Jetzt mal blöd gefragt, Hunde die auf Spur gehen, reagieren die denn bei Sicht nicht trotzdem auch?
Hat man dann nicht quais das doppelte Paket?
Bei meinem Hund: ja. Allerdings unterscheidet sich die "Heftigkeit". Meiner kann/konnte sich schon immer auf Sicht viel besser zusammenreißen. Es war ihm nie egal, aber es war einfacher, ein Stop zu trainieren und ich wusste schnell, ich kann ihn auch mal gucken lassen, wenns Reh schon hüpft, weil er zwar angespannt ist, aber bald gelernt hatte, sich abzuwenden. Bis heute ist das so auch in anderen Kontexten. Spielende, flitzende Hunde im Hundeauslauf, da kann er davor sitzen und glotzen, passt schon, wohingegen ihn manche Gerüche immer noch schwer ansprechbar machen.
Auf Spur waren die Ohren viel schneller zu und er nur noch in seine Geruchswelt abgetaucht, ohne auf mich zu achten. Beim Sichtreiz, war ich in seiner Wahrnehmung zumindest auch noch irgendwo da und einbezogen.
Allerdings glaube ich rückblickend auch, dass Spur für mich zu Beginn schwerer zu trainieren war, weil ich es selbst einfach zu spät bemerkt/gesehen habe. Jetzt erkenne ich die kleinsten frühen Anzeichen. Aber das musste ich erst lernen, da meinen Hund gut zu lesen. Auf Sicht waren die Verhältnisse natürlich klarer. Das springende Reh hab ich spätestens dann auch selbst gesehen. Auf die Geruchswelt hat natürlich nur mein Hund Zugriff.