Beiträge von Chien_de_coeur

    Zum Thema Vestibularsyndrom: Uns hatte die Tierklinik von jeglicher Behandlung abgeraten, einfach pflegen und warten, keine Infusionen, kein Cortison. Und dann zur Vorbeugung Karsivan geben.


    Bei uns ist es jetzt 3 Jahre her und wir hatten keinen Rückfall, meine Hündin war außergewöhnlich schwer betroffen (sie konnte nicht mal stehen) und es ist vollständig verschwunden, selbst die Kopfschiefhaltung war irgendwann (nach mehr als einem Jahr mit Physio) weg.

    Bei einem überreizten Hund hilft es durchaus auch mal, den Hund an ein Geschirr und eine lange Leine zu packen und das Thema Leinenführigkeit erst mal ruhen zu lassen. Lass ihn ziehen und die Welt erkunden und ein paar Wochen später versuchst du die Leinenführigkeit nochmal komplett neu am Halsband aufzubauen.


    Gerade wenn man schon Monate erfolglos an der Leinenführigkeit rummacht, kann so eine Pause allen Beteiligten gut tun und Stress rausnehmen.

    Ich verdiene als Referendarin auch nicht die Welt (ca. so viel wie jemand, der beim Supermarkt an der Kasse sitzt, damit ihr es euch vorstellen könnt).

    Ich hatte es im Referendariat auch geschafft 200-300€ im Monat problemlos zu sparen, natürlich nicht nur für den Hund sondern generell als Start ins Leben danach, aber für die Hunde blieb genug übrig... Klar, wer in einer großen Stadt lebt und hohe Mietkosten hat, dem wird das mit dem Referendariatsgehalt nicht leicht fallen, aber auch das kann man sich ja meist aussuchen.

    Wer einen Chow-Chow will, wird einen Chow-Chow lieben, wer einfach "nur" ganz klassisch einen Begleithund will mit all den stereotypen Vorstellungen zum Thema Hund, wird wahrscheinlich nicht glücklich. Oder verliebt sich unverhofft doch noch in die speziellen Eigenschaften...


    Mein Nachbar hatte einen, die beiden waren zusammen endlos glücklich, die Hündin war völlig unerzogen aber ruhig, liebenswert, desinteressiert an allem und die beiden hatten ein tolles Leben zusammen. Nach ihrem plötzlichen Tod kam er auf die überstürzte Idee einen Labbi zu holen und ich sehe jetzt seit inzwischen 7 Jahren ein unglückliches Hund-Halter-Gespann:regenschirm2:

    Dabei wäre der durchschnittliche Hundehalter mit diesem (charakterlich wirklich einwandfreien) Labbi sicherlich glücklicher. Aber ihn nervt dieser ewig gut gelaunte, quirlig Hund einfach nur.

    Ich glaube für viele Menschen, die nicht schon einige Hunde verschiedener Rassen erlebt und auch mit ihnen ansatzweise gearbeitet haben, ist es schwer zu begreifen, wie viel Einfluss die Genetik auf das Verhalten hat. Ich habe die Diskussion auch regelmäßig mit meinem Partner und komme da auf keinen grünen Zweig:muede: Man könne jeden Hund passend erziehen:fear: Weiß nicht wie oft ich mich da schon erfolglos gestritten habe...


    Da ich in jungen Jahren vor allem in den Semesterferien in Tierheimen ausgeholfen habe, habe ich einen anderen Blick auf die Dinge und eben viele Abgaben von Hunden im pubertären Alter erlebt, weil sie ihren Haltern dann doch über den Kopf gewachsen sind. Aber völlig egal wie viel ich davon erzähle "den hätte man nur richtig erziehen müssen!":ka: Ich fand vorher auch andere Rassen toll als heute, gerade vom Thema Jagdhunde ohne will to please bin ich dadurch vollständig abgekommen.

    Das was ich davon dann noch begutachten konnte sah jeweils sehr nach Hundekot aus, es gab auch keine verdächtigen Taschentücher in der Nähe und die Stelle (super einsehbar von einer Häuserreihe) hätte man sich als Mensch in Notlage wohl auch eher nicht ausgesucht ;)


    Katzenkot findet die Hündin leider ganz lecker, aber das wars nicht...

    Aber es wird nicht helfen... Es wird nichts an den rassetypischen Eigenschaften und schon gar nicht am Jagdtrieb ändern:ka: Du hast dir eine eigenständige Hunderasse mit extremen Jagdtrieb ausgesucht, das kann man nicht wegoperieren.


    Ich bin im Rahmen des Auslandstierschutzes absolut pro Kastration, aber hier bei uns, gerade bei einem Hund in privater Haltung, sehe ich das ohne medizinische Indikation als unnötigen Eingriff an.

    Was reizt dich denn am Broholmer? Ich frage aus Interesse - denn ich mag Hüter und Schäferhunde, aber sehe bis auf die Wachsamkeit (die in einer Stadtwohnung ja nun auch nachteilig wäre) keine Gemeinsamkeiten zum Broholmer, der so gar nicht meins wäre.


    Ich habe Broholmer bisher als in sich gefestigt, ruhig und verträglich erlebt. Aber mit sehr, sehr begrenztem Arbeitswillen:tropf: