Denkst du denn, deine Probleme wären ohne Hund gelöst und du wärst plötzlich und nachhaltig zufriedener?
Oder gibts dann den nächsten Anlass zum nicht ganz zufrieden sein?
Natürlich musst du das niemandem hier beantworten, es reicht, wenn du selbst drüber nachdenkst.
Beiträge von Chien_de_coeur
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Vorsicht, ungewohnt philosophisch:
Klingt für mich sehr wie das, was ich aus meinem (privaten und beruflichen) Umfeld an "regretting parenthood" kenne. In den mir bekannten Fällen geht es aber natürlich immer um Kinder. Es ist leider ein relativ totgeschwiegenes Thema, das erst langsam eine Plattform bekommt. Man muss dazu sagen, dass ich hauptberuflich mit Kindern arbeite und ehrenamtlich mit Hunden, aber so starke Parallelen zu regretting parenthood wie in deinem Text habe ich noch nie bei Hundehaltern gesehen.
Menschen bekommen Kinder, weil man das halt so macht, es dazu gehört, irgendwie freut man sich ja auch drauf, aber so ganz bedacht welche massiven Auswirkungen auf das Leben das hat, hat man halt nicht. Und dann geht die stille Reue los, man ist unglücklich, die Rolle des Elternseins erfüllt einen nicht, keiner versteht es, weil von außen ja alles gut aussieht.Leider habe ich keine Ahnung, was der "richtige" Weg ist, wenn einem die Rolle des Hundehalterseins nicht erfüllt. Bei Kindern ist es halt: "You fucked up" - es gibt (fast) keinen Ausweg, da bleibt nur die Therapie. Einen Hund kann man abgeben. Aber ob das dann das ganze Problem der Unzufriedenheit löst?
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Kastration als Problemlöser ist ja nun schon sehr lange keine gängige Vorgehensweise mehr
Der Hund wurde nicht zur "Problemlösung" kastriert, sondern er kam bereits kastriert aus dem Tierschutz zur TE. Deshalb wird es auch schwierig sein, irgendwie noch zurück verfolgen zu können, wie, wann und bei wem (im Ausland nehme ich an) er kastriert wurde und wieviele Hoden dabei entfernt wurden.
Leider weiß ich nicht wann er kastriert wurde, da ich ihn so schon aus dem Tierschutz übernommen habe.
Das habe ich verstanden, sind meine ja auch alle... Aber es klang so, als würde der Trainer eine vollständige Kastra als einen wichtigen Schritt im Training ansehen.
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Wtf? Ist ja krass. Ecke Stuttgart, richtig? Frage für nen Freund ...
Ja, aber eine abgeschlossene Ausbildung muss man halt schon haben. 😬
Eine Freundin arbeitet als Quereinsteigerin ohne Ausbildung (abgebrochenes Studium) in der Verwaltung und hat mehr Nettogehalt als von dir angegeben. Und wir sind hier ne sehr, sehr günstige Gegend Sie zahlt für 80qm Wohnung keine 600€ warm.
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Ich weiß halt nicht, ob ein Trainer, der die Probleme gleich auf die hormonelle Schiene schiebt, wirklich hilfreich in der Problemlösung sein wird
Also klar, es ist sehr legitim dazu zu raten, Gesundheitliches erst ausschließen zu lassen. Nur wie geht es mit diesem Trainer weiter für euch, wenn der Testosteronwert bestimmt wurde? Hat er dann noch andere Ansätze? Kastration als Problemlöser ist ja nun schon sehr lange keine gängige Vorgehensweise mehr, mit wenigen speziellen Ausnahmen.
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Wenn ich wüsste dass meine Hunde so eine Tablette wirklich vertragen, hätte ich kein Problem damit, so was zu geben. Ich hab aber zwei Leishmaniose positive Hunde, bei denen ich eh aufpassen muss was sie überhaupt bekommen, und beide gehören zudem zu einer Rasse die auf Antizeckenkram generell empfindlich reagiert. Halsbänder werden hier gar nicht vertragen, gibt immer knallrote Haut und viel Juckerei, egal wie viel man es auslüften lässt oder sonstwas. Bei Spot On bin ich ähnlich schissig wie bei Tabletten.
Da es Sandmücken inzwischen in Deutschland gibt finde ich es kritisch, wenn auf LM+ Hunden kein repellierendes Mittel drauf ist. Klar kann man die Durchseuchung bei Vorhandensein des Vektors nicht mehr aufhalten, aber dennoch sehe ich da eine gewisse Verantwortung...
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Ich gebe nur Mittel mit repellierender Wirkung, hier sind durch die Nähe zu Frankreich sämtliche Vektorkrankheiten (mit Ausnahme von Herzwürmern) vorhanden und teilweise echt häufig, auch Sandmücken sind hier inzwischen gut vertreten. Viele Hundehalter unterschätzen was es inzwischen so alles an Krankheiten hier in Deutschland gibt.
Meine Hündin musste ich nach Ankunft auf 3 Mittelmeerkrankheiten behandeln. Alles Krankheiten, die es inzwischen hier gibt. 6 Wochen Doxy am Stück, dazu 3 Runden Carbesia, die Schmerzensschreie werde ich nie vergessen. Das sind keine netten Krankheiten und es ist leider davon auszugehen, dass uns das trotz inzwischen negativer Testergebnisse wieder einholen wird. Von einer normalen Lebenserwartung ist leider nicht mehr auszugehen.
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Hallo liebes Forum,
hatte jemand von euch schon den Fall, dass bei der Kastration ein Hoden übersehen wurde oder es einen dritten Hoden im Abdomen gab?
Mein Hund war ja noch nie einfach mit anderen Hunde, doch seit unserem Umzug ist alles noch sehr viel schlimmer geworden.
Wir sind jetzt bei einem Hundetrainer und haben heute Tonis Sozialverhalten ausgetestet und er wurde beurteilt.
Es war das gleiche wie immer: er ist extrem beanspruchend, angespannt in der Körperhaltung, will die Oberhand gewinnen, überschätzt sich selber maßlos und ist alles in allem ein richtig respektloser Pascha.
Zudem hat er heute das erste Mal in meine Wohnung gemacht (laut Trainer wegen den Gerüchen der läufigen Hündinnen an seiner Kleidung).
Er hat dann auch den anderen Hund besprungen.
Mein Trainer meinte, dass Toni sehr viel sexuelle Aggression in sich hat.
Leider weiß ich nicht wann er kastriert wurde, da ich ihn so schon aus dem Tierschutz übernommen habe. Ich habe mich jetzt mit der TischuOrga in Verbindung gesetzt um wenigstens einen ungefähren Zeitpunkt zu erfahren.
So wie er sich derzeit verhält könnte man nämlich glauben er wäre garnicht kastriert...
Werde das auf jeden Fall beim TA abchecken lassen, dennoch wollte ich mich mal erkundigen wie wahrscheinlich das denn sein könnte.
Lg Julia und Toni
Ohne das gesehen zu haben: Die markierten Sätze lassen mich stark daran zweifeln, dass das mit einer unvollständigen Kastra zusammenhängt.
Nicht, dass ich etwas Gesundheitliches völlig ausschließen will, aber ich würde mich da nicht auf die Hormone beschränken sondern neben dem Testosteron auch Themen wie Schilddrüse, Magen- und Gelenkschmerzen ausschließen. Persönlich bin ich halt vorsichtig, auch wenn es sich eher nach einem grundsätzlichen, eskalierenden Problem liest. Also muss man auf jeden Fall zusätzlich schauen, wo es in eurem Zusammenleben Verbesserungsmöglichkeiten gibt.
Außerdem muss man bedenken, dass eine Kastra oft nicht so viel am (Problem)Verhalten ändert, gerade wenn das Problem doch nicht die Hypersexualität ist
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Wenn sich dein Hund in der Situation massiv stresst, dann setzt du ihn zu schwierigen Situationen aus und das Training macht wenig Sinn. Ein junger Labbi kann es halt evtl. noch nicht leisten eine Spielmöglichkeit in 3m Entfernung zu ignorieren.
Ich würde unterscheiden:
1) Du möchtest keinen Kontakt. Dann übe das auf so viel Abstand, dass dein Hund ansprechbar bleibt und das mit dem ruhig bleiben auch leisten kann. Ja, das ist unbequem, dafür muss man evtl. Gassirouten ändern, Zeiten ändern, rausfahren. Kommt ein freilaufender Hund geht man weg. Dementsprechend muss man gewissen Gegenden wo jeder seinen Hund gerne rennen lässt strikt meiden. Aber wenn dein Hund sich zu sehr hochfährt ist kein Lernen möglich. Wenn du fleißig dran bleibst wird das ja auch wieder besser.
2) Dein Hund soll mitspielen: Fordere die Aufmerksamkeit mit genügend Abstand ein, sodass dein Hund das leisten kann. Gebe ihn frühzeitig genug mit eindeutigem, immer gleichem Signal frei.
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Wenn du schreibst wo du (ungefähr) wohnst können dir hier sicher Leute helfen bei der Trainersuche.
Ich weiß, du warst bei vielen Tierärzten, es ist frustrierend, es ist teuer. Aber wenn du der Sache auf den Grund willst, führt leider kein Weg dran vorbei weiter zu machen. Auch da kann es helfen sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, hier im Forum oder in Facebookgruppen. Nicht um blind Ratschlägen zu folgen sondern um Tipps für passende Experten zu bekommen.