Hallo Zusammen,
ich habe soo viel in diesem Forum gelesen, ohne angemeldet gewesen zu sein aber jetzt wollte ich mein eigenes "Problem" schildern. Ich entschuldige mich jetzt schon mal, für den wahrscheinlich langen Text.
Oro ist mein erster Hund, er ist ein Golden Retriever und heute genau 12 Wochen alt. Wir haben ihn mit 8,5 Wochen vom Züchter geholt.
Ich habe mir diese Rasse ausgesucht, weil wir mit unserem Kind gerne einen Familienhund hätten und ich, ohne eigene Welpenerfahrung, mir gedacht habe - den Hund erziehe ich im Schlaf. Bevor er eingezogen ist, habe ich viel viele Ratgeber und Videos verschlungen - hab ich hier vielleicht schon den ersten Fehler gemacht?
Auf jeden Fall ist das Leben mit Welpen deutlich anstrengender und nervenzehrender als erwartet. Bevor ich anfange zu beschreiben: Ich liebe den kleinen wirklich sehr und deshalb bricht es mir umso mehr das Herz, dass ich mich so inkompetent und hilflos fühle.
Wir haben nach Ankunft von Oro ihm erst mal ein paar Tage zum Eingewöhnen gegeben, so wie in den Ratgebern beschrieben dann mit dem Training angefangen. Wie ich jetzt weiß, war ich einfach zu überambitioniert. Sitz, Platz, Auf die Decke, Hier, Hand-Touch - alles wie im Buch oder im TV angeleitet. Oro hat oft mit Gebell und Leinenbeißen meine Trainingseinheiten boykottiert. Zudem hatte er immer mehr Stresssymptome gezeigt (Beißen von Schwanz und Hinterbeinen, Aufreiten). Nach dem er abends immer mehr gebissen, geknurrt und uns angesprungen hat, habe ich vor 3 Tagen, das Training komplett eingestellt (außer Sitz, wenn ich ihm die Leine an- und abmache oder RR wenn wir draußen spielen). Dadurch wurde er zumindest tagsüber ruhiger, aber abends war er trotzdem offensichtlich überfordert. Er hat gebellt, sich und uns gebissen und hat alles angekaut. Ich habe ihm als Alternative immer direkt etwas anderes ins Maul gegeben, denn ich wollte ihm etwas zum Kauen als Stressabbau-Mittel anbieten. Aber keine Chance, er ist grundsätzlich auf das gesprungen, was er nicht durfte (Sachen, die auf dem Tisch liegen). Heute ist er sogar frühs direkt auf dem Sofakissen aufgeritten, während ich mit Laptop arbeitend auf der Couch saß... ich weiß überhaupt nicht, was genau ihn da gestresst hat!
Ich achte in meiner Kommunikation darauf, sehr ruhig aber bestimmt zu sein. Beispiel: er springt auf den Tisch, ich sage ruhig "nein" und schiebe ihn an der Brust sanft runter. Tagsüber klappt das "eigentlich" gut, aber abends reagiert er überhaupt nicht darauf, er beißt wie wild in meine Hände oder Klamotten.
"Au" und weggehen interessieren ihn nicht die Bohne, er kommt einfach hinterher. Auch wenn ich mich abwende und ihn ignoriere. Deshalb nehme ich ihn auf den Arm und sperre ihn für 20-30sek aus dem Raum. Wenn ich ihn dann wieder reinlasse, ignoriere ich ihn rigoros aber er fängt dann wieder von vorne an. Eine Ablenkung in Form von Spielzeug interessiert ihn maximal 10sek.
Ich bin völlig überfordert und weiß, dass der Fehler bei mir liegt, weil ich ganz offensichtlich nicht verstehe, was er möchte und ich ihm auch offensichtlich nicht begreiflich machen kann, was ich möchte. Und das tut mir so weh, weil ich mir ja ein glückliches Verhältnis zu meinem Baby wünsche und wenn ich dann sehe, wie gestresst er reagiert, bricht es mir das Herz. Ich sitze oft einfach da und weine... So habe ich mir das nicht vorgestellt.
Ich habe gestern bereits Kontakt zu einem Hundetrainer und Verhaltenstherapeuten aufgenommen, in eine Welpengruppe geht er schon. Wo wir viel spass zusammen haben, ist beim Apportieren seines Spielzeugs. Das bringe ich zwischendurch tagsüber immer mit ein.
Vielleicht habt ihr noch Tipps oder einfach ein paar nette Worte für mich
Beste Grüße
Kitty