"war nicht geeignet" war meine flapsige Zusammenfassung aus dem Gedächtnis.
Geschrieben hat er das so nicht wortwörtlich. Er schrieb, er habe den Hund aus dem Training genommen, weil er ihn nicht in eine Rolle drängen wollte, die nicht das richtige für ihn ist:
Liebe Alle, leider muss ich euch heute eine traurige Mitteilung machen: Wir mussten Falco aus dem Ausbildungsprogramm zum Blindenführhund 🦮 herausnehmen. Falco hat immer freudig und schnell gelernt und alle Übungen mit hervorragender Auffassungsgabe und Intelligenz gemeistert. Wir haben mit ihm den Welpen- und Junghundekurs an der SVÖ Hundeschule Zerlach absolviert und viel Umweltgewöhnungstraining mit ihm gemacht. Falco war von Anfang an ein kleiner Freigeist 👻 der Situationen, die Impulskontrolle und Frustrationstoleranz erforderten, nur schlecht ertragen konnte. Trotz all unserer Bemühungen wurde Falcos Verhalten gegenüber Ablenkungsreizen nicht besser sondern schlechter, sodass wir ihn schweren Herzens aus dem Blindenführhund-Aufbautraining nehmen mussten. Ausschlaggebend war vor allem seine totale Abneigung gegenüber Restaurants und öffentlichen Verkehrsmitteln, der er gerne sehr lautstark mit Jaulen, Heulen und Bellen Ausdruck verlieh. Situationen, in denen er länger als 2 Minuten ruhig sitzen oder liegen bleiben sollte, konnte er nicht ertragen. Da ich Falco nicht zu einem Leben und einer Aufgabe zwingen wollte, für die er nicht geschaffen ist, habe ich in den letzten Wochen intensiv nach einem für ihn optimal geeigneten Lebensplatz gesucht und vor kurzem mit Hikfe seiner Züchterin gefunden. Seit letzter Woche lebt Falco glücklich und zufrieden mit einer liebenswerten Familie mit Zweithubd und 50 Ziegen 🐐 auf einen Vierkanthof, wo er 24/7 Bewegungsfreiheit ohne die schwere Verantwortung für ein anderes Lebewesen genießen darf. Nachdem ich in den letzten 7 Monaten alles gegeben hatte, damit Falco in Liebe und Geborgenheit zu einem tollen Blindenführhund heranwachsen kann, war der Abschied sehr schmerzhaft. Jetzt muss ich erneut bei Null anfangen, mich wieder auf die Suche machen und hoffen, dass diesmal irgendwo ein passender Welpe, der der großen Aufgabe gewachsen ist, auf mich wartet. Auch in Ausbildungsstätten, die spezielle Assistenzhunde-Zuchtprogramme betreiben, eignen sich durchschnittlich nur 50 % der Hunde für diese anspruchsvolle Ausbildung. Bitte haltet mir die Daumen, dass es diesmal klappt! #WolfgangNiegelhell #BlindenführhundFalco
Und ohne zu wissen, wie genau das Zusammenleben und Training in den 7 gemeinsamen Monaten ausgesehen hat, mag ich die Entscheidung nicht verurteilen. Denn grundsätzlich stimmt es ja, dass der Job als BFH nicht für jeden Hund das richtige ist. Ob das bei Falco so war möglich ist es auf jeden Fall.