Beiträge von Shrewd

    Meine hat in diesem Alter auf einen gepflegten Anschiss auch nur mit "jetzt erst Recht" reagiert. Also kam sie beim Austicken entweder zum Runterkommen ins Bad oder an eine kurze Leine an den Heizkörper. Ganz ruhig und kommentarlos. Wirkte Wunder.

    Sich einen „Bunker“ zuzulegen und sich mit „Waffen“ einzudecken, hat - neben der sachlichen Erwägung - unweigerlich auch eine psychologische und eine symbolische Komponente


    Und eine ganz schnöde Komponente noch dazu: Wenn ich die Waffen und den Bunker nicht benutzen WILL, dann wäre es viel billiger und weitaus weniger Arbeit, noch ein paar hundert Dosen Ravioli für die Nachbarn zu kaufen.


    Aber man WILL sie nunmal benutzen - oder sich wenigstens dieser Power Fantasy hingeben. Aber das kann man natürlich nicht laut sagen. Also wird es zur Selbstverteidigung umdeklariert.

    Ich bevorzuge die "Hund mitteilen, dass an der Leine rumzerren gerade scheiße ist" - Methode. Das würde mich nämlich auch nerven, wenn ich es nur mit dem Fuß "halten" müsste.
    Fuß drauf stellen mach ich meist dann, wenn ich die Hände frei haben will, aber dem Hund die Leine nicht einfach überwerfen will.

    Die Methode bevorzuge ich auch, aber bei meiner 10 Monate alten Hibbelhündin kann das schon mal eine längere Diskussion werden, auf die ich in manchen Situationen einfach keine Lust habe. Wenn Fuß drauf dann für Ruhe sorgt, soll mir das einstweilen Recht sein. Bei ihr ist das in Verbindung mit ihrer Reisedecke auch wirklich ein gutes Mittel, damit sie an Orten Ruhe gibt, wo das nur mit Gehorsam und ohne Ritual sehr, sehr schwierig wäre.

    Der Vorteil beim Fuß auf die Leine ist, dass der Hund kein bzw. nur wenig Spiel hat. Halte ich die Leine in der Hand, hat der Hund dagegen vergleichsweise viel Spiel, zumindest wenn er etwas größer und schwerer ist.


    Einigen Hunden hilft es sehr, wenn sie beim Runterkommen/Ruhehalten kein Spiel in der Leine haben und dadurch merken, hier ist mit Zerren nichts zu holen. Ich mache das z.B. in Gaststätten oder bei Freunden im Garten auch so oder binde den Hund nach Möglichkeit sogar an. Dann fährt sie schnell von alleine runter, mit Leine in der Hand will sie los, los, los, ist doch alles aufregend!

    Um ehrlich zu sein: Ich würde es ein paar Tage kommentarlos wegwischen und ihn ankommen lassen, statt laufend rein und raus zu rennen. Wenn der Hund nur Scheunenhaltung kennt und entsprechende Schäden davongetragen hat, sind die paar Tage ohnehin eure kleinste Baustelle. Das muss nicht von Tag 1 sitzen. Wichtig ist, dass er erstmal lernt, dass es bei euch sicher ist und Futter gibt und feste Rituale (z.b. dreimal am Tag nach dem Essen in den Garten).

    Klingt nach einem unerzogenen Hund. Und wenn dann noch Katzen (=Beute) dazukommen, wird's ungemütlich.


    Wie meine Vorrednern schon schrieb: Offenbar weiß der junge Hund nicht, dass das euer Haus mit euren Regeln ist und dort weder ihr gebissen noch die Katzen gejagt werden. Das müsst ihr ihm schleunigst beibringen. Durch das Trainieren und vor allem konsequente Durchsetzen eines Abbruchsignals.


    Denn ihr habt nicht vier Probleme, sondern zwei. So lange der Hund nicht weiß, dass ihr und die Katzen tabu seid, können euch Äpfel und angekaute Tischbeine herzlich egal sein. An der Front werdet ihr eh nichts erreichen, so lange der Hund euch und eure Regeln nicht respektiert.

    Natürlich kann man mit Maulkorb arbeiten oder dem Tier die Schnute zu trainieren. Aber ganz ehrlich: Hier liegt die Baustelle am anderen Ende der Leine.


    Du hast einen Hund. Hunde nehmen ekelige Sachen in den Mund und schlucken sie runter. Natürlich sollte man aufpassen, dass es sich dabei nicht um Giftköder, rostige Nägel oder Katzen handelt, und ja, Gülle ist auch nicht super - aber wenn dich das SO aufregt, dann solltest du an dir arbeiten, nicht am Hund. Denn das ist ungesund, macht unglücklich (dich und den Kleinen) und sorgt für ungemütliche 15 Jahre in Zukunft.

    Du hast jetzt 15 Jahre und 3 Monate alles für deinen Hund getan. Mach's noch ein letztes Mal und lass ihn gehen. Alles, was für ihn jetzt noch kommt, sind mehr Schmerzen, mehr Angst, mehr Verwirrung.


    Und nein, einfacher wird's nicht. Das richtige ist meistens nicht einfach. Nur richtig.