Ich fand das Informationsseminar für Weidetierhalter sehr .... optimistisch. Es wurde über die empfohlenen Präventionsmaßnahmen des Landes aufgeklärt.
Knappe Zusammenfassung:
- ein normaler Wolf springt erstmal nicht, Risse gehen quasi ausschließlich auf das Fehlen einer stromführenden Litze auf 20cm Höhe zurück
- für Ziegen & Schafe sind Elektronetze mit 90cm Höhe ein völlig ausreichender Schutz, an Hängen sollte eine Breitbandlitze auf 120cm drüber
- sollte doch ein Exemplar das Springen erlernen, sind 140cm sicher
- bei Großtieren sind nur Fohlen/Kälber und Ponys in Shettygröße gefährdet, Risse größerer Tiere gehen darauf zurück, dass dort zuvor Fohlen/Kälber gerissen und der Wolf somit angefüttert wurde
- HSH werden nur in seltenen Ausnahmefällen empfohlen, da sie mehr Probleme als Nutzen mit sich bringen
Im Endeffekt starke Betonung auf: Organisiert euch mobile, stromführende Zäune. Risse gehen auf schlechte Zäune zurück. Der Rest ist Panikmache der sozialen Medien und Fälle, in denen 140cm Zaun überwunden wurden, sind ihm keine bekannt. Es gäbe dann immer Schwachstellen wie schlecht umzäunte Teile oder nicht ausreichend Pfosten. Schon dürftige 2 Litzen Zäune hätten im Monitoring gute Dienste erwiesen und Wölfe abgehalten, sollten aber verbessert werden.
Ich meine - schön, wenn es tatsächlich so kommt und eine 20cm Litze all unsere Probleme löst. Das würde aber suggerieren, dass alle Berichte aus dem Norden auf unzureichende Stromzäune zurückgehen. Ist dem wirklich so? Funktionierender Elektrozaun und alles ist sicher?
Hier wird es nochmal zusammengefasst, allerdings sind dort sogar nur 120cm genannt:
HSH sind zwar auf dem Foto, werden aber in den Empfehlungen nicht genannt.