Einer meiner verstorbenen Hunde war nur schwer belohnbar, weil schlichtweg schwer krank von Adoption an (wissentlich). Er war dann halt in der kurzen, sehr schönen Zeit zum Liebhaben da Zugegebenermaßen habe ich ein bisschen mit negativer Verstärkung gearbeitet, ja, böse, aber darüber haben wir einen Rückruf aufgebaut, der für ihn völlig ausreichend war. Mehr konnte er nicht, musste er auch nicht.
Ich fürchte bei unheilbar kranken oder sehr traumatisierten Hunden muss man sich auch einfach mal damit abfinden bzw. schauen, wie man das beste rausholen kann, ohne die gleichen Erwartungen wie bei einem gesunden Hund zu stellen.
Ein Hund in meinem Junghundetraining war von seinen Besitzern absolut nicht belohnbar weil a) gestresst und b) er fand sie schei*e. Klingt tragisch, war leider so, da hätte ich mir eine Trennung und Neustart für alle Beteiligten gewünscht. Der hat denen echt die Mittelkralle gezeigt, es hat null gepasst und er war mega gestresst. Das Vertrauensverhältnis zwischen Haltern und Hund war nachhaltig gestört und er gehörte zu einer asiatischen Rasse, die sowas ja gerne mal super krumm nehmen. Plus die Halter waren halt auch nicht wirklich engagiert das Ruder rumzureißen. Von mir war er absolut belohnbar, mit Dingen, die er bei seinen Haltern nie angenommen hätte.
Aber generell halte ich wirklich kaum belohnbare Hunde für ein sehr, sehr seltenes Phänomen. Gerade, wenn man a) gesundheitliche Ursachen checkt und b) die Trainingsumgebung stressarm gestaltet. Auch "mein Hund nimmt keine Leckerlis" stellt sich am Ende doch bei mehr als 99% als unwahr heraus.