Ich habe keine Erfahrung mit Malis, kann also sein, dass ich dir Unsinn erzähle, aber wie wäre es denn z.B. Geschirr und Schleppleine drauf und mit einem oder beiden anderen Hunden gemeinsam einen wirklich ruhigen Platz zum gehen suchen, wo wenig bis gar kein Publikum ist, und wenn es quer durch den Wald ist. Und dann einfach stur gehen, keine Kommandos, mit Schleppleine kann sie ja nicht wirklich abhauen oder jagen oder weiß ich was. Dass sie einfach lernt, das draußen zu sein erstmal keine Anforderungen an sie stellt. Ich würde sie praktisch komplett ignorieren und stur meinen Weg gehen. Keine Ahnung, ob das hilft bei einem Mali... Schön wäre halt, dass sie über Bewegung Stress abbauen kann ohne durch Kommandos, Begegnungen, etc. in neuen Stress zu geraten. Ich würde dann verschiedenes ausprobieren. Z.B. Futter mit dem Dummy erarbeiten lassen. Oder im Garten, wenn sie das kann, leichte Kommandos, und Handfütterung der kompletten Mahlzeit, dass sie mehr aufs Fressen und weniger auf die Umwelt konzentriert ist.
Beiträge von Remsi
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Was hat das mit "schlimm" zu tun?
Ein Hund mit ausgeprägtem Wachtrieb - und das SOLL beim GSS so sein! - ist nicht "schlimm". Ein DSH ist auch nicht "schlimm". Überhaupt kein Hund ist "schlimm".
Schlimm ist es, wenn Menschen was völlig anderes erwarten, als sie bekommen werden.
Wenn hier jemand die Frage nach der passenden Rasse stellt:
Familie mit 7jährigem Kind
Kind soll in die Beschäftigung mit dem Hund eingebunden werden
kleiner Garten, direkte Nachbarn, die nicht gestört werden wollen
Erfahrung als Sitter von einem Labrador (und mit diesem Hund und seiner Art auch sehr glücklich)
möchten Rad fahren, Joggen, Wandern,
keinen Hundesport machen
D.O.G.S. Hundeschule besuchen
wünschen sich einen ausgeglichenen, ruhigen, freundlichen Hund, der unbedingt lieb zu allen Kindern, nicht nur dem eigenen, sein soll.
Dann frage ich mich, welche Empfehlungen da wohl kommen.
Bei diesem Profil (das ja bei 90% der Frager so aussieht) werden die meisten auf die Kategorie 9 verwiesen, da sind sogar Labbi oder Goldi viel zu anspruchsvoll... aber gut.
Es ist ja nicht mein Problem, das ist wohl richtig (ich hoffe es zumindest).
Du machst mir ne Heiden Angst. Vielleicht sollten wir uns einfach eine zweite Katze zulegen ?
Geht mir genauso. Dabei habe ich hier ja schon ein 40Kilo Kalb sitzen. Dickköpfig, stur, grobmotorisch, aber halt ohne Aggression. Oder halt nur die normalen hundetypischen Verhaltensweisen, sage ich mal...
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das wäre jetzt ein Punkt, der mich total interessiert. Denn DSH habe ich persönlich bisher als sehr, sehr abschreckend kennengelernt, was Triebverhalten, Aggression oder Schutztrieb angeht. Wie gesagt, für mein Empfinden. Denn GSS stelle ich mir jetzt ungefähr ähnlich ernsthaft vor und als potenzielle Gefahr für unbedarfte Besucherkinder.
Ich werde auf jeden Fall zu einem SSV-Züchter im Umkreis Kontakt aufnehmen, aber letzten Endes sieht der seine Rasse ja natürlich positiv, sonst würde er sie ja nicht züchten. Ich habe auch schon mit DSH Züchtern gesprochen, die mir den DSH aus LZ als Familienhund angepriesen haben. Aber ich bin eine zwar sehr konsequente Hundeführerin, engagiert, aber ich komme absolut nicht mit führerharten Hunden klar. Dickköpfigkeit ist OK, diskutieren, ob man jetzt echt Platz machen muss beim Junghund etc. Aber weder ein Hund, der gegen mich geht noch einen der ein gedankenlos in den Garten stürmendes Kind angreift, passt hier.
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Swissy kann deshalb ins Spiel, da unser Hund ein Mischling der Sennenhundrassen ist, auch als Mischling und nicht als Swissydog von Bekannten so gekauft, eine Mischung aus Berner und Appenzeller. Daher die Frage, Erfahrung ist ja da schon vorhanden, aber als Experten würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen. Unseren zuverlässig durch Körperkraft halten zu können würde ich nicht in jeder Situation unterschreiben, er ist halt gut erzogen, bzw. hört auf mich, daher stellte sich das Problem noch nicht. Heißt also auch wenn der Hund von Welpe an viel lernen in Haus und Garten und täglich Besuch gewohnt ist, kann es zum Problem werden. Das brauchen wir natürlich nicht! Schade, gerade das massige, dickschädelige mag ich sehr. Broholmer z.B. würden mich auch voll reizen. Aber die sind sehr schwer zu bekommen und auch finanziell in der Anschaffung einer Herausforderung, wie ich gehört habe.
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Ich hänge mich hier auch gerne nochmal ran. Also ist es schon so, dass die GSS eher vom Schutztrieb her in Richtung Gebrauchshunde gehen? Denn Menschen und Hunde nicht mögen, Kinderwagen verteidigen, alles auf dem Grundstück verbellen hört sich ja schon so an. Also Welten von Swissydog z.B. entfernt?
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Ich glaube, in der Spielsituationen z.B. würde ich von zwei Seiten anpacken.
Zum ersten wieder ich einen MK drauf packen und mal versuchen, bei einem eher ruhigen Spiel dich von dem Punkt, an dem der Hund hoch dreht, nicht beeindrucken zu lassen. Mit Maulkorb kann dir ja nichts wirklich Schlimmes/Lebensbedrohliches geschehen, denke ich. Ich würde also ruhig und vor allem innerlich gelassen, aber fest, mein Programm weiter machen. Dabei ist es erst mal relativ egal, ob deine Hündin zu 100% bei der Sache ist oder nicht. Wenn du nach drei, vier Tagen merkst, dass es wirklich gar nichts bringt ( und wir reden hier von Nuancen) in so einem kurzen Zeitraum, dann würde ich Plan B versuchen.
Wenn deine Hündin dann hoch dreht im Spiel, packst du sie dir und tust sie z.B. aus dem Raum, wo ihr gerade seid. Das Spiel ist dann sofort und ohne große Worte unterbrochen. Du wartest fünf Minuten, gehst hin, und bringst innerlich total positiv und authentisch wieder mit dem Spiel. Dreht sie in einem f dich nicht erreichen Maß hoch, selbes Verfahren wie vorher.
Ein Ziel von dir für die nächsten Tage könnte sein, dass du lernst innerlich ruhig aber konsequent zu sein. Im Umgang mit ihr, im Spiel, beim Füttern/Pflegen, draußen....
Du musst dir verdeutlichen, dass mit Maulkorb nichts passieren kann. Anspringen ist lästig, bringt dich aber ja nicht um. Du kannst ihr so zeigen, das unangebrachtes Verhalten von dir nicht gemocht wird. Wie auf rohen Eiern zu schleichen, wie du schriebst, macht den Hund eher zusätzlich nervös, da er es entweder so auslegt, dass es einen Grund geben muss, wieso man jetzt hier plötzlich so angespannt/ängstlich ist oder es auf sich bezieht, was auch nicht besser ist. Versuche im Alltag zu lernen! Erst die kleinen Baustellen zu Hause, dann der Rest. Bei einem Hund kann man in jeder Minute des Zusammenlebens mit ihm lernen, egal wie alt er ist. Man kann sofort anfangen.
Hunde sind nicht wie Menschen, sie haben uns, unsere Emotionen usw. immer und ständig auf dem Schirm. Manchmal merke ich am Hund erst, dass ich schlechte Laune habe, weil er auf mich reagiert, mich spiegelt.
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Ich würde an deiner Stelle beginnen auch ohne Trainer einfach im Alltag meinem Ziel näher zu kommen.
Bau doch in eure Gassirunden Trainingseinheiten ein, die du z.B. mit Leckerlis belohnst. Such dir eine Wiese, stell dir einen imaginären Pfad vor, den du dort gehst und bestimmte Punkte an denen ihr wendet, Sitz, Platz, etc. macht. Über jeden Gehorsam freust du dich wie ein Schnitzel und belohnst ihn am Anfang immer! Er soll lernen, dass Zusammenarbeit mit dir Spaß macht.
Füll sein Futter in einen Dummy und wirf ihn auf dem Spaziergang oder versteckte ihn und lass den Hund in suchen. Dann sind keine großen Sachen und kein Sport, einfach nur kleine Beschäftigungen mit dem Hund, die Spaß machen und wo ihr gemeinsam kleine Erfolge habt.
Im Alltag sei konsequent. Verhalten, was du nicht möchtest, kommentierst du grundsätzlich mit einem, ich sage mal scharfen "Nein". Das ist ein neutraler, aber strikter Tonfall, der dem Hund zeigt, dass hier eine Grenze ist. Wie kann ein " Nein" aufbaut, kannst du dir ja sehr gut googeln, da gibt es verschiedene Methoden. Ein "Nein" ist aber dann natürlich auch immer ein "Nein".
Bei unerwünschten Verhalten biete ein Alternativverhalten an. Beispiel Anspringen:
Hund zieht und will Anspringen, ein scharfes "Nein", ein richtungsweisendes "Hier"um den Hund wieder zu dir zu fokussieren und dafür sofort Lob und Leckerli. So würde mein Weg aussehen. Oder so könnte ein Weg aussehen. So kann Nero lernen, was erwünscht ist und weiß nicht nur, was nicht erwünscht ist. Solche kleinen Übungen im Alltag bringen einen ich enorm weiter. Fokus in den nächsten Wochen immer auf den Hund, und ihn so freundlich, aber konsequent und strikt den Weg zeigen, wie ihr Zusammenleben wollt.
Ich sehe das schon differenzierter als manche hier, ich denke schon, dass es Hunde gibt, die sich leichter dem Menschen anpassen und solche die länger versuchen ihren eigenen Weg zu gehen. Letzten Endes ist aber das bei jedem Hund normal, er ist ja kein Mensch und muss für ihn völlig fremde Verhaltensweisen lernen. Die sind ihm ja nicht in die Wiege gelegt. Wenn ihr dann Erfolg habt wirst du merken, wie schön es ist gemeinsam mit deinen Tier den Alltag zu beschreiten. Du musst ein Gefühl für ihn bekommen, ihn lesen lernen. Und trotzdem wird dich auch nach längerer Zeit manches Verhalten noch irritieren, aber so kennst du Nero immer besser kennen.
Edit: mein Post ist natürlich nicht so gemeint dir keinen Trainer zu suchen, sondern praktisch heute und jetzt schon mit denn Training zu beginnen, auch wenn du noch niemanden gefunden hast.
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Ich würde mir vielleicht auch überlegen, welche Anforderungen ich noch an den Hund im allgemeinen habe. Jagdtrieb hat du schon angesprochen, wir sieht es mit Temperament, Arbeitswillen, Größe/Gewicht aus?
Dann würde ich persönlich mir Rassen genauer anschauen, die möglichst viele Eigenschaften die du wünschenswert findest vereinen. Dass dein persönlicher Hund später natürlich innerhalb der Rasse auch lebhafter oder ruhiger, größer oder kleiner sein kann ist ja klar. Auch falls das Thema Kinderplanung öffnen ansteht in den nächsten zehn Jahren würde ich schauen, ob das bestimmte Rassen geeigneter für deine Vorstellung von Familienleben sind als andere. Ist ja von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, was man reell auch langfristig an Zeit und Management investieren möchte.
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An sich kommt sie damit gut durch. Die anderen Hund werden irgendwann entweder"lockerer" oder sie interessiert tatsächlich dann hat nicht mit ihnen, weil außer Abwehr Null Reaktion von ihnen kommt und jeder Hund geht dann so seiner Wege. Es verblüfft mich halt nur so, dass sie nahezu nie andere Hunde zurück anknurrt, noch ängstlich ihrer Wege geht.
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Also sie lebt schon von Welpe an bei uns und hat auch das volle Programm mitgemacht, sprich Hundeschule als Welpe, Begleithundeprüfung, obedience Training, etc.
Beispiel eins: ein anderer, deutlich jüngerer Hund kommt, sie möchte gerne zu ihm, er auch zu ihr, wartet aber auf mein Kommando zur Freigabe, rennt dann hin, ohne Bürste ohne alles aggressive, aber selbstbewusst und beschnuppert den anderen Hund. Der zieht den Schwanz ein, knurrt, macht einen Buckel, wirft sich auf den Boden und bei meinem Hund ändert sich während der ganzen Zeit nichts sichtbares am Verhalten. Keine Aufregung, kein Zurückgehen, kein"dümmlicher" Gesichtsausdruck, wie er bei Menschen gerne zum beschwichtigen genutzt wird etc. Einfach nichts!
Beispiel zwei: uns kommt ein völlig an der Leine pöbelnder, fremder Hund entgegen, dem sie nicht kennt. Statt ängstlich zu sein ( ist die in seltenen Situationen auch mal, z.B. Wenn ihr eine Gruppe Hunde im Freilauf begegnet) will sie volles Rohr einfach nur hin. Knurrt aber nicht zurück, bellt nicht, nichts... Ich lasse sie dann natürlich nicht. Aber ich verstehe nicht, wieso sie da so ich sage mal autistische Züge im Bezug auf das Verhalten anderer Hunde aufweist.
Mit den meisten fremden Hunden die uns so übers Jahr begegnen hat sie keinen Kontakt, mit vielen spielt sie vollkommen unauffällig, wenn auch manchmal etwas grob mit Hang zum leichten Mobbing, wie ich meine. Aber dann sind immer wieder gehäuft die Begegnungen, wo Hund sie massiv aggressiv angehen und von ihr Null Reaktion kommt.
Videos oder Fotos stelle ich aus persönlichen Gründen nie ins Internet, tut mir so leid, das wäre echt am einfachsten. Aber da bin ich gebranntes Kind aus beruflicher Erfahrung.