Tatsächlich gehen doch alle auf deine Aussagen ein. Wenn du nicht verstanden wirst, dann probiere doch nochmal, zu erklären, worauf du hinaus willst.
Du weißt nicht, was er für Spiele mag. Das ist erstmal auch ok. Du bist Hundeanfänger. Ob du seit 5 Jahren mit einem Hund zusammen lebst ändert das nicht, denn deine Eltern haben ja anscheinend genauso wenig (oder noch weniger) Ahnung und Interesse an eurem Tier - korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Du hattest also keine guten Vorbilder und niemanden, der dir was über Hunde beibringen kann. Das ist nicht deine Schuld. Genauso wenig ist es deine Schuld, dass der DSH so leben musste bis jetzt, denn du warst ja sehr jung als er kam und es ist nicht dein Hund.
Trotzdem ist der DSH aber nunmal da und lebt auch mit dir zusammen. Du traust dir zu, dir einen eigenen Hund anzuschaffen. Ok. Das heißt, du siehst dich nicht mehr als Kind und denkst, du kannst Verantwortung übernehmen. Und vielleicht kannst du das, ich kenne dich nicht und will dir das nicht absprechen. Aber wenn du erwachsen genug bist, Verantwortung für einen eigenen Hund zu übernehmen, dann kannst du dich der Verantwortung für den DSH, finde ich, auch nicht einfach entziehen. Das ist der eine Punkt.
Das nächste ist, dass durch deine komplette Ablehnung, es mit dem DSH zu probieren, weil er charakterlich nicht deinen Vorstellungen entspricht, für mich auch Bedenken aufkommen. Denn wie schon mehrfach gesagt: Hunde sind nicht immer, wie man es sich vorstellt. Oder sie sind eine Zeit lang genau so, wie man möchte, und werden dann durch schlechte Erfahrungen/Hormone/Lebensumstände... auf einmal komplett anders. Das heißt, du kannst auch mit deinem eigenen Hund in die Situation kommen, dass er keiner deiner Vorstellungen mehr entspricht. Du schreibst, dass das dann ja anders ist, weil das dann ja dein eigener Hund ist. Aber woher weißt du so genau, dass das so ist? Dass du nicht doch ähnlich frustriert bist, wenn dein Hund sich doch genauso wie der DSH benimmt?
Als drittes: Der DSH lebt mit im Haushalt. Die Hunde ständig auseinander zu halten ist illusorisch. Wenn der DSH für euch so gar nicht motivierbar und händelbar ist, dann kann das ein Problem sein. Was ist, wenn sich beide Hunde gar nicht verstehen? Wären deine Eltern und du wirklich in der Lage, das zu händeln? Dass der DSH ein entspannter Typ ist heißt nicht, dass er einen anderen Mitbewohner toll findet.
Als viertes ist es für mich problematisch, dass du die Möglichkeit nicht in Betracht ziehen magst, dass der DSH mit seinem Leben nicht so zufrieden ist. Du schreibst, wäre er unglücklich, dann hätte er euch schon die Wohnung zerlegt. Das wäre aber nur eine Möglichkeit, wie ein Hund auf Leid reagieren kann. Auch Menschen reagieren auf Stress nicht alle gleich. Einige werden aggressiv, andere depressiv etc. Das ist bei Hunden nicht anders.
Ich will dich hier nicht runtermachen, das ist nicht mein Ziel. Ich möchte nur versuchen, dir zu erklären, welche Probleme sich bei deiner bisherigen Erzählung (für mich) offenbaren. Ich würde nicht von dir erwarten, dass du ab jetzt den DSH komplett als deine Verantwortung ansiehst oder dass er 'dein' Hund werden soll. Aber sein potentielles Leiden (und ich wiederhole von meinem letzten Post: ob er leidet könnt ihr nicht einschätzen) zu ignorieren und sich einen 'besseren' Hund zu kaufen, ohne sich eine professionelle Meinung über ihn einzuholen und zu versuchen, seine Lebensqualität zu verbessern, das finde ich eine seltsame Einstellung Hunden gegenüber.
Wie gesagt: Ich versuche wirklich, dich zu verstehen. Ich werde aber trotzdem ehrlich sein. Wenn du irgendwas genauer erklären willst, ich etwas falsch verstanden habe oder so, dann stelle das gerne richtig.