Hallo,
Ich wollte einmal meine Erfahrungen zum Thema Osteosarkom beim Hund teilen. Vielleicht hilft mein Bericht dem ein oder anderen Hundebesitzer. Auch wir haben vor über einem Jahr hier in diesem Forum Informationen/Erfahrungen gesucht.
Vor über einem Jahr wurde diese Diagnose bei unserem Mischlingshund gestellt. Es hat uns den Boden unter den Füßen weggerissen.
Der Krebs saß im vorderen linken Ellenbogen. Anfänglich lahmt unser Hund und hat immer seltener das Pfötchen aufstellen wollen. Nach einem Verdacht der Arthrose zeigte das Röntgenbild leider, dass unser Hund unter Knochenkrebs leidet.
Die Tierärztin sagte uns direkt, dass er nur noch wenige Wochen zu leben hat.
Wir wollten diese Diagnose dennoch von einem Spezialisten bestätigt bekommen und waren dann bei einem Hunde-Chirurgen. Dieser hat ein CT durchgeführt und eine Biopsie gemacht.
Leider hatte auch der Spezialist meine andere Diagnose für uns. Das einzig gute war, dass bei dem CT zu dem Zeitpunkt noch keine Metastasen zu sehen waren.
Die einzigen zwei Möglichkeiten waren nun Amputation oder Einschläfern, da unser Hund nur noch unter sehr starken Schmerzmitteln sein Pfötchen nutze. Er musste starke Schmerzen gehabt haben.
Unser Hund war zu dem Zeitpunkt schon 10 Jahre alt.
Wir haben uns entschieden den Weg der Amputation zu wählen, da unser Hund noch lebensfroh wirkte und sich nicht aus dem Alltag zurückzog. Es hätte sich für uns wie“umbringen“ angefühlt.
Am Tag der Amputation wurde noch ein CT gemacht, da der Arzt nur dann noch amputieren wollte, wenn keine Metastasen sichtbar sind.
Wir hatten an diesem Tag sehr große Sorgen. Wir wussten nicht, ob jetzt (6 Wochen nach der Diagnose) doch schon Metastasen zu sehen waren und wir ihn einschläfern lassen müssen.
Abends kam der erlösende Anruf, unser Hund wurde das Bein amputiert und ich durfte ihn schon zu uns nach Hause holen.
Es war so eine große Erleichterung ihn in die Arme schließen zu können. Das nun ein Vorderbein fehlte, fiel mir erst gar nicht auf.
Unser Hund konnte auch direkt mit zum Auto laufen, das hätte ich nie für möglich gehalten.
Die erste Nacht war allerdings sehr sehr schlimm. Er hat gestöhnt und gewinselt. Darauf hatte der Arzt uns zum Glück vorbereitet und trotzdem hatten wir Sorge, dass es falsch war ihm das Bein abzunehmen.
Aber schon nach wenigen Tagen ging es ihm besser und wir konnten die Schmerzmittel nach 14 Tagen komplett absetzen.
Unser Hund hat sich wirklich schnell mit der neuen Situation arrangiert. Anfänglich stolperte er noch öfter und das tat mir immer richtig weh zu sehen, aber auch das wurde besser. Wir haben ihm eine Treppenhilfe in Geschirrform gekauft und konnten so aushelfen, wenn es ihm zu anstrengend wurde. Er hat auch einen Hundewagen bekommen und konnte uns so auch weiterhin auf langen Strecken begleiten.
Die Ärzte hatten trotz der Amputation von einer Lebenserwartung von 3 Monaten bis maximal 6 Monaten gesprochen.
Es sind mittlerweile 13 Monate her und unser Hund ist immer noch bei uns.
Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Bisher haben wir noch keine Veränderung festgestellt. Er tobt über die Wiesen und hat Spaß am Leben.
Vielleicht macht mein Bericht ein bisschen Hoffnung.