Beiträge von Chien_de_coeur

    Ich sehe bei einem Hund, der alleine bleiben kann, bei 6h kein Problem. Viele Hunde sind eh gestresst und übermüdet durch die ständige Interaktion mit dem Menschen. Aber ein Problem hat man dann in der Welpenzeit oder wenn Hund krank ist. Und einen kranken/alten Hund gibt man auch nicht in eine HuTa, also irgendwas muss man arrangieren können, für solche Fälle.


    Und natürlich bedeutet Vollzeit & Hund, dass Freizeit ohne Hund quasi nicht mehr drin ist. Also nicht noch abends 3-4h weg mit Freunden, ins Kino, ins Restaurant, Wochenenausflüge ohne Hund, zumindest nicht auf regelmäßiger Basis ohne wirklich gute Betreuung für den Hund.

    Ich finde viele Vereine die Auslandshunde vermitteln auch unseriös, möchte aber durchaus sagen, dass ich es nicht völlig normal und üblich finde, dass so ein Hund drinnen null zur Ruhe kommt und heult. Ja, die gibt es, meine eine Hundetrainerin hatte auch so einen aufgenommen (übrigens aus dem Inland) weil sie die entsprechenden Haltungsbedingungen bieten konnte... Aber auch, wenn das Einleben Zeit braucht, schwierig sein kann, usw... so ein extrem starker Dauerstress ist selten und etwas, was man mMn vor Vermittlung nicht hätte verschweigen dürfen.


    Denn auch unter Tierheimbedingungen (in Deutschland) checkt man ja normalerweise durchaus das Verhalten des Hundes in Innenräumen vor Vermittlung. Mein Gott, meine Hunde kommen aus Mittelamerika und die haben das vorher gecheckt. Auch als ich im TH im Ausland gearbeitet habe, hatte man ein Appartement und einen Aufenthaltsraum, wo man Hunde mal hin mitnahm um zu schauen, was da passiert. Mag im rumänischen Shelter unrealistisch sein, aber davon reden wir ja nicht.

    Ich erlebe in meinem Umfeld durchaus, dass die Hunde, die sich im 1-3kg Bereich befinden, deutlich gefährdeter sind, in vielerlei Hinsicht. Auch wenn sie viele tolle Eigenschaften haben. Auch erlebe ich die Besitzer ängstlicher, zu Recht wie ich finde.


    Aber so ein robuster 5-7kg Terrier ist dann direkt eine völlig andere Hausnummer in Sachen Robustheit, als 1,7kg Chi :ka: Meine Hunde wiegen 11 & 13kg, da mache ich mir gar keine Gedanken... Eine Nummer kleiner wäre natürlich noch praktischer, vielleicht beim nächsten Hund. Für ganz kleine Hunde (Chis) bin ich zu tollpatschig.

    1) Bitterböse Absage, weil ich mir zwei Hunde anschauen wollte, bevor ich mich entscheide. Riiiesiges Drama, wer sich nicht entscheiden könne, bekäme kein Tier.


    Ich springe ja ab und an hier mal für eine Tierschutzgruppe hier ein und da ist auch ein befreundeter Verein dabei, der alle ablehnt, die mehrere Tiere anschauen wollen.


    2) Keine Absage, aber ich kam zu einem Treffen von einem Verein, bei dem ich aktiv werden wollte. Ohne meinen Hund. Alles nett, bis die Leiterin erfuhr, dass ich einen Border Collie habe. Wie man so eine schreckliche Rasse halten könne, könnte sie nicht verstehen.
    Es war nebenbei absolut klar, dass meine Hündin aus dem Tierheim kam...

    Ich habe jetzt auch wieder einen American Bully im Welpentraining, den 5. dieser Art... Keiner exotic, keiner so krass deformiert, aber mir ist da immer Angst und Bange, weil unser OA doch gerne solche Hunde einkassiert, wenn sie sich zu sehr Richtung Staff entwickeln.


    Freunde von mir haben es geschafft ihre Hündin zu behalten (ich verurteile absolut den Kauf), allerdings nach Jahren des Banges, immer weiteren Gutachten... Und eine gesundheitliche Totalbaustelle ist die Hündin auch, obwohl sie zum hochbeinigen, schlankeren Typ gehört.

    Einer meiner verstorbenen Hunde war nur schwer belohnbar, weil schlichtweg schwer krank von Adoption an (wissentlich). Er war dann halt in der kurzen, sehr schönen Zeit zum Liebhaben da :smiling_face_with_hearts:Zugegebenermaßen habe ich ein bisschen mit negativer Verstärkung gearbeitet, ja, böse, aber darüber haben wir einen Rückruf aufgebaut, der für ihn völlig ausreichend war. Mehr konnte er nicht, musste er auch nicht.

    Ich fürchte bei unheilbar kranken oder sehr traumatisierten Hunden muss man sich auch einfach mal damit abfinden bzw. schauen, wie man das beste rausholen kann, ohne die gleichen Erwartungen wie bei einem gesunden Hund zu stellen.


    Ein Hund in meinem Junghundetraining war von seinen Besitzern absolut nicht belohnbar weil a) gestresst und b) er fand sie schei*e. Klingt tragisch, war leider so, da hätte ich mir eine Trennung und Neustart für alle Beteiligten gewünscht. Der hat denen echt die Mittelkralle gezeigt, es hat null gepasst und er war mega gestresst. Das Vertrauensverhältnis zwischen Haltern und Hund war nachhaltig gestört und er gehörte zu einer asiatischen Rasse, die sowas ja gerne mal super krumm nehmen. Plus die Halter waren halt auch nicht wirklich engagiert das Ruder rumzureißen. Von mir war er absolut belohnbar, mit Dingen, die er bei seinen Haltern nie angenommen hätte.


    Aber generell halte ich wirklich kaum belohnbare Hunde für ein sehr, sehr seltenes Phänomen. Gerade, wenn man a) gesundheitliche Ursachen checkt und b) die Trainingsumgebung stressarm gestaltet. Auch "mein Hund nimmt keine Leckerlis" stellt sich am Ende doch bei mehr als 99% als unwahr heraus.

    Ich finde auch CKCS richtig, richtig toll charakterlich und nebenbei endlos niedlich :ka: Kaufen würde ich dennoch niemals einen... für mich schließt sich das Empfinden von Niedlichkeit und dennoch das Bewusstsein darüber, dass es falsch ist, die Zucht zu unterstützen, nicht aus.