Vielen Dank an euch alle - ich freue mich wirklich das ihr euch die Zeit nehmt und uns versucht zur Seite zu stehen! :-)
Ich bin selbst kein Hundetrainer oder Psychologe.
Wir haben auch bei der Auswahl der Schule viele Bewertungen gelesen und nicht den günstigsten oder den gesucht, der nah dran ist.
Was bleibt mir übrig, als ihr zu vertrauen, und erst einmal diese Methode auszuprobieren?
Daher bin ich natürlich über jegliche Erfahrungen, auch ob das ignorieren mal geholfen hat, dankbar.
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Manchmal brauch man kein Spezialist für etwas sein um Sinn oder Unsinn zu erkennen.
Hätte ich meine Schissbüx am Anfang so behandelt wie deine Trainerin das sagt wären wir gnz sicher nicht da wo wir jetzt sind.
Ob dein Hund aus Frust oder Unsicherheit bellt kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.
Bei den meisten Hunden ist es aber nach meiner Erfahrung Unsicherheit ,grad bei den Auslandshunden .
Und anstatt Pina die Welt zu erklären in der sie jetzt gelandet ist sollst du sie ohne Hilfe deinerseits durch Situationen schleifen die ihr nicht geheuer sind.
Überleg mal wie es dir dabei in einer vergleichbaren Situation ginge.
Pina muss im Moment so viel verarbeiten das einfach auch für manche Dinge keine Impulskontrolle da ist.
Programm und Gassi auf Minimum runterschrauben und Hundebegegnungen für sie managen.
Das heißt erstmal ausweichen und nach einiger Zeit langsam mit Training anfangen.
Zeigen und Benennen oder für Blick marken wirde hier ja schon genannt und Umkehrsignal aufbauen.
Das alles erstmal auf sehr Große Distanz.
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Gutes Stichwort - Impulskontrolle ist bei ihr wirklich in diesen Momenten nicht vorhanden.
Wir üben ja, an der Leine zu gehen. Durch das bereits beschriebene Ritual weiß sie schon genau: Aha, jetzt darf ich nicht ziehen und gehe einfach nebenher. Das klappt schon echt super. Sobald sie zieht gibt es einen Leinenimpuls und wir ändern die Richtung. Mittlerweile können wir schon 15 Minuten so gehen, mit nur 2-3 Richtungswechseln.
Das klappt sogar an verschiedenen Orten, wenn Menschen an uns vorbei gehen, ich ein Stock vor sie werfe, alles kein Problem. Sie guckt, läuft aber nicht zum Stock. Selbst Tauben sind meistens ok, sie guckt, will aber nicht hin.
Wenn meine Partnerin sie an der Leine hat, ich im Gebüsch stehe und sie rufe, geht sie weiter. Ja sie guckt, aber ich finde das schon echt gut.
Gerade hier würde ich gerne aufbauen - auch wenn es jetzt noch zu früh ist.
Natürlich klappt das Programm nicht wenn ein Hund kommt, bzw. wollen wir das noch nicht testen. Wir lösen die Situation dann vorher auf, wenn wir sehen, das ein Hund kommt. 2-3x haben wir das zu spät gesehen, da wollte sie natürlich dann hin.
Wichtig ist auch noch folgendes zu sagen:
Wir wohnen in Hamburg, Grünflächen sind hier selten. Wir habend as Glück, dass wir ein sehr schönes Gebiet direkt vor der Tür haben, hier Häufen sich natürlich dann die Hunde.
Als wäre das nicht genug, ist 800 Meter von uns das (glaube ich) größte Tierheim Norddeutschland, das Tierheim Süderstraße.
Da hier jeden Tag Leute mit den Hunden gehen, könnt ihr euch vorstellen, was hier los ist. Wir gehen schon zu Zeiten, wo es ruhiger ist. Es ist aber schlicht und ergreifend nicht möglich, auf einem Gang keinem Hund zu begegnen.
Ausweichen klappt manchmal, aber eben nicht immer. Dafür ist hier einfach zu viel los.
Wenn wir am Gelände vorbei gehen, und es bellen ja immer Hunde, dann ist das garnicht so ein großes Problem, sie bellt dann nicht zurück, sobald sie es hört.
Ganz selten klappt es sogar, dass wir am zäun vorbei gehen, wo ja viele Hunde sind, und sie nicht bellt bzw. nur 1-2x. Bellen dann die Hunde, ist natürlich alles vorbei.
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass sie (zumindest leicht) zwischen Hunden an der Leine und hinter einem Zaun unterscheidet. Kommt ein Hund frontal auf uns zu, fixiert sie natürlich sehr, bellt aber nicht sofort, weil sie wohl denkt: ah, ich kann ja hin.
Ändert man dann die Straßenseite, fängt sie direkt an sich aufzustellen, bellen, und total auszurasten.
Zeigen & Benennen habe ich auch schon probiert, um selbst ein Gefühl für Timing und Ihre Reaktion zu bekommen.
Also in weiter ferne Hund gesehen - sie fixiert, Click & Belohnen, aus der Situation raus.
Hier brauchen wir eine sehr weite Distanz, da sie sonst nichts annimmt, nicht mal Leberwurst.
Ich kann die Methode nicht so konsequent einsetzen, da oft eben die Distanz viel zu gering ist, und man sie nicht vergrößern kann, da z.B. aus der anderen Richtung auch ein Hund kommt. Soll man dann hier trotzdem Clicken und anbieten?
Ich halte das Ignorieren und "durch die Situation schleifen" auch eher für nicht zielführend - kann mir vorstellen, dass das die Sache vielleicht eher noch schlimmer macht.
Ich hab ne ganze Zeit lang versucht, das Gepöbel meines Rüden durch Wegignorieren usw. in den Griff zu kriegen. Bringt nichts. Allerdings agiert er zu 95% aus Unsicherheit - wenn er kein "Hey, wir machen das jetzt so!" von mir bekommt, weiß er nicht, wie er die Situation lösen soll und fängt dann wieder das Pöbeln an, geht ggf. sogar nach vorne.
Wenn ich ihm aber ankündige, dass da vorne zB n Radfahrer kommt und die Situation für ihn manage, ist er ruhig. Das passiert bei uns inzwischen recht schnell und einigermaßen entspannt - ritualisiert und so.
Wie wir das machen, hatte ich dir ja (glaube ich) schon erzählt
Oft ist Bellen und Pöbeln selbstbelohnendes Verhalten.
Stell dir vor, du gehst mit (d)einem Kind spazieren. Ihr begegnet einem anderen Kind - deins fängt sofort an, das andere ohne erkennbaren Grund zu beleidigen. Für "dein" Kind ist das insofern selbstbelohnend, weil ist ja lustig und haha der andere regt sich auf... und von der Chefetage kommt nix Gegenteiliges, also isses wohl ok.
Greifst du jetzt aber schon vorher ein und verwickelst "dein" Kind in ein Gespräch, hat dein Kind eigentlich gar nicht die Möglichkeit, das andere anzupöbeln.
Ich glaube, dass genau dieses "ins Gespräch verwickeln" Pina auch helfen könnte. Dafür muss der Hund natürlich auch erstmal in so einer Situation "zuhören" können - mit Ignorieren schafft man sich da leider keine Basis.
Ich will dich bei deiner Trainerwahl nicht verunsichern, aber ich persönlich fände den Ratschlag des "Ignorier ihr Benehmen einfach" wirklich nicht hilfreich. Ich bin allerdings auch jemand, der bei unbekannten oder schwierigen Situationen etwas Anleitung braucht (genau wie Dino, haha ).
Vielleicht findet ihr ja noch einen anderen Trainer, der gerade Zeit für euch und Pina hat? Eine zweite Meinung schadet oft nicht und hilft einem vielleicht bei der Entscheidung.
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Der Rat einer zweiten Meinung ist sicher gut, wir hören uns mal um.
Wie du es machst, suche ich hier nochmal raus, ich erinnere mich ehrlich gesagt gerade nicht. Interessiert mich aber sehr! :-)