Warten halte ich für ein vielfaches schwieriger, als aktiv etwas auszuführen.
Definitiv! Gerade für eine Arbeitshunderasse wie dem Entlebucher.
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Neues Benutzerkonto erstellenWarten halte ich für ein vielfaches schwieriger, als aktiv etwas auszuführen.
Definitiv! Gerade für eine Arbeitshunderasse wie dem Entlebucher.
Okay ich fühle mich hier sehr unverstanden. Folgendes: ich habe einen 4 Jährigen auf den ich aufpassen. Dieser bekommt von seinen Eltern meistens seinen Willen. Dementsprechend niedrig ist seine Frustrationstoleranz. Das bedeute, er schreit dann rum und beharrt darauf seinen Willen zu bekommen. Das ist ja auch erstmal völlig normal für ein Kind und überhaupt nicht verwerflich. Wenn ich (oder seine Eltern) seinem Wunsch dann einmal nicht nachgehen und das aussitze, dann tue ich ihm nicht weh. Er lernt aus dieser Situation, dass man nicht immer seinen Willen bekommen kann und und rumschreien in der Regel nichts bringt.
Einem Kind kann man natürlich sagen, dass es später ein Eis bekommt, wenn es die Langeweile mal aushält, so lange Mama zum Beispiel einen Arzttermin hat. Das kannst du einem Hund natürlich nicht sagen. Aber einem Kind würde man ja nicht alle paar Sekunden einen Keks dafür geben, dass ruhig ist.
Versteht ihr ansatzweise was ich meine? Ich möchte nichts mit Hauruck durchsetzen! Mir ist ja völlig klar, dass ich mich nicht gleich 10 Minuten wohin stellen kann und erwarten kann, dass sie das gut macht.
Jeder Hund muss meiner Meinung nach einen kompletten Stillstand auch mal aushalten. Ich verlange ja nicht, dass sie Männchen macht. Für mich ist es ja auch keine Strafe mich auf eine Parkbank zu setzen und die Umgebung zu beobachten.
Normalerweise wohnen wir in der Stadt, da gibt es an Ampeln kein Gras, welches sie rausrupfen kann. Da hängt sie dann auch mal mit den Zähnen in der Leine. So eine Situation lässt sich aber nicht umgehen. Ich werde immer mal stehen und warten müssen.
Was du vergisst - es gibt einfach Lebewesen, für die ist Nichtstun wirklich anstrengend.
Da kommst du mit deiner Einstellung "das muss aber!" einfach nicht weiter. Es wird dadurch nur schlimmer.
Ich weiß ja jetzt, dass es für sie sehr schwierig ist! Verstehe mich da nicht falsch. Ich stehe ja auch nicht gleich eine Stunde, sondern so lange bis sie einmal ein bisschen zur Ruhe gekommen ist.
Das Deckentraining habe ich auch nur ganz zu Anfang über Belohnung aufgebaut, damit sie versteht, was ich von ihr möchte. Diese habe ich dann aber recht schnell ausgeschlichen und das kann sie toll.
Aber genau so kannst du ja auch das Warten beim Reden mit anderen Leuten aufbauen. Irgendwann wird sie das so verinnerlicht haben, dass sie es von selbst zeigen wird.
Ich bin auch der Meinung das man nicht alles und jedes kleinste Verhalten intensiv trainieren und aufbauen muss. Aber wenn man sieht, dass der Hund Mühe hat, muss man darüber nachdenken ob die Art, wie man es ihm vermittelt, nicht doch die falsche ist.
Zu Anfang habe ich das Warten auch noch belohnt. Sie hält es ja auch eine Zeitlang aus und weiß, was erwartet wird. Für mich muss sich für den Hund auch nicht immer etwas lohnen. Dinge wie Apportieren oder Tricks sollen sich natürlich lohnen. Aber warten gehört einfach zum Alltag. Ich musste bislang nicht sehr lange warten. Mir war bis gestern auch gar nicht bewusst, dass sie mit dem Warten so ein Problem hat. Erst jetzt werde ich das so angehen wie beschrieben.
Heute morgen hatte sie sich dann ja auch abgelegt, als wir das dann ausdiskutiert hatten und sie gemerkt hat, dass sie ihr Verhalten nicht zum Ziel führt.
In der Hundeschule belohnen ich das Warten auch noch viel, aber weil sie dort auch eine gewisse Dynamik der anderen Hunde zusätzlich aushalten muss.
Alles anzeigenWarum nicht?
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie ein Dauerkommando entspannend sein soll.
Ah, vielleicht verstehe ich ungefähr, aber ich glaube, du meinst etwas anderes.
Beim Bully haben wir zb das "leg dich hin" als "Entspannungskommando".
Das bedeutet aber nichts anderes als "du musst keine Acht geben, nicht dein Job hier, keine Sorge, ich schau, dass dich niemand antatscht".
Meinst du sowas?
Ja so ungefähr. Das Deckenkomando benutzen ich drinnen und draußen. Das heißt es wird eine Decke auf den Boden gelegt und sie wird dahin geschickt. Sie darf auch einen Handstand auf der Decke machen, soll aber dort bleiben. Sie hat natürlich schnell gemerkt, dass es ziemlich langweilig ist auf der Decke rumzustehen und kommt da mittlerweile super zur Ruhe. Sie weiß ja okay jetzt wird es langweilig. So kann ich auch in ungewohnten Umgebungen dafür sorgen, dass sie ihren Schlaf bekommt, welcher für sie so wichtig ist.
Sie darf sich dann auch hinlegen. Sie soll aber keine Kreise um mich ziehen und kein Gras zwischen meinen Füßen rauszupfen. Das sind aber alles Beschäftigungen, die sie sich dann sucht. Ich möchte einfach, dass sie nichts tut. Da ist das Sitz quasi eine Hilfestellung zum Entspannen.
Warum nicht?
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie ein Dauerkommando entspannend sein soll.
Jeder Hund muss meiner Meinung nach einen kompletten Stillstand auch mal aushalten. Ich verlange ja nicht, dass sie Männchen macht. Für mich ist es ja auch keine Strafe mich auf eine Parkbank zu setzen und die Umgebung zu beobachten.
Normalerweise wohnen wir in der Stadt, da gibt es an Ampeln kein Gras, welches sie rausrupfen kann. Da hängt sie dann auch mal mit den Zähnen in der Leine. So eine Situation lässt sich aber nicht umgehen. Ich werde immer mal stehen und warten müssen.
Alles anzeigenMir ist es wichtig, dass sie dort ruhig sitzt und sich nicht im Leinenradius bewegt. Ich möchte mich in Zukunft ja gerne unterhalten, ohne auf den Hund achten zu müssen. Da möchte ich auch nicht mit Belohnung arbeiten. Ein Kind belohnt man ja auch nicht dafür, dass es so lange am Tisch sitzt bis alle aufgegessen haben.
Das verstehe ich.
Der Vergleich mit Hund / Kind mag in gewissen Dingen stimmen, allerdings bin ich da mit dem Vergleich zum "Lernverhalten" nicht einverstanden. Ein Hund lernt anders als ein Kind.
Es fängt schon damit an, dass ein Hund die menschliche Sprache und das Handeln nicht versteht. Das heisst er kann auch nicht die Erklärungen oder den Sinn dahinter peilen, wieso er jetzt das tun muss was die Alte da von einem verlangt. Ergo: Man muss es ihm beibringen. Und da sie ein Erbsenhirn haben und so schnell überfordert sein können, muss man das in kleinen Schritten tun.
Warum ruhig sitzen, wenn es doch spannendere Dinge zu tun gäbe?
Warum am Strassenrand der Hauptstrasse stehen bleiben, wenn es auf der anderen Seite gerade spannender ist?
Hunde sind in den ersten Jahren vor allem zwei: Training und pubertierend.
Natürlich muss ein Hund auch mal Frust aushalten, allerdings lässt sich das nicht dadurch trainieren das man ihm ständig diesem aussetzt. Gutes Verhalten sollte belohnt werden, immer!
Mhm, dass das Lernverhalten nicht gleich ist da stimme ich dir zu.
Sonst arbeite ich viel mit Belohnung und sie bekommt auch eine positive Ansprache, wenn sie ruhig ist.
Ich finde nur in dieser speziellen Situation wo es ums Warten geht, macht es keinen Sinn. Das Deckentraining habe ich auch nur ganz zu Anfang über Belohnung aufgebaut, damit sie versteht, was ich von ihr möchte. Diese habe ich dann aber recht schnell ausgeschlichen und das kann sie toll. Sie weiß, dass nörgeln nichts bringt und kommt super zur Ruhe. Ganz ohne die Erwartungshaltung zu haben, dass jede Sekunde ein Keks kommen könnte.
Alles anzeigenMir ist es wichtig, dass sie dort ruhig sitzt und sich nicht im Leinenradius bewegt.
Das, also die ganze Zeit im Sitzkommando, stelle ich mir ultraanstrengend für den Hund vor.
Meine Kleine hatte auch arge Probleme, entspannt nix zu tun, wenn ich mich unterhalten habe. Tip vom Trainer: Fuss auf die Leine. Also nicht abwürgen, sondern den Radius einschränken, so dass sie nicht weit herumwuseln kann, ich aber auch nicht ständig durch das Gezappel am Arm mit der Aufmerksamkeit bei ihr war.
Funktionierte tatsächlich, nach kurzer Zeit legte sie sich hin, döste sogar manchmal weg.
Ich nutze das im Alltag aber tatsächlich wenig bis gar nicht, weil es mir egal ist, wenn sie rumschnüffelt o.ä., wenn ich mich unterhalte, solange sie dabei meinen Gesprächspartner nicht belästigt.
Sie darf sich dann auch hinlegen. Sie soll aber keine Kreise um mich ziehen und kein Gras zwischen meinen Füßen rauszupfen. Das sind aber alles Beschäftigungen, die sie sich dann sucht. Ich möchte einfach, dass sie nichts tut. Da ist das Sitz quasi eine Hilfestellung zum Entspannen.
Es wäre vielleicht weniger stressig, wenn Du ein Frustproblem nicht über Frust trainieren würdest.
Das stimmt, dass es weniger stressig wäre, aber das Leben ist manchmal leider frustrierend. Ich bekomme ja auch nicht immer meinen Willen und niemand belohnt mich, wenn ich deswegen nicht gleich ausraste 😅
Super danke!
Mir ist es wichtig, dass sie dort ruhig sitzt und sich nicht im Leinenradius bewegt. Ich möchte mich in Zukunft ja gerne unterhalten, ohne auf den Hund achten zu müssen. Da möchte ich auch nicht mit Belohnung arbeiten. Ein Kind belohnt man ja auch nicht dafür, dass es so lange am Tisch sitzt bis alle aufgegessen haben. Später wäre sie dann gefrustet, wenn die Belohnung ausgeschlichen wird.
Ein gewisses Maß an Frust muss ein Hund meiner Meinung nach aushalten und das lernt er in dem Moment in dem er seinen Willen nicht bekommt. In der Stadt gehe ich dann immer schnell weiter (womit ich das Verhalten ja belohnen, genau das möchte sie ja. Keinen Stillstand). Hier auf dem Dorf kann ich das auch einfach mal aussitzen.