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Hallo Leute,
wir haben festgestellt, dass Lucky fürs Mantrailing nicht eigenständig genug arbeitet, und wir ihm das auch nicht unbedingt beibringen möchten, weil er dann im Alltag nicht mehr zu händeln ist.
Meine Trainerin vom MT hat mir vorgeschlagen, ihn alleine, möglichst auch ohne Leine suchen zu lassen, besser noch in Kombination damit, dass er durch Kratzen, Bellen oder sonstwas anzeigen und aktiv seine Energie auslassen kann.
ZOS wäre ne Variante, Teebeutelsuchen auch, mir fiele noch sowas wie ne Flächensuche ein.
Für ZOS hab ich die bekannte Anleitung rumfliegen, beim Teebeutel suchen wäre ich dankbar für ein bisschen Input.
Wie schaut es beim Fährten aus, muss da der Hund auch alleine arbeiten oder kann er sich helfen lassen?
Wir machen in unserem Schnüffelkurs die unterschiedlichsten Nasenarbeiten. Die meisten davon sind ruhige Angelegenheiten. Ich kann Dir z.B. etwas zur "Teebeutelsuche" sagen. Geht natürlich mit jedem anderen Geruchsstoff, der der Hundenase nicht unangenehm ist, ebenso. Am Ende finde ich es sogar besser, wenn verschiedene Gerüche zum Einsatz kommen, damit es nicht eine Fehlverknüpfung gibt, weil der Hund nur den einen Geruch mit der Aufgabe verbindet.
Im Grunde musst Du am Anfang immer supereasy anfangen, bei Erfolg wie blöd feiern und hochwertig belohnen. Bei dieser "Vergleichssuche" (ich bleibe mal beim Teebeutel) legst Du einen Teebeutel für Deinen Hund deutlich sichtbar zwei/drei Meter vor ihn hin (oft macht das die Hunde schon neugierig, was gut wäre). Dann hälst Du ihm eine offene Plastiktüte vor die Nase in der sich ein weiterer Teebeutel (desselben Krauts ) befindet. Du kannst dann gleich das Suchkommando geben, das ihm aber noch nichts sagt oder einfach ein Freigabekommando. Wenn Hundi sich dann mit dem abgelegten Teebeutel beschäftigt, wird sofort gefeiert und belohnt. Falls Du klickerst, wird auch eine zufällige Nasenberührung des Teebeutels sofort geklickt.
Es dauert vermutlich nicht lange, bis Hundi merkt, dass Du stolz auf ihn bist, weil er den Teebeutel gefunden hat. Von da an kannst Du anfangen, den Teebeutel zu verstecken und ernsthaft ein Kommando für diese Suche zu etablieren. Aber steigere den Schwierigkeitsgrad langsam. Wichtig ist, wenn Du verschiedene Suchspiele machen willst, dass Du für jede Aufgabe ein anderes Kommando hast.
Man kann später den Schwierigkeitsgrad dieser Suche weiter erhöhen indem man z.B. Teebeutel verschiedener Geschmacksrichtungen versteckt und nur der eine, der der Geruchsprobe entspricht führt zum Erfolg oder der Teebeutel liegt nicht auf der Erde sondern hängt im Strauch (anfangs haben die meisten Hunde Probleme damit vertikal zu suchen) oder man trainiert eine bestimmte Form des Verweisens (z.B. Hund muss sich hinlegen und das Suchobjekt fixieren).
Ich finde diese Suche so toll, weil sie kaum Vorbereitung braucht. Ich stecke mir oft einen Gefrierbeutel mit ein paar Krümeln von irgendeinem Kraut - kann Tee oder Gewürzkraut sein - in die Tasche, sammle im Wald dann einen Tannenzapfen auf und der kommt mit in den Beutel so dass er den Geruch annimmt. Dann wird der Zapfen zwischen ganz viele andere Zapfen gelegt (ich muss mir nur gut merken, welcher meiner ist ) und schon kann die Suche losgehen, denn die Vergleichsprobe habe ich ja noch im Gefrierbeutel.
Hast Du es ansonsten schon mal mit "Verlorensuche" am Wegrand oder in der Fläche probiert? Also Dinge suchen, die nach Dir riechen. Da kann man die Hundenase auch ziemlich fordern und es gibt, wenn der Hund das Prinzip verstanden hat, auch da viele Möglichkeiten den Schwierigkeitsgrad zu steigern.
Ich kann nur sagen, viel, viel Spaß. Harry ist beim Suchen immer voll am Ball!
LG Appelschnut