Das "Schlimmste" an diesen Threads von Neu-Welpenbesitzern ist ja immer, dass man so viele Tipps bekommt, dass man gleich zur nächsten Überforderung hechten will
Okay. Ich war auch sehr perfektionistisch veranlagt, kann dich sehr gut verstehen. Ich würde dir empfehlen, nimm dir in der nächsten Schlafpause von deinem Zwerg Zeit und setz dich in Ruhe hin. Überleg dir, was dich momentan an eurem Zusammenleben stört. Du wirst später ein paar Mal am Tag Kommandos zu deinem Hund sagen, aber inkl. Schlafenszeit um die 16 Stunden pro Tag mit ihm zusammenleben, das ist also viiiiel wichtiger, dass das funktioniert. Ich hab vorhin geschrieben, dass ich mit meiner in dem Alter minimal Impulskontrolle mit Futterfreigabe geübt hab. Nicht etwa, weil ich das Üben wollte, sondern weil der Kampfzwerg sich jedes Mal auf seine Schüssel gestürzt hat als gäbs kein morgen mehr. DAS hat mich genervt, drum haben wir DAS geübt. Wenn das bei euch kein Thema ist, lass es und nutz die Kapazitäten des Welpen lieber für Sachen, die für EUCH wichtig sind.
Wie gesagt, das mit der Massage kann auf viele zutreffen, vielleicht nicht auf deinen Zwerg, vielleicht einfach JETZT noch nicht, oder eben, wie du schon festgestellt hast, nicht mehr, wenn er drüber ist. Du könntest versuchen, herauszufinden, welche Anzeichen er zeigt, BEVOR er so weit ist, dass nichts mehr geht, und schon im Anfangsstadium die Massage einsetzen. Oder du schaust, mit welchem Mittel du ihn auch wieder aus dem 5. Gang kriegst. Bei manchen klappt eine Box gut, bei manchen das Festhalten, bei manchen Leine dranmachen und am/im Körbchen anbinden. Da musst du schauen, worauf dein Zwerg individuell gut reagiert. Nicht erwarten, dass es gleich beim ersten Mal klappt, aber wenn er das Festhalten z. B. total hasst und sich zwei Stunden lang immer noch weiter reinsteigert, ist es unwahrscheinlich, dass das eure Methode wird.
Noch zur Box: Evtl. könnte es auch kontraproduktiv sein, ihm da drin immer was zu füttern zu geben, weil er so wohl eher nicht lernt, dass man da drin schlafen soll. Ich war ja total unbedarft/rigoros und hab meine einfach reingesetzt und die Tür zugemacht. Dann hab ich mich direkt auf den Boden davor gesetzt, mir ein Buch geschnappt und gelesen. Ist aber vermutlich nicht weiterzuempfehlen, damit hätte ich mir die Box auch auf Lebzeiten versauen können.
In den nächsten Wochen ist deine Hauptaufgabe, zu lernen, wie DEIN Hund auf deine Verhaltensweisen reagiert und welches Verhalten von dir dazu führt, dass ihr gut zusammenleben könnt. Draußen sollte der Kleine auch mal neue Gegenden erkunden können (das geht nicht wirklich an der kurzen Leine) und tatsächlich Kontakt zu anderen Hunden haben. Das muss kein Welpe sein, das müssen auch nicht zig verschiedene, unbekannte Hunde sein (sollten es sogar gar nicht!), aber Sozialkontakt ist schon wichtig. Du könntest mal bei Facebook schauen, ob es für deine Stadt eine Gassi-- oder allgemein Hundegruppe gibt, da kann man oft gut Spaziergänge organisieren und sagen, dass man ganz gezielt einen Begleiter suchen würde, der die Kriterien X und Y erfüllt.
Und Kommandos lernen kommt dann irgendwann. Der alte Herr meiner Eltern hat letztes Jahr mit fast 8 Jahren innerhalb einer Woche gelernt, Gegenstände nicht nur zu apportieren, sondern dann in der Hand (und nicht auf dem Boden) abzulegen, mit 12 Wochen konnte er definitiv "noch nicht mal" apportieren