Alles anzeigenMit "Tierschutz" ist hier Hundeschutz gemeint?
Weil gerade hier im Forum haben Wildtierschützer einen äussert guten Ruf.Geht Wildtierschutz nicht eher in Richtung Umweltschutz?
(Sollte er zumindest in meinen Augen, also dass es da nicht um jedes Individuum, sondern um Ökosysteme geht. Das ist ja ein ganz anderer Fokus oder sollte es zumindest sein.)
Oder meintest du sowas wie Igelhilfe usw.? Das läuft ja häufig auch über Tierheime.
Ich arbeite selber aktiv im Tierschutz mit und meiner Erfahrung nach haben die Leute eine negative Einstellung dem Tierschutz gegenüber, die ..
- keinen Hund bekommen haben (z.B. weil sie 10 Stunden am Tag arbeiten und der Hund allein wäre, der Hund im Zwinger leben müsste etc.)
- der Hund Arbeit bereitet und nicht einfach mitläuft
- alle Menschen/Hunde aus dem Tierschutz über einen Kamm scheren
Nichts davon trifft auf mich zu, trotzdem bin ich sehr, sehr skeptisch geworden, wenn es um TS-Hunde geht.
Als ich auf der Suche nach meinem ersten Hund war, war ich auch über Monate hinweg regelmäßig im örtlichen Tierheim. Nachdem sich das Interesse an Elin dann konkretisierte, durfte ich mit ihm Probegassigänge machen. Das lief soweit ganz gut, er war halt nicht leinenführig, aber das war völlig okay für mich.
Das TH wusste genau Bescheid über meine Vorstellungen und meine Lebenssituation und dass ich vorher noch keinen Hund hatte. Ein ganz wichtiges Kriterium war für mich der Jagdtrieb, denn der Hund sollte nach Gewöhnung mit Kleintieren im Raum sein können.
Zig mal wurde mir beteuert, dass er keinen Jagdtrieb hätte ... Und generell ein absolut anfängerfreundliches Exemplar sei, uneingeschränkt menschenfreundlich, könne alleinbleiben, blabla, tausend positive Eigenschaften, ...
Hat alles nicht gestimmt. Ob sie ihn wirklich SO falsch eingeschätzt haben oder ob sie nur auf Teufel komm raus vermitteln wollten, keine Ahnung.
Die Gassistrecke am TH ist völlig frei von Wild, da hüpfen nur Vögel rum und es gibt Pferde. Auf die reagiert er auch nicht. Nach der Vermittlung hatte ich dann einen Hund, der quasi schreiend auf den Hinterbeinen stand, wenn irgendwo eine Katze oder ein Hase am Horizont auftauchte.Bestimmte Typen von Menschen, Bewegungen usw. haben ihn getriggert und er ging nach vorne. Eher Schnappen als Beißen, aber leider ohne Knurren oder sonstige deutliche Warnsignale. Für mich als Hundeanfänger war das eine ordentliche Herausforderung damals.
Alleinebleiben konnte er auch nicht.
Dass ein Hund Arbeit macht war klar, aber einen anfängerfreundlichen Hund für meine konkrete Lebenssituation hatte ich mir dann doch anders vorgestellt.
(Es hat sich trotzdem alles gut eingespielt und entwickelt und heute ist Elin ein toller Hund, aber die Vermittlungsarbeit war halt echt ... bescheiden.)
Dazu kam noch, dass Elin in den Wochen vor der Vermittlung massiven Durchfall hatte. Das hab ich häufiger angesprochen, aber er wurde nicht untersucht und es hieß nur, dass das vom Stress im TH käme und sich nach der Vermittlung von selber erledigen würde.
Ein paar Tage, bevor er einzog, wurde er dann doch noch durchgecheckt und es stellte sich ein heftiger Giardienbefall heraus. Wow ...
Dementsprechend gebe ich nicht mehr viel auf dieses Tierheim im Speziellen bzw. wäre auch bei anderen TH sehr viel vorsichtiger.
Ich habe einige Freunde und Bekannte mit Hunden aus dem TS, und viele haben tatsächlich ähnlich schlechte Erfahrungen gemacht. Da hat man dann überwiegend den Luxus, seinen Alltag für den Hund umkrempeln zu können und lebt gut damit, aber geschilderte Vorstellungen im Gespräch mit dem TH/der Orga und vermittelte Hunde passen ziemlich oft nicht zusammen.
Und dann sind da die Tierschützer. Wie schon geschrieben können viele nicht ganz so gut mit Menschen. Kann ich bestätigen.
Das kann ich auch bestätigen.
Wenn ich jetzt DEN Hund im TS entdecke und mir sicher bin, dass das passt, dann nehme ich die Menschen in Kauf. Aber es schreckt mich sehr davon ab, mehr als unbedingt nötig Kontakt zu haben.
Sowohl bei Orgas als auch Tierheimen hab ich echt schon viele überdurchschnittlich anstrengende Menschen kennengelernt.
Nicht nur anstrengend in Bezug auf diese enorm emotionale Schiene, sondern auch anstrengend durch sehr herablassende/grobe/unwirsche Art gegenüber ganz normal-netten Interessenten, anstrengend durch teils eher ... rudimentäre Sachkenntnis, durch das Auftreten insgesamt irgendwie. Trifft natürlich auch nicht auf alle zu, aber viele habe ich so erlebt.
Züchter kenne ich nur eine Hand voll näher, aber die sind alle durchweg bodenständig und sachlich und einfach normal-freundlich. Angenehm im Gespräch.
Verallgemeinern lässt sich das alles natürlich nicht, aber nach meinenErfahrungen gibt es da schon eine deutliche Tendenz (leider).
Hier ist als nächstes ein Züchterwelpe geplant (aus mehreren Gründen, aber die Erfahrungen mit "dem" TS in meinem Umfeld stützen die Entscheidung).
Falls irgendwann wieder ein Hund aus dem TS einzieht, dann auf alle Fälle nur aus dem Inlands-TS mit möglichst klarer Vorgeschichte. Oder private Abgabe im Bekanntenkreis oder so. Ich will in der Rechung einfach möglichst wenig unbekannte Faktoren haben, sowohl bezogen auf die Vorgeschichte des Hundes als auch auf den Mensch/die Orga, worüber die Vermittlung stattfindet.
Es ist natürlich nicht schön, wenn man einen Hund aus dem Tierschutz aufnimmt und dieser sich dann als Wundertüte entpuppt. Da ich nicht dabei war, kann ich nicht beurteilen, inwieweit das Tierheim den Hund "beschönigt" hat oder ob seine Verhaltensweisen einfach im Tierheim nicht auftraten. Das passiert leider, da die Hunde im Tierheim natürlich eine völlig andere Umgebung und viel höheren Stress erleben als zuhause. Bezüglich der Giardien: Fast jeder Tierschutzhund bringt irgendwelche Parasiten oder Würmer mit, da die Mitarbeiter mit dem Putzen dort oft nicht hinterherkommen und die Hunde sich sowohl in den Zwingern als auch im Freilauf oder am Spaziergang bewegen. Dort den Kot regelmäßig zu kontrollieren ist schwierig.