisten Folgen wird sie weder genutzt noch erwähnt.


    Ich finde sie macht vieles gut, sicher nicht zu 100% mein Trainingsstil, aber ich mag, dass sie überwiegend positiv arbeitet und einen klar erkennbaren, logischen Stil hat. Für sie steht auch das Wohl der Hunde sichtbar im Vordergrund.


    Dennoch finde ich sie den Hunden gegenüber manchmal etwas arg kalt, wobei dann in anderen, kleinen Szenen doch ihre Empathie sichtbar wird.

    Wir hatten hier mit 15 noch eine schwere OP, die gut verkraftet wurde, allerdings auch in der Klinik:ka:


    Auf der anderen Seite würde ich sie auch nicht fürs Röntgen in Narkose legen lassen, dass alles kaputt ist weiß ich seit 5 Jahren, das muss ich nicht durch neue Bilder bestätigt bekommen:tropf:


    Was das Vestibularsyndrom angeht bin ich froh, dass Karsivan hier vertragen wird. Einmal vor 4 Jahren und dann nie wieder.

    Als wir letzte Woche beim Haus-TA waren wurde einem Halter, der die OP Kosten nicht zahlen konnte, die Herausgabe seines Tieres verweigert... Bei meinem TA steht zwar immer, dass alle Kosten direkt zu begleichen sind, dass es so streng ist, war mir aber auch nicht bewusst. Er hatte angeboten es ein paar Tage später zu bezahlen, was abgelehnt wurde.


    Von einer Freundin weiß ich hingegen, dass sie für die OPs in der Klinik ein paar Wochen Zeit hatten zum Bezahlen. Und meine Klinik fügt direkt die Kontaktdaten des kooperierenden Kreditinstituts an die Aufnahmepapiere an:mute:

    Was vermitteln die denn? Tiger? :mute:. Wofür braucht man bei einem "normalen" Hund denn monatelange Arbeit mit Trainern?

    Wie schon oben angedeutet, die haben leider fast ausschließlich Hunde mit sehr heftigen Beißvorfällen in der Vergangenheit. Also nicht "mal gebissen", "aus Unsicherheit gebissen" sondern ganz andere Hausnummern. Die beiden Hunde, die mir vor 1,5 Jahren vorgeschlagen wurden, sind aktuell noch beide dort.


    Sonst kenne ich nur ein weiteres deutsches Tierheim und da sieht es genauso aus:ka: Sind aber beide auch eher klein.

    Für Zuchthunde werden ewig weite Strecken in Kauf genommen, aber beim Tierheimhund soll es halt das örtliche sein, am Liebsten. Finde ich manchmal ein bisschen Schade.

    Ich biete 9250km:ugly: Das war allerdings Zufall, eine Freundin wohnt dort.


    Bei einem deutschen Tierheim dürfte das aber schwierig werden, die beiden, die ich kenne, verlangen regelmäßige Besuche und Arbeit mit Trainern über Monate vor der Adoption.