Ist mir schon klar, dass Verhalten bei einem Welpen/Junghund noch keine vollständigen Rückschlusse auf den erwachsenen Hund zulässt. Ich warte eh gespannt auf die erste Läufigkeit. Ändert trotzdem nichts daran, dass ich bei der Kombination auch jetzt schon mit viel mehr Jagdverhalten gerechnet hätte. Nicht mehr, nicht weniger. Aber langsam wird's OT.
Beiträge von Shrewd
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Ich bin mit Jagdhunden groß geworden, insofern fürchte ich mich davor nicht
Wobei bislang wirklich null Jagdverhalten da ist, das wundert mich schon. Ich warte eigentlich seit Wochen drauf, dass irgendein Viech jetzt dringend mal verfolgt werden muss und ich die Schleppleine bemühen darf, aber nope, sie entfernt sich nicht mal sonderlich weit oder gerne. Damit habe ich mich dann wohl verflucht und morgen geht's rund
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Ich habe hier einen sechs Monate alten "Borador" sitzen (streng genommen liegen) und obwohl die Kombination durchaus nicht ohne ist und sie beim Gen-Lotto ein paar Fahrkarten geschossen hat (Stichwort fehlende Distanz und Reizoffenheit), ist sie bislang ein großartiger und vor allem pflegeleichter Welpe/Junghund, der in vielerlei Hinsicht einfacher zu führen und zu erziehen ist als ihr JRT-Vorgänger.
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Klingt, als sei der Kleine einfach "nur" sehr überdreht und noch dazu extra-kaufreudig, weil im Zahnwechsel. Kein Wunder, dass das Zwicken wenigstens halbwegs funktioniert - der Schmerzimpuls dürfte beim durchgetoasteten Gehirn noch durchkommen, die in diesem Alter natürlich noch längst nicht gefestigten Kommandos bleiben auf halber Strecke hängen. Da könnt ihr genauso gut den Faust auf Zwahili sagen und im Kreis rülpsen
Ich würde:
- Hausleine dranmachen. Wenn er loslegt, das Abbruchkommando EINMAL bestimmt sagen (immer schön an die Regel halten, auch wenn man weiß, dass sie zu 99% eh nicht befolgt wird) und ihn anschließend wortlos mit der Leine an einen ruhigen Ort bringen und dort festmachen und runterkommen lassen.
- Rausfinden, was ihn drüberschickt und vorbeugen. Ruhig ein Tagebuch mit ALLEN Aktivitäten führen und schauen, ob man Auslöser identifizieren und in Zukunft unterlassen kann
- Was finden, das er gerne und ausgiebig kaut. Wäre sehr ungewöhnlich, wenn es da nichts gäbe. Kauspielzeug ist in solchen Situation oft uninteressant, Kauhölzer aus Kaffeeholz oder Wurzeln sind häufig zum Anbeißen
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Das Ganze wird wahrscheinlich viel einfacher, wenn du es dir nicht als Konflikt zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation vorstellst, sondern dir "will to please" im Geiste als "will to have pleased" vorstellst.
Will sagen: Der Hund freut sich, wenn er etwas gemacht hat, das dir gefällt und dafür eine positive Bestärkung bekommt. Das kann in Form von Lob sein, in Form eines Spiels/Spielzeugs oder Leckerlis. Welche Form deinem Hund am besten gefällt, wirst du abwarten müssen. In der Regel sind es eben Leckerlis. Der Hund verliert dadurch nicht deinen Wunsch, mit dir zusammenarbeiten zu wollen, sondern empfindet sie als Bestätigung dafür, dass er seinen Wunsch richtig ausgelebt hat. Insofern musst du dir auch keine Sorgen machen, dass er weniger Lust hat, mit dir was zu machen. Er hat mehr.
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Sprich doch noch mal in Ruhe (persönlich?) mit dem Vermieter. Am Ende will der dir gar nichts Böses, sondern sucht nur nach der für ihn einfachsten Variante, aus der Situation rauszukommen. Evtl. kann man sich auch ohne großes Buhei auf sowas einigen wie eine Beedingung des Mietverhältnis in X Monaten, das dir genug Zeit gibt, eine andere Wohnung zu finden. Und im Zweifel allen viel Geld für Anwälte und Co. spart.
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Wenn sich die Hausnachbarn durch den Hund tatsächlich handfest bedroht sehen, muss der Vermieter sogar handeln - sonst droht ihm von anderer Seite Ungemach (Mietminderung der Nachbarn usw.). Ob dieses Bedrohungsgefühl nun gerechtfertigt ist oder nicht - vermutlich hat dein Vermieter unter den Umständen einfach mehr Lust auf (rechtlichen) Streit mit dir als auf (rechtlichen) Streit mit mehreren anderen Mietparteien. Was ja auch verständlich ist.
Gerechtfertigt ist das unter den geschilderten Umständen natürlich nicht. Der Vermieter hat den Hund drei Jahre mindestens toleriert, im Mietvertrag ist die Haltung nicht untersagt (was nach drei Jahren wahrscheinlich eh keine Rolle mehr spielte) und laut deiner Aussage haben die Nachbarn keinen Grund, sich bedroht zu fühlen. Aber: Wenn du jetzt nicht sofort rechtlich dagegen vorgehst (Anwalt!), dann ist schnell eine Maschinerie in Gang gesetzt, die sehr, sehr teuer wird und bei der am Ende egal ist, ob du irgendwann mal vor irgendeinem Gericht Recht bekommst. In diesem Sinne schließe ich mich den Empfehlungen hier an: Du brauchst sofort einen Anwalt, der direkt gegen etwaige Bescheide und Kündigungen begründeten Widerspruch einlegen kann.
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War vorhin im Garten, mit dem frisch neu verzahnten Ungeheuer ein bisschen im Garten schlonzen und nebenbei üben, dass man nicht jeden Passanten am Gartenzaun verbellen muss. Das klappte auch ganz ordentlich, Abbruch-Kommando ist in solchen Situationen noch nicht gut genug konditioniert, aber beim Namen nimmt das Ungeheuer Blickkontakt auf, sodass ich sie aus der Situation abbrufen und belohnen konnte. Und dann kommt natürlich gerade als ich aufhören wollte ein Hund vorbei und das Ungeheuer geht steil. Gut, war zu erwarten. Ich also gar nix gemacht, lieber sie verbellt den dreisten Eindringling als dass sie erst mein Kommando ignoriert und ihn dann trotzdem verbellt. Aber was macht natürlich Frauchen des Eindringlings? Bleibt am Zaun stehen und sagt "Guck mal, da ist ja auch noch ein Hund, ja ein feiner Hund, guck mal der Hund, guck mal der Hund".
Mein Ungeheuer so:
Ich so: -
Der Hund ist mit eurem Programm einfach hoffnungslos überfordert. Natürlich pennt der nur, wenn ihr ihn via Einsperren in der Box zur Ruhe zwingt - von selbst kommt der nicht runter.
Programm über mehrere Wochen komplett eindampfen und das arme Hundekind mal ordentlich runterkommen lassen. Dann langsam wieder aufbauen. Mein sechs Monate alter Labrador-Border-Mix wäre bei euch um 07:30 Uhr fertig mit dem Tag. Ne halbe Stunde Freilauf ist für einen entspannten Hund in dem Alter schon ausreichend. Damit fangt ihr euren Tag AN.
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Bevor ich den Körperkontakt zu einem Hund einstellen oder minimieren würde, würde ich erst mal feststellen, ob er den tatsächlich nicht möchte. Wie ich weiter vorne schon schrieb: Mein Ungeheuer hat auch bei ausnahmslos jedem Streichelversuch in die Hände geschnappt, als ich sie bekam. Bei jeder Berührung. Und dann war sie in fünf Sekunden von 0 auf 100 und die Sicherung flog raus. Aber die wollte Kontakt. Die wusste bloß nicht, wie der für beide Seiten angenehm war. Also musste ich ihr das beibringen. Hätte ich aufgehört, sie zu berühren, hätte das dem armen Tier bestimmt nicht gut getan.
Aber da guckt am Besten ein Experte/Trainer vor Ort drauf. Ich bezog mich weiter vorne auch eher darauf, dass die angesprochenen 2-3 Tage nix sind, um bei einem Welpen mit größeren Problemen in Sachen Beißhemmung einen sichtbaren Erfolg zu erzielen. Das dauert deutlich länger.