Mein erstes Problem fing schon damit an, dass die erwachsene Hündin Angst vor dem Welpen hat und versucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Er würde aber gerne Kontakt zu ihr aufnehmen. Mittlerweile hält sie sich immerhin schon im gleichen Zimmer auf. Mit Filou hat sie sich durchaus Seite an Seite ein Körbchen geteilt.
Vielleicht nur dazu, weil wir grade in der gleichen Situation waren.
Mein Balu (4 Jahre) hatte am Anfang auch Angst vor meinem neuen Welpen. Er war aber auch nicht in der Lage, souverän dafür zu sorgen, dass er Abstand hat. Sie hätte gerne (viel) Kontakt gehabt.
Ich hab am Anfang dafür gesorgt, dass er genug Platz hat, um ggf auszuweichen. Und in engeren Räumen bei Bedarf für Abstand gesorgt, indem ich die Kleine weggenommen habe. Ich habe nicht jeden Kontakversuch abgebrochen, aber mich an die Signale des Großen gehalten. Wenn er viel Stress hatte (das war hier zB unter anderem dann, wenn sie ihn körperlich zum Spielen aufgefordert hat), dann habe ich unterbrochen.
Mit der Zeit wurde es besser. Ich musste immer weniger intervenieren. Inzwischen (Reika ist jetzt fast 5 Monate alt) muss ich kaum noch dazwischen gehen. Habe aber trotzdem noch ein Auge drauf (schadet nicht) und lasse die beiden auch nur getrennt alleine.
Deine Hündin muss den Neuzugang ja auch erstmal kennenlernen. Ich würde einfach drauf achten, dass der Welpe sie nicht permanent stresst. Wenn der Kleine aber in einer ruhigeren Stimmung ist und die Große nicht so gestresst ist, dann würde ich sie natürlich auch zusammen lassen.
Es gibt ja auch die Einstellung, es einfach komplett laufen zu lassen. Wir hatten zB einen Trainer getroffen, der uns sagte, wir sollten nie dazwischen gehen. Und dass sich das dann irgendwann ergibt. Er hätte zwar auch Fälle gehabt, bei denen das zwei Jahre gedauert hat, bis der Althund eine Ansage gemacht hat. Aber irgendwann würde das immer passieren.
Ich muss sagen, mein Ansatz ist das nicht. Klar müssen die beiden lernen, miteinander irgendwie angemessen zu interagieren. Aber ich sehe nichts schlimmes daran, dem Althund erstmal den Raum zu geben, den er braucht. Und ich hätte es meinem Althund auch unfair gegenüber gefunden, von ihm zu erwarten, dass er direkt als Spielpartner zur Verfügung steht, wenn er Angst hat. Außerdem muss der Alte ja auch erstmal merken, dass das neue kleine Ding jetzt dazugehört.
Kurz gesagt: Gib deiner alten Hündin den Raum und Abstand, den sie braucht. Ruhige Kontaktversuche würde ich zulassen. Wenn die Althündin mal genervt ist ist es auch ok, da muss man nicht direkt zwischen. Bei richtiger Angst würde ich aber unterstützen. Und dann wird sich das denke ich mit der Zeit geben, zumindest war es hier so.
Viel Spaß mit dem Neuzugang