Du hast einen Junghund, der in den sensiblen Phasen anscheinend keine Förderung erhalten hat und nur ein einseitiges Leben mit ganz anderen Gegebenheiten and Ansprüchen als bei dir kennen gelernt hat. Das wäre, wie wenn man sich einen Junghund aus dem Ausland importiert und erwartet, dass er gleich auf ist mit einem sorgfältig sozialisierten Welpen, der mühevoll auf sein neues Leben vorbereitet wurde. Im Grunde habe ich persönlich sogar mehrfach die Erfahrung gemacht, dass Hunde, die über die Welpenzeit hinaus beim "ländlichen Züchter" lebten, wo selten (nie) das Grundstück verlassen wurde, lebenslang größere Anpassungsschwierigkeiten haben, als Hunde aus dem Tierschutz.
Das klingt jetzt arg düster. Natürlich kann es sein, dass dein Junghund trotzdem lernt sich gut anzupassen und ein ganz normales Leben zu führen. Aber in jedem Fall braucht es aktuell Verständnis und ein behutsameres Heranführen an alles Neue. Ein Hund in dem Alter ist sowieso immer viel Arbeit. Einer, der nichts kennengelernt hat, noch viel mehr.