Als mich im Herbst 2016 mein Fluffy verliess, meine Liebe auf den ersten Blick, brach eine Welt zusammen. Nur 2,5 Jahre war er bei mir, da ich ihn krank und alt zu mir geholt hatte. Er war mein Seelenhund. Für ihn wollte ich aus meiner geliebten dG Wohnung ausziehen, damit er keine Treppen mehr laufen muss, einen eigenen Garten hat. Die Wohnung wurde allerdings erst Monate später bezugsfähig und in der Zeit verstarb er. Ich kämpfte vier Wochen um ihn, Tag und Nacht, und als es soweit war, landete ich selbst mit einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus. Es ist ein Wunder, dass ich das überlebte - und doch wollte ich das nicht mal. Ich kam zurück nach Hause, in eine leere Wohnung, war so schwach auf den beinen, dass fünf Schritte schon zu viel waren - und hatte 6 Wochen Zeit bis zum Umzug. Ein Albtraum.
Ich konnte mir nicht vorstellen, in der neuen Wohnung ohne meinen geliebten Fluffy zu sein. Der Gedanke allein zerriss mich förmlich. Die Wohnung war ja für ihn gedacht. Und obwohl ich mich anfangs nicht bereit fühlte für einen neuen Hund, wusste ich, dass es unmöglich war, allein der neuen Wohnung zu sitzen - immer mit den Gedanken, dass sie für meinen grossen Schatz war.
Und so entschied ich mich wieder einen Hund aus dem Tierschutz zu holen, der kurz nach dem Umzug bereits zu mir kam. Bobby ist eine Seele von Hund, doch das konnte ich anfangs noch nicht sehen. Ich freute mich über seine Anwesenheit, die Arbeit mit Ihm, die Aufgabe, die mich etwas ablenkte.
Doch ich weinte jeden Tag. Beginnend am morgen und spätestens wieder beim Zubettgehen.. von zwischendurch gar nicht zu sprechen.
In den ersten drei Monaten hörte ich mich selbst oft sagen, wie knuffig Bobby sei, dass ich langsam mein Herz an ihn verlieren würde. Und dabei mochte ich ihn vom ersten Augenblick, war nur noch nicht bereit, ihn ganz und gar an mich ranzulassen.
Als Bobby sechs Monate bei mir war, war er mein ganzer Stolz. Meine Prio Nr 1 und mein ein und alles. Und das ist bis heute so geblieben. Für ihn bin ich wieder umgezogen und würde alles für ihn tun. Ich habe Aufträge abgelehnt, Arbeitszeiten angepasst, im Notfall würdenich sogar meine LV für ihn auflösen. Manchmal schmunzle ich, wieviel Ähnlichkeiten er und mein Fluffy aufzeigen.. und frage mich, was davon meinem Einfluss geschuldet ist :)
Doch leider ist es bei mir so, dass mein Bobby abbaut, ich nicht weiss, ob er heuer noch übersteht. Und wieder spüre ich den Schmerz und kann mir nicht vorstellen, nach ihm noch einen anderen Hund aufzunehmen. Ich hatte hintereinander zwei absolute Herzenshunde und möchte mir dann erstmal Zeit nehmen, den verlust zu verdauen. Wenn mein Bobby mich verlässt, wird eine Welt zusammen fallen.
Ich denke, es ist so schwierig pauschal eine Lösung zu finden, wenn es um die Frage geht, hole ich mir einen neuen Hund und falls ja, wann. Und wenn man dann einen neuen Hund bei sich hat, tut es gut wieder eine Aufgabe zu haben, doch alles ist neu - die Routinen, die Erlebnisse, das Miteinander. Mir persönlich machen diese neuen Momente, so schön und spannend sie sein können, auch jedes Mal schmerzhaft bewusst, wie stark der Verlust noch ist, wie sehr ich meinen Hund zuvor vermisse. Der Schmerz über Fluffys Verlust ist heute noch nicht verheilt und während ich hier schreibe, weine ich tausend Tränen.. weil er mir immer noch fehlt und auch Bobbys Zeit absehbar ist und es mir das Herz zerreisst. Ich hätte nie gedacht, dass er einen ähnlichen Stellenplatz in meinem Herzen kriegen könnte und doch kam es so und übertraf es sogar - und ich würde ihn für nichts in der Welt hergeben.
Lass Dir Zeit. Vielleicht war es bisschen früh, aber das heisst nicht, dass es unmöglich ist. Vielleicht kann dein Freund für die nächste Zeit etwas mehr Aufgaben übernehmen und Du schleichst deine mit der Zeit ein - ohne Druck und dann wenn dir danach ist. Damit aus einem MUSS ein KANN wird. Auf der anderen Seite nimm die Kleine zum Spazierengehen und stell dir vor, wie Dein Opi dabei ist. Das wird viele Tränen kosten, aber es reinigt und zeitgleich verbringst Du Zeit mit Deinem neuen Hund, der Dir ein immer grösserer Trost wird. Du wirst plötzlich Momente erleben, in denen Du Dich an irgendwas erfreust, was er tut oder wie er sich anstellt. Und mit jedem dieser Momente lässt Du ihn mehr in Dein Herz.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und vergiss nicht
DIE LIEBE BLEIBT (bis ans Ende)