Beiträge von Caissa

    Auch sollte eine gewisse Wachsamkeit vorhanden sein bzw. mich im Fall der Fälle beschützen können.

    Was genau bedeutet das denn für dich? Denkst du an konkrete Situationen? Was für Situationen sind das?


    Denn ich würde allen hier zustimmen, die "wachsamen" Hunde können nicht unbedingt unterscheiden, wann ihr Eingreifen nötig ist und wann nicht. Wenn es dir nur grundsätzlich darum geht, dass er dich beschützen KÖNNTE: Das können wahrscheinlich alle großen Hunde, alleine über ihre Anwesenheit. Wenn ich mit meinem Berner Sennen Mix nachts unterwegs bin fühle ich mich immer sicher. Einfach, weil ich nicht glaube, dass mir jemand was tut, wenn ich einen dunklen, 35 Kilo Hund dabei habe. Und obwohl er kein Problem mit anderen Menschen hat, bin ich mir sicher, dass er in wirklichen Gefahrensituationen auch merkt, dass Eingreifen sinnvoll wäre. Aber wie oft sind solche Situationen, in denen sowas wirklich nötig ist? Ich erwarte ehrlich gesagt nicht, dass mir sowas jemals passiert. Und für die Abschreckung macht es ja keinen Unterschied, ob der Hund wirklich "wachsam" ist oder nicht.

    Man muss sich doch wirklich fragen, was das Ziel so einer Sendung ist, bevor man sich darüber beschwert.

    Erstes Ziel: Unterhaltung. Deswegen kurz und knackig, keine ausführlichen Erklärungen, es werden bestimnt mehr Fehler der Menschen gezeigt als Gutes...

    Zweites Ziel: Rütter Darstellung. Das ist seine Sendung, der will sich und seine Philosophie natürlich vermarkten. Das ist ja auch grundsätzlich nicht verwerflich, bzw machen das halt alle Trainer im Fernsehen so. Aber deswegen sagt er halt seine Meinung und erklärt nicht lang, dass Trainer x das vielleicht anders sieht.

    Drittes Ziel: Wenn überhaupt irgendwer was aus der Sendung lernen soll, dann bestimmt nicht erfahrene HH. Sondern eher Neulinge, die die ersten Grundlagen der Erziehung mitbekommen sollen. In dem Kontext ist so eine Bettel-Aussage auch relativ logisch. Für einen Neuling sind solche Aussagen erstmal einfacher zu verstehen. Das heißt nicht, dass es nicht besser wäre, zu differenzieren. Trotzdem ergibt es irgendwie Sinn, dass für Anfänger anders zu formulieren als für Erfahrene.


    All diese Ziele kann man theoretisch an sich kritisieren. Aber einfacher ist es vielleicht, die Sendung und diesen Thread zu ignorieren. Denn ändern wird man die Sendung durch diese Diskussion nicht, und man muss denke ich auch keine Sorgen haben, dass die, die heir mitdiskutieren, blind Rütter nachmachen.

    Außerdem denke ich, gibt es bestimmt schon Threads, in denen über Rütter, seine Philosophie und Trainereignung diskutiert wird. Dieser ist dafür mMn nicht gut geeignet.

    Wir unterscheiden ja auch, manchmal bewusst manchmal unbewusst, welche Geräusche für uns relevant sind und welche nicht. Diese Unterscheidung ist ja auch wichtig, denn wenn wir das nicht tun könnten, dann wäre es quasi unmöglich, sich mit jemandem zu unterhalten oder sich auf etwas auditives konkret zu konzentrieren, während noch irgendwelche Nebengeräusche (Vogelgezwitscher, vorbeifahrendes Auto, andere Menschen....) in der Nähe sind. Und je nach Lebenssituation verallgemeiner wir auch, was wir ausblenden. Wenn man an einer vielbefahrenen Straße wohnt, dann blendet man den Lärm irgendwann aus. Jemanden, der zu Besuch kommt, würde das viel mehr auffallen. Aber man selbst hat den Straßenlärm dann schon langfristig ausgeblendet.

    Hunde können sowas natürlich auch. Darum ist es möglich, dass eure Stimmen für Charlie in die Kategorie fallen. Wenn du ihn also von weiter weg ansprichst oder er irgendwas anderes macht und dich nicht direkt ansieht, dann kann es schon sein, dass er dich nicht bewusst hört, weil er gewohnheitsmäßig die Geräusche selektiert.


    Wenn du direkt vor ihm sitzt und er dich anguckt hört er dich natürlich. Da weiß er dann nur nicht, dass deine Stimme etwas für ihn bedeutet. Aber das lernt er ja jetzt von dir, über die Aufmerksamkeit und das Klickern.


    Ob das für euch und Charlie genau so zutrifft weiß ich natürlich nicht. Aber es könnte zumindest sein und wäre ein Erklärungsansatz für Desinteresse oder Ignorieren.


    Da es aktuell ja auch um die Bindung geht ist es natürlich gut, mit ihm zu sprechen. Ich würde aber auch wirklich eher zu körperlicher oder räumlicher Nähe tendieren als zu langem Vorlesen, da du mit langem Vorlesen vielleicht eher zu den Autos auf der Straße wirst, die man nebenbei hört und eher ausblendet, als zu dem spannenden Gespräch, dem man sich bewusst zuwendet. Wenn du ihn zwischendurch immer mal positiv ansprichst ist das denke ich gut. Eventuell auch mit Leckerligabe, um seine Erwartungshaltung zu erhöhen.


    Und von da aus einfach weiter schauen, wie es sich mit ihm entwickelt :)

    Ich denke, du bist auf einem guten Weg! So, wie du es grade beschreibst, würde ich auch vorgehen: Erstmal eher unaufdringlich mit ihm abhängen. In seiner Nähe sein. Ihn immer mal ansprechen und streicheln. Wenn du dann das Gefühl hast, er ist grade etwas 'wacher', dann die Clickerübung anbieten. Wenn er dann irgendwann Fortschritte macht oder richtig fit wirkt (für seine Verhältnisse), dann kannst du das Leckerli-ins-Gras-werfen nochmal probieren. Aber: den Schritt würde ich lieber 'zu spät' machen als zu früh. Also lieber ein paar Tag länger warten, als dass er sich überfordert fühlt und dicht macht.


    Ich weiß gar nicht, inwiefern es wirklich möglich ist, an dieser Stelle rauszufinden, was er gerne mag. Einfach, weil er das wahrscheinlich selbst nicht weiß und auch grade geistig noch gar nicht in der Lage ist, kompliziertere Tätigkeiten durchzuführen und zu verarbeiten. Von daher wäre für mich aktuell wichtiger, dass die Übung so simpel wie möglich ist. Jetzt schon Spaß von ihm zu erwarten ist glaube ich eher frustig.

    Sobald ihr natürlich eine Basis habt und er anfängt, mitzuarbeiten und Dinge zu probieren, kann und sollte man versuchen, rauszufinden, was ihm Spaß macht. Denn das ist im Endeffekt natürlich wichtig! Aber an diesem Punkt gerade ist 'Spaß' glaube ich ein zu hoch gestecktes Ziel. 'Minimales Interesse' muss denke ich davor als Ziel erreicht werden.


    Was man vielleicht auch probieren könnte, ist bestimmtes Verhalten zu 'benennen'. Also zB sagst du immer, wenn er sich eh hinlegt, "Platz". Nicht als Aufforderung, sondern beiläufig. Es gibt Hunde, die durch solche Übungen das Wort mit der Tätigkeit gut genug verknüpfen, dass es irgendwann als Hörzeichen genutzt werden kann. "Platz" war jetzt nur ein Beispiel, weil es so klingt, als sei das eins der Dinge, die er eh tut. Aber es wären natürlich auch andere Verhaltensweisen möglich. Im besten Fall natürlich eine Verhaltensweise, die du von ihm gerne öfter haben würdest. Also würde sich eventuell auch "Komm" anbieten (falls er mal von sich aus zu dir kommen sollte). Ich würde allerdings nicht mehrere verschiedene Signale damit üben. Zum einen, weil ihn das evtl überfordert. Und zum anderen, weil du ihn ja auch nicht den ganzen Tag vollquatschen willst. Dann würde er deine Stimme wahrscheinlich irgendwann ausblenden.


    Es kann gut sein, dass er euch alle aktuell schon ausblendet. Von daher kann die Übung mit dem Benennen auch weiter nach hinten in euer Training verschoben werden, wenn du merkst, dass er schon einen Ticken aufmerksamer dir gegenüber ist. Insgesamt ist das natürlich auch nur eine Idee. Ob das was für dich/ihn ist, das musst du einschätzen.


    Und zum Schluss auch nochmal ein Dickes Lob von mir. Ich habe dich ja schon zum Ende des alten Threads gelobt, aber auch hier finde ich wirkst du sehr kritikfähig und vor allem bemüht um Charlie. Das ist toll!

    Viel Erfolg weiterhin. Ich glaube auch, dass du da jetzt eine richtig harte Nuss zu knacken hast. Solltest du aber schaffen, dass ihr irgendwann eine gute Basis habt, wird das die Bemühungen bestimmt wert sein. Und wenn es dann so weit ist kannst du dir echt selbst auf die Schulter klopfen und sicher sein, dass du eine Menge gelernt hast.

    Bevor das hier vielleicht wirklich wegen OT geschlossen wird, wollte ich nochmal sagen, dass ich es super finde, dass du auf die Anregungen hier eingegangen bist. Verlieren wirst du ja auf jeden Fall nichts, aber definitv an Erfahrung dazugewinnen. Und für Charlie ist es sowieso gut. Win-win.


    Kritikfähigkeit ist (leider) nicht selbstverständlich. Du hast hier trotz deines Alters (wobei, auch viele Erwachsene sind nicht kritikfähig) dich überzeugen lassen, es mit Charlie zu versuchen, obwohl du erst nicht geglaubt hast, dass das was bringen kann. Das ist für mich ein guter Charakterzug und lobenswert!


    Also weiterhin viel Erfolg mit Charlie! Und dann irgendwann natürlich auch mit dem eigenen Hund.


    Ich kann mir vorstellen, dass ein neuer Thread gute Anregungen bringen könnte. Ansonsten hast du aber ja auch hier einige Ratschläge bekommen, die du bestimmt umsetzen kannst.

    Ich habe die meisten hier nicht so verstanden, dass sie Shelties als definitv unerziehbare Hibbel sehen. Vielmehr wird in Frage gestellt, ob die Fragestellerin bei den gerade herrschenden Bedingungen die Möglichkeit hat, einem so sensiblen Hund zu halten.

    Shelties sind weiche Hunde. Sie brauchen keine harte Erziehung. Sie brauchen Empathie, Einfühlungsvermögen und vor allem Souveränität vom Halter. Sie mögen oft keine dicke Luft.

    Und genau darauf hat Laura04 zum Beispiel keine Einfluss. Dicke Luft gibt es ja nach ihrer Aussage regelmäßig. Und das Verhalten ihres Vaters wird sie insgesamt auch nicht ändern können.

    Sie fahren schnell hoch und brauchen auf jeden Fall Nachhilfe in Impulskontrolle. Sie neigen zum Hibbeln - aber all das kann man mit vernünftigem Management und vernünftiger Erziehung soweit steuern und lenken, dass sie trotzdem sehr angenehm und ungestresst den Alltag bewältigen können.


    Kein Hund kommt als funktionierender Hund auf die Welt. Ein bisschen was muss man selbst dafür tun. Bei so gut wie jedem Hund.

    Das kann man, wenn man weiß, was man tut. Aber ob Laura04s Eltern einen Trainer bezahlen würden ist fraglich, zumal sie die Notwendigkeit zumindest bei dem DSH definitiv nicht sehen, trotz seiner Lebensumstände. Die Threaderstellerin ist jung, Ersthundehalterin, in einem Haushalt mit einer aufbrausenden Person und wird eventuell keine Möglichkeit haben, sich profesionelle Hilfe zu holen.


    Natürlich kann man auch als Ersthundehalter eine gute Intuition für Hunde haben und es schaffen, einen anspruchsvollen Hund zu erziehen. Aber das ist trotzdem nicht einfach, und in diesem Fall gibt es viele Umstände, die das eher schwierig machen könnten.


    Und für die Wünsche der Threaderstellerin gibt es auch andere Rassen als Alternativen, die z.B. die Unruhe, die ihr Vater reinbringt, eher aushalten könnten. Die Frage kann man ja auch andersrum stellen: Warum sollte man sich der Gefahr überhaupt aussetzen, eine Rasse zu wählen, die mit genau so einem Verhalten, wie der Vater es anscheinend an den Tag legt, ein Problem hat? Warum nicht lieber eine Rasse, die auch aktiv und gelehrig ist, aber nicht so sensibel?


    Natürlich sind nicht alle Hunde einer Rasse gleich. Das ist mir durchaus klar. Trotzdem gibt es Tendenzen, die ein bestimmtes Verhalten wahrscheinlicher machen. Und wenn diese Tendenzen, die eine Rasse hat, nicht zur eigenen Lebenssituation passen, ist es finde ich durchaus berechtigt, darauf hinzuweisen, dass sich eine andere Rasse vielleicht besser eignet.

    Warum möchtest du denn gerade einen Sheltie? Du wolltest einen intelligenten Hund, das verstehe ich. Das passt dann auch. Aber dass dein Hund alltagstauglich ist scheint dir ja auch sehr wichtig zu sein, von daher ist ein (potentiell) reizempfänglicher Sheltie vielleicht nicht so passend. Aber du hast ja schon viele Anregungen bekommen, welche anderen Rassen du dir angucken könntest. Und ich denke, durch diesen Thread weißt du jetzt auch, dass, sollte es ein Sheltie werden, du wahrscheinlich viel mit ihm arbeiten musst, du nicht davon ausgehen kannst, dass er überall entspannt dabei ist etc. So oder so, egal welche Rasse und wann dein Hund kommt, wünsche ich dir natürlich alles Gute mit deinem Hund!


    Dass du es nochmal mit Charlie versuchen möchtest finde ich auch wirklich super! Dass du dich nochmal mit deiner Mutter unterhalten hast, dir Charlies Geschichte genauer hast erzählen lassen (und uns ein bisschen berichtet hast) und nach einem Trainer gefragt hast zeigt ja schon mehr Interesse, und ich denke, du wirst ihm und dir damit wirklich was Gutes tun, wenn ihr eine stärkere Bindung aufbaut. Dafür, wie du das probieren kannst, hast du jetzt einige Anregungen in den letzten Antworten bekommen. Also wünsche ich dir viel Erfolg und auch Freude mit deinem Versuch, mit Charlie zu arbeiten! :)

    Wenn das nicht so klappt oder du dir unsicher bist, dann beantworten dir hier bestimmt alle gerne weitere Fragen. Mich persönlich würden auch einfach Berichte interessieren, wie es mit Charlie läuft, selbst wenn es kein Problem gibt grinning-dog-face-w-smiling-eyes

    Die Jette Familie (haben den neuen Namen vergessen) wirken wie wirklich nette, bemühte Leute, die aber typische Fehler machen. Ich kann mir vorstellen, dass die richtig von einer guten Hundeschule profitieren würden, weil sie glaube ich wirklich bereit wären, dazuzulernen. Aber ich kann mir bei denen auch vorstellen, dass sie in eine Welpengruppe gehen. Vielleicht finden sie ja eine gute :)

    Tatsächlich gehen doch alle auf deine Aussagen ein. Wenn du nicht verstanden wirst, dann probiere doch nochmal, zu erklären, worauf du hinaus willst.


    Du weißt nicht, was er für Spiele mag. Das ist erstmal auch ok. Du bist Hundeanfänger. Ob du seit 5 Jahren mit einem Hund zusammen lebst ändert das nicht, denn deine Eltern haben ja anscheinend genauso wenig (oder noch weniger) Ahnung und Interesse an eurem Tier - korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Du hattest also keine guten Vorbilder und niemanden, der dir was über Hunde beibringen kann. Das ist nicht deine Schuld. Genauso wenig ist es deine Schuld, dass der DSH so leben musste bis jetzt, denn du warst ja sehr jung als er kam und es ist nicht dein Hund.


    Trotzdem ist der DSH aber nunmal da und lebt auch mit dir zusammen. Du traust dir zu, dir einen eigenen Hund anzuschaffen. Ok. Das heißt, du siehst dich nicht mehr als Kind und denkst, du kannst Verantwortung übernehmen. Und vielleicht kannst du das, ich kenne dich nicht und will dir das nicht absprechen. Aber wenn du erwachsen genug bist, Verantwortung für einen eigenen Hund zu übernehmen, dann kannst du dich der Verantwortung für den DSH, finde ich, auch nicht einfach entziehen. Das ist der eine Punkt.


    Das nächste ist, dass durch deine komplette Ablehnung, es mit dem DSH zu probieren, weil er charakterlich nicht deinen Vorstellungen entspricht, für mich auch Bedenken aufkommen. Denn wie schon mehrfach gesagt: Hunde sind nicht immer, wie man es sich vorstellt. Oder sie sind eine Zeit lang genau so, wie man möchte, und werden dann durch schlechte Erfahrungen/Hormone/Lebensumstände... auf einmal komplett anders. Das heißt, du kannst auch mit deinem eigenen Hund in die Situation kommen, dass er keiner deiner Vorstellungen mehr entspricht. Du schreibst, dass das dann ja anders ist, weil das dann ja dein eigener Hund ist. Aber woher weißt du so genau, dass das so ist? Dass du nicht doch ähnlich frustriert bist, wenn dein Hund sich doch genauso wie der DSH benimmt?


    Als drittes: Der DSH lebt mit im Haushalt. Die Hunde ständig auseinander zu halten ist illusorisch. Wenn der DSH für euch so gar nicht motivierbar und händelbar ist, dann kann das ein Problem sein. Was ist, wenn sich beide Hunde gar nicht verstehen? Wären deine Eltern und du wirklich in der Lage, das zu händeln? Dass der DSH ein entspannter Typ ist heißt nicht, dass er einen anderen Mitbewohner toll findet.


    Als viertes ist es für mich problematisch, dass du die Möglichkeit nicht in Betracht ziehen magst, dass der DSH mit seinem Leben nicht so zufrieden ist. Du schreibst, wäre er unglücklich, dann hätte er euch schon die Wohnung zerlegt. Das wäre aber nur eine Möglichkeit, wie ein Hund auf Leid reagieren kann. Auch Menschen reagieren auf Stress nicht alle gleich. Einige werden aggressiv, andere depressiv etc. Das ist bei Hunden nicht anders.


    Ich will dich hier nicht runtermachen, das ist nicht mein Ziel. Ich möchte nur versuchen, dir zu erklären, welche Probleme sich bei deiner bisherigen Erzählung (für mich) offenbaren. Ich würde nicht von dir erwarten, dass du ab jetzt den DSH komplett als deine Verantwortung ansiehst oder dass er 'dein' Hund werden soll. Aber sein potentielles Leiden (und ich wiederhole von meinem letzten Post: ob er leidet könnt ihr nicht einschätzen) zu ignorieren und sich einen 'besseren' Hund zu kaufen, ohne sich eine professionelle Meinung über ihn einzuholen und zu versuchen, seine Lebensqualität zu verbessern, das finde ich eine seltsame Einstellung Hunden gegenüber.


    Wie gesagt: Ich versuche wirklich, dich zu verstehen. Ich werde aber trotzdem ehrlich sein. Wenn du irgendwas genauer erklären willst, ich etwas falsch verstanden habe oder so, dann stelle das gerne richtig.

    Ich würde gerne die Frage nochmal aufwerfen, was nach deiner Schulzeit passieren soll. Die Frage ist nicht, OB du den Hund dann mitnimmst (wenn das dein Hund ist, dann würde ich davon ausgehen), sondern wie deine Lebenssituation dann ist. Was für einen Job wirst du machen? Wie lange muss er alleine sein? Etc.


    Und insgesamt wäre mein Tipp: Da deine Eltern ja aktuell bereit sind, dir einen Hund+dessen Unterhalt zu bezahlen, sollten sie doch vielleicht auch bereit sein, ein paar Trainerstunden zu bezahlen. Also erstmal kein eigener Hund, sondern für das Geld einen kompetenten Trainer. Die Situation ist für dich eigentlich ein Jackpot, denn du musst nicht deine ganzen Fehler (die jeder macht, grade als Neuhundehalter, aber natürlich auch später noch) mit deinem ersten eigenen Hund machen. Du kannst erstmal mit dem Schäferhund arbeiten und dabei schonmal lernen, wie es ist, mit einem Hund zu trainieren und etwas zu erreichen. Oder vor allem: etwas nicht oder nur sehr langsam zu erreichen, weil Hunde eben keine Maschinen sind.


    Ich sehe keinen guten Grund, nicht zuerst mit einem Trainer zusammen mit dem DSH zu arbeiten. Ein eigener Hund läuft dir nicht weg. Und weder du noch deine Eltern klingen nach Hundeexperten (das ist keineswegs böse gemeint, ich würde mich auch nicht als Experte bezeichnen). Dementsprechend wäre eine Einschätzung eines Trainers bezüglich des DSH, ob der wirklich so glücklich ist oder ob er sich nur seinem Leben gefügt hat, nötig.

    WENN dann von mehreren Trainern bestätigt wird, dass der DSH wirklich gar nichts machen will in seinem Leben, dann kann man das vielleicht ernster nehmen. Aber so ist das nur eine Vermutung von dir und deinen Eltern, also von Laien. Und zusätzlich, wie hier ja bereits einige schrieben, ist es alleine auf Grund der Rasse sehr unwahrscheinlich, dass diese Einschätzung stimmt.

    Wie gesagt, es gibt für mich keinen Grund, nicht erstmal mit dem DSH und einem Trainer zu arbeiten. Dabei würdest du lernen und gleichzeitig dem DSH etwas Gutes tun. Und als jemand, der Hunde mag, sollte das ja in deinem Interesse sein. Du hast noch dein ganzes Leben lang Zeit für einen eigenen Hund, also warum muss das gleich jetzt sein?