Hallo :)
Manche kennen mich schon von meinem anderen Thema und wissen vermutlich worum es geht.
Passt ein Sheltie zu mir?
In dem Thread ging es, auch wenn es der Titel vermuten ließe, leider nicht wirklich um Shelties und da es dort ziemlich OT war, möchte ich nun einen eigenen Thread eröffnen.
Wer keine Lust hat so viele Seiten nachzulesen, hier eine Zusammenfassung.
Es geht um einen 6 Jahre alten Schäferhund namens Charlie. Charlie wurde vor 5 Jahren aus den falschen Gründen angeschafft. Mein Vater arbeitet viel nachts, scheinbar gab es damals mehrere Einbrüche in der Umgebung und meine Eltern waren wohl besorgt.
Charlie kommt vom Bauernhof, wo er wohl das erste Jahr nur draußen gelebt hat. Es ist nicht bekannt ob und wie er sozialisiert wurde, aber da er sehr menschenfreundlich ist und es auch mit Besuchshunden nie Probleme gab, dürfte er zumindest etwas kennen gelernt haben.
Für den Geschmack meines Vaters war Charlie zu freundlich und hätte wohl jeden Menschen freudestrahlend ins Haus gelassen, zum Glück mussten wir nie herausfinden ob es wirklich so gewesen wäre.
Mein Vater verlor schnell das Interesse und der Hund sollte wieder weg, jedoch hat meine Mama gestreikt und so blieb Charlie letztendlich bei uns.
Leider wurde jegliche Erziehung verabsäumt und auch Spaziergänge waren nie möglich, da meine Mutter nicht die Kraft hatte einen 40 kg ziehenden Hund an der Leine zu halten. So kam es, dass Charlie seit dem ein Haus und Gartenhund ist. Er verbringt seine Tage mit schlafen und Runden im Garten zu drehen.
Nun möchte ich seine Situation gerne etwas ändern und ihm ein bisschen Auslastung für den Kopf bieten, das bereitet mir allerdings Probleme, da Charlie wirklich speziell ist. Er ist total faul, unmotiviert und desinteressiert.
Für Spiele jeglicher Art ist er auch nicht zu haben. Wir haben es mit Bällen, Stöckchen, Futterball, Schnüffelteppich, Rennspielen und Zerrspielen versucht.
Ihm Tricks beizubringen ist auch eine Herausforderung, da er von sich auch nichts ausprobiert. Z.b. Sitz, ich halte ihm das Leckerlie über die Nase, er schaut nach oben, setzt sich aber nicht sondern geht einfach. Auch wenn ich das Leckerlie immer weiter nach hinten ziehe setzt er sich nicht, sondern verliert sofort das Interesse.
Seit 2 Tagen versuche ich mich nun mit ihm zu beschäftigen. Vorgestern habe ich ihm Leckerlies in die Wiese geworfen, ca. im 1 Meter Radius, das hat nachdem ich anfangs selbst so getan hätte als würde ich suchen und das ganz spannend wäre auch geklappt. Dann haben wir kurz eine Namensübung gemacht, jedes Mal wenn ich seinen Namen sage und er mich anschaut Gabs ein Leckerlie.
Gestern habe ich dann angefangen den clicker aufzubauen, also Click - Leckerlie, es schien als hätte er es verstanden.
Als ich dann gestern am Abend nochmal eine kurze Einheit einbauen wollte war wieder völliges Desinteresse von seiner Seite zu spüren. Ich hab mich zu ihm gesetzt, den clicker genommen und ihm nach dem Click ein Leckerlie geben wollen. Er hat mir überhaupt keine Aufmerksamkeit geschenkt, den Kopf sogar weggedreht und nach kurzer Zeit ist er aufgestanden und hat sich woanders hingelegt. Auch freundliche Ansprachen haben ihn nicht interessiert, er hat mich keines Blickes gewürdigt.
Heute Morgen war es das selbe. Ich dachte, dass wir wieder kurz versuchen Leckerlies in der Wiese zu suchen, aber der Herr hätte sich nicht aufbequemt, er ist stur liegen geblieben.
Nun meine Fragen.
Wie motiviere ich den Hund? Was mach ich, wenn er total lustlos ist? Soll ich es dann einfach lassen oder habt ihr gute Tricks wie man ihn aus der Reserve locken könnte?
Im anderen Thread wurde geschrieben, dass manche Hunde lernen lernen müssen. Habt ihr gute Ideen welche einfachen Tricks sich da gut eignen? Macht der clicker überhaupt Sinn bei einem Hund der von sich aus nichts ausprobieren will und gar nicht versucht ans Zielzu kommen? Es sollte etwas sein, wo er leicht zum Erfolgserlebnis kommt und nicht zu viel nachdenken muss, weil er sonst sicher keine Lust drauf hat.
Als Beispiel wurde z.b. Touch genannt. Nur wie mache ich das? Wenn ich ihm die Hand hinhalte kommt der in 1000 Jahren nicht auf die Idee mit der Schnauze da ranzugehen, er würde mich wohl anschauen und nach ein paar Sekunden wieder das Interesse verlieren. Macht es Sinn die Hand zur Nase zu führen und bei Berürhung Click - Leckerlie und dann immer weiter versuchen die Hand im minimalst Abstand vor die Nase zu halten, so dass er den Zusammenhang versteht?
Es wurde auch vorgeschlagen, dass ich ihm das Futter nicht mehr im Napf gebe, sondern ihn dafür arbeiten lasse. Denkt ihr das macht Sinn oder bekommt er davon Existenzängste, weil er es gewohnt ist täglich seinen Napf gefüllt zu bekommen?
Leider habe ich auch praktisch keine Bindung zum Hund. Spazierengehen kann ich nicht mit ihm, aufs gemeinsame arbeiten oder spielen lässt er sich nicht ein und der große kuschler ist er auch nicht. Gibt es gute Tipps wie man die Bindung trotzdem stärken könnte und er somit vielleicht auch mehr Lust bekommt mit mir zusammmen zu arbeiten?
Tut mir Leid für den Roman, ich hoffe es möchten trotzdem ein paar Leute ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit mir teilen, ich würde mich sehr freuen.
Es würde mich außerdem freuen, wenn nicht wieder zahlreiche Vorwürfe kommen würden. Ich bin 16 und hatte keinen Einfluss auf die Anschaffung oder Erziehung des Hundes. Ich möchte ihm jetzt einfach gern ein wenig Abwechslung bieten.
Liebe Grüße Laura