Die richtigen Extreme hab ich bisher nur auf Ausstellung gesehen ( Chemnitz angemerkt - richtig üble Schräghecks die man sich einfach nicht ansehen konnte), im Gegenzug gibt es hier aber natürlich auch die DDR-Schäfis, mit schönem, gradem Rücken
Ich denke hier hat der DSH nochmal einen anderen Stellenwert als im Westen. Entweder haben die Leute einen DDR-Schäfi, bzw Arbeitslinie, weil sie stolz auf "ihre" Schäferhunde sind, oder laufen mit einem Show-Linien DSH rum, weil "die Wessies die so toll fanden, und deshalb auch automatisch prima sind".
Wobei ich hinzufügen muss dass man hier dauernd und an jeder Ecke Klischees und Lästerei bezüglich Ossis/Wessies zu hören bekommt ( geht mir eher auf die Nerven).
Meine Mutter ist ja in Chemnitz geboren. Ihr größter Traum damals zu DDR Zeiten war es immer, einen reinrassigen DSH zu haben, weil "mit so einem Hund war man wer". Es kam bisher auf mich immer so rüber als wären die Hundler hier sehr stolz auf die ein oder anderen Rassen. Auch werd ich häufig wegen meinem Schnauzer angesprochen mit "Boa, so tolle Hunde, früher hat man die an jeder Ecke gesehen, und schön abgerichtet, heute sieht man die kaum noch".
Als ich noch in Hessen gewohnt hab, hab ich auch beides gesehen. Evtl so 50/50 aufgeteilt, wobei die Show-Schäfer ( oder auch die langhaarigen) häufig mit schlechter Hüfte rum gelaufen sind ( sieht man hier auch bei Schäfis aus Showlinie), und die Arbeitsschäfis, grader Rücken, und gern mal an Kette oder Stachler geführt, weil es ja so cool ist auf den Hunde Platz zu gehen.
Im Endeffekt ist es schließlich so dass sich diese Rasse gesplittet hat in zwei sehr unterschiedliche Linien. Auf der einen Seite waren die West Schäfer, auf der anderen die Ost-Schäfer, wie eben BRD und DDR. Einige Leute haben sich auch regelrecht drum gestritten welche Schäferhunde jetzt die Besseren wären. Viele offensichtlich verzüchtete, kranke DSH, hat man nicht als solche erkannt.
Aufgrund dieser zwei sehr unterschiedlichen Linien, fällt es mir persönlich auch manchmal schwer von einer Rasse zu reden ( empfinde ich beim Labbi bspw auch so). Und dann gibt's mit der Zeit natürlich auch viel dazwischen l, deshalb, kann man nicht von "dem Deutschen Schäferhund" sprechen.
Die Splittung durch Ost und West, kann man somit auch zum einen positiv und zum anderen negativ sehen. Zum einen, ist es schade dass sich dieser Schrägheck Typus gebildet hat, auf der anderen Seite hilft es natürlich ungemein wenn es noch die anderen, mit gradem Rücken gibt.
Ich sehe allerdings beim DSH andere Probleme als HD. Ich empfinde sie nicht als überdurchschnittlich krank oder kaputt, da die Population so riesig ist, dass man gesundheitlich und vom Nervenkostüm her ALLES Mögliche finden kann. So muss man stark auf die Zucht achten. Es wäre gut wenn man nachweisen kann dass die Hunde Umweltsicher sind, und ein gescheites Nervenkostüm haben. Man muss wissen was man sich selbst vorstellt. Möchte ich einen Familienhund? Oder eine Sportskanone? In ersterem Fall brauch ich sicher keine Linie, dessen Hunde in den Dienst gehen.
Gesundheitlich, mindestens HD, ED und Wirbelsäule getestet/durchgecheckt.
Aber um auf das Thema zurück zu kommen : Ich halte den DSH prinzipiell nicht für eine Quahlzucht Rasse. Aber es gibt Linien, die das Kriterium einer Quahlzucht zweifelsfrei erfüllen ( anhand von Fotos würd ich übrigens nicht urteilen. Wenn ein Hund gestreckt steht, kann es schnell nach Schrägheck aussehen obwohl der Hund evtl einen 1 A Graden Rücken hat).
Ach und es gibt mittlerweile noch Osteuropäische Schäferhunde ( da is der Rücken kerzengrade, aber die sind auch nicht FCI anerkannt und größer wenn ich richtig informiert bin - auch eine Rasse die in Tschechien glaub ausgestellt wird).