@Ixabel , du hattest noch gefragt ob ein TH Hund für mich in Frage käme. Vielen Dank für deine Frage.
Ich hätte da sorge das ich als Anfänger ihm/ ihr nicht gerecht werden könnte. Sie bringen ja viel Biographie mit sich und da ich ja noch arbeite und 2 Kinder habe und Anfänger bin... Da hätte ich Angst nicht 10000000 Prozent dem Hund geben zu können. Ich stelle mir das ein bisschen so vor wie ein Pflegekind aufnehmen. Das macht man ja auch als Beruf. Jeder Hund ( ob traumatisierte oder nicht ) hat natürlich alles von mir an Herz und Aufmerksamkeit und Zeit und allem verdient. Aber ich glaube bei einem TH Hund würde ich glaube ich sagen wollen: Okay meine Kinder sind groß ich arbeite meinetwegen nur noch um die Rente aufzubessern und habe nur Zeit für die geschundene Hundeseele... Ich will halt bei einem Tier was traumatisiert ist und Verluste erlitten hat nichts falsch machen... Aber wenn ich erstmal Hundeerfahrung habe, würde ich dies sehr gerne tun.
Halt, haaaalt... nicht jeder Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz ist automatisch eine gequälte Seele mit zig Traumata
Es gibt da auch unheimlich viele Hunde, die quasi sofort im Alltag mitlaufen können. Zugegeben, im Berliner Tierheim findet man fast nur "schwierige" Hunde, aber das Tierheim Herzsprung bei Wittstock/Dosse z. B. hat auch Hunde, die zwar ihr Päckchen haben, aber gut im Alltag zurechtkommen.
Mal als Beispiel ...
Mein Rüde (4 Jahre alt) kommt aus dem rumänischen Tierschutz. Ihn habe ich aus zweiter Hand übernommen - am Anfang war er wirklich schwierig und Gassi oft mehr Stress als Entspannung. Er ist leinenaggressiv, pöbelt Fahrradfahrer, Fußgänger und andere Hunde an, hatte panische Angst vorm Autofahren (inzwischen nicht mehr), findet fremde Menschen überflüssig, lässt keinen Besuch in die Wohnung rein und hat auch nach den Kindern der Vorbesitzer geschnappt. Also eher ein Hund, den ich als "schwierig" beschreiben würde.
Meine alte Hundedame Bonny aus dem Tierheim Herzsprung dagegen ist so ziemlich das Gegenteil. Sie ist ängstlich, schüchtern und zurückhaltend, ja, aber dafür absolut unkompliziert. Sie läuft problemlos im Alltag mit, geht nicht nach vorne (sondern legt wenn überhaupt lieber den Rückwärtsgang ein) und wäre ein Hund, dem ich jedem ohne große Sorgen in die Hand drücken würde.
Natürlich hat auch sie einiges erlebt, aber das merkt man eigentlich nur daran, dass sie einen Bogen um fremde und vor allem "laute" Männer macht. Frauen dagegen sind ok, aber auch da baut sie eher langsam Vertrauen auf.
Man kann auch mit Tierheimhunden Glück haben und einen tollen Freund für die Kinder finden.
Zumal ein Welpe bzw. Junghund ja mindestens genauso viel Arbeit macht wie z. B. ein etwas schwierigerer Hund aus dem Tierheim. Die nehmen sich da rein vom Aufwand her nix - meinem Empfinden nach sind Welpen sogar zeitaufwändiger.
Weiß nicht, ob du Facebook hast, aber das TH Herzsprung erzählt auf seiner Facebook-Seite immer wieder etwas über die aktuellen Bewohner und kümmert sich wirklich aufwendig um die Schützlinge.