Das überrascht mich doch sehr, als ich ein Kind war, hatten meine Eltern einen reinrassigen Cavalier und 2 Jahre später kam eine Hündin dazu, und die haben sich bestens vertragen, miteinander gespielt und geschlafen.
Auch im Internet fand ich bei meinen Recherchen vor der Anschaffung überwiegend positive Artikel. Klar hatten die alle auch Vor- UND Nachteile.
Ersthund zuerst füttern hatte man uns damals gesagt, als bei meinen Eltern die Hündin dazu kam und da die beiden super klar kamen, bin ich davon ausgegangen, das sei üblich.
Für den Cavapoo hatte ich mich damals entschieden, weil Cavalier King Charles Spaniel drin waren, also die Rasse aus meiner Kindheit und der damit verbundenen Erfahrung und als Pudelmix zum damaligen Zeitpunkt tatsächlich hauptsächlich wegen den Haaren.
Der Aussiedoodle kam zustande, weil ich mir als Zweithund einen mittelgroßen Hund vorgestellt hatte und im Netz überall stand, dass durch den „will-to-please“ vom Aussie die Erziehung relativ einfach wäre und durch den Pudel nicht haaren würde.
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Da gibt es finde ich verschiedene Themen.
Einmal das Thema Mischlinge/Genetik.
Die Verkäufer dieser Rassemixe, und leider auch viele Websites, verbreiten da schlicht falsche Informationen. Bei Mischlingen ist es vorher unmöglich, vorherzusagen, welche Eigenschaften (körperlich, charakterlich) von beiden Eltern durchschlagen. Das heißt, wenn gesagt wird, "der Hund wird nicht haaren, weil ein Pudel eingekreuzt wurde" ist das schlicht gelogen. Niemand kann vorhersagen, welche Fellstruktur geerbt wird. Es kann genausogut das Aussie-Fell geerbt werden, und warum sollte der Hund dann nicht haaren?
Das gleiche gilt für alle möglichen Charaktereigenschaften. Du kannst von komplett-Aussie bis komplett-Pudel alles bekommen. Genauso kann jede mögliche Kombination von Charaktereigenschaften herauskommen. Du kannst jetzt auch einen Hund haben, der wie bolle haart und kein bisschen Aussie-Charakter hat.
Deswegen ist es nicht besonders sinnvoll, solche Mixe zu kaufen, wenn man bestimmte Eigenschaften für seinen Hund haben möchte. Denn es gibt keinerlei Garantie, dass diese Eigenschaften genetisch durchschlagen.
Als nächstes wirkt dein Bild von Aussies auf mich so, als sei das sehr durch die positive Brille betrachtet. Aussies haben weit mehr Eigenschaften als will-to-please (und den würde ich persönlich ihnen nichtmal als typische Eigenschaft zuschreiben). Wenn du da mehr Interesse hast, frag gerne nach, dann bekommst du bestimmt gute Beschreibungen hier. Auch zum typischen Pudel-Charakter, den du ja auch bekommen kannst.
Nun zum Thema zusammenleben. Erstmal ist der Welpe ein Störenfried für deinen Althund. Er ist neu und unbekannt, er wurde ihm ungefragt vor die Nase gesetzt (der Mensch trifft die Entscheidung, wie immer) und dazu scheint er keine Grenzen zu respektieren. Das kann sich ändern. Dafür wäre es aber gut, wenn du dafür sorgen würdest, dass die beiden möglichst wenig Konflikte austragen müssen. Dazu würde gehören, dass der Kleine die Grenzen des Großen akzeptieren muss. Also Kleiner nähert sich, der Große knurrt -> hier sollte dann eine deutliche Reaktion des Kleinen passieren, am besten durch Distanzvergrößerung. Wenn das nicht passiert, wäre hier der Moment, wo du deinen Großen unterstützt und den kleinen Nerver wegnimmst. Denn sonst hat der Große ja gar keine andere Möglichkeit, als deutlicher zu werden.
Eine gute Basis für ein Zusammenleben hat man dann, wenn die Grenzen von anderen erkannt und eingehalten werden.
Wobei hier mMn auch nochmal wichtig ist, zu erwähnen, dass 'gutes Zusammenleben' sehr unterschiedlich aussehen kann. Einige Hunde wollen einfach nicht spielen oder kuscheln. Auch mit ihren Mitbewohnern nicht. Trotzdem können sie harmonisch zusammenleben. Meine beiden wären zB so Exemplare, bzw einer von ihnen.
Allgemein klingt es so, als hättest du sehr genaue Vorstellungen gehabt und, da stimme ich den anderen zu, die klingen dazu noch sehr rosarot. Wenn du deinen Blick auf die Hunde und ihr Zusammenleben änderst muss das Thema Zweithund nicht zum Scheitern verurteilt sein mMn. Aber wenn du willst und für dein Wohlergehen brauchst, dass beide ganz bald miteinander spielen, kuscheln und alles tippi-toppi ist... Dann würde ich wohl auch eher zur wieder-Abgabe raten.