Huskies sind wunderschön und für Deinen angedachten Lebensstil sicher geeignet, solange Du Dir bewusst bist, dass Hunde (ganz im Allgemeinen - nicht nur Huskies im Speziellen) eine Einschränkung bedeuten können und dass Du evtl. einige Kompromisse eingehen musst, wenn der Hund nicht wie geplant 'funktioniert'. Manche dieser 'Special Effects' sind bei Huskies eher vorhersehbar, andere vielleicht eher nicht. So gibt es z.B. auch in dieser als sehr sozial bekannten Rasse immer wieder Exemplare, die z.B. Hunden gegenüber sehr unfreundlich eingestellt und auf Kontakt mit fremden Artgenossen sehr gut verzichten können.
Ich will Dir die Rasse - oder Hunde allgemein - sicher nicht madig machen, sondern eher noch einige Caveats einwerfen.
Sei Dir bewusst, dass Huskies haaren. Häufig das ganze Jahr über. Sind sie im Fellwechsel, potenzieren sich die Haare nochmal. Je kleiner der Raum, auf dem ihr lebt, desto dichter wird der Teppich von Huskyhaaren sein, auf dem ihr steht. Du wirst überall (wirklich ÜBERALL) kleine, fiese, pieksige Haare haben und auch noch Jahre später, selbst wenn der Hund nicht mehr lebt, noch Haare von ihm finden. Das kann zum Beispiel dann zum Problem werden, wenn Du den Wohnwagen (oder irgendetwas in Deinem Besitz, womit der Hund in Berührung gekommen ist) wieder verkaufen oder schon nur Leute spontan zu Dir einladen möchtest.
Huskies werden gerne geklaut, weil sie Statussymbole sind. Überleg Dir gut, wo und womit Du Deinen Hund sicherst, wenn Du einkaufen gehen musst. Den Hund im Wohnmobil zu lassen, ist nicht immer eine Option - besonders nicht, wenn Du keine Standklimaanlage hast, die Sonne scheint und die Aussentemperatur auf über 15°C klettert. Abgesehen davon: Standklimaanlagen können ausfallen und kaputtgehen. Was dann? Den Hund an einem Seil oder einer Kette zu sichern schützt ihn nicht davor, nicht geklaut zu werden oder davor, dass Leute ihn in Deiner Abwesenheit füttern, streicheln oder gar misshandeln. Verletzt Dein Hund in einem solchen Fall jemanden, haftest Du, egal wie dämlich sich der andere angestellt hat. Ausserdem wird der Diebstahl eines Hundes in vielen Ländern nicht gerade mit einem Grossaufgebot verfolgt.
Verlass Dich nicht darauf, dass Dein Husky ein guter Wächter oder Beschützer sein wird. Meine waren keines von beidem, obwohl wir eine sehr gute und enge Beziehung hatten und meine Hunde für die Rasse eher überdurchschnittlich gut erzogen waren. Aber Huskies sind nicht eben 'treu' oder 'unbestechlich' und wenn das Leckerli auf der anderen Seite des Zaunes gerade interessanter riecht als Deins, solltest Du gerade bei einem Husky damit rechnen, dass er sich nicht zweimal überlegt, ob es Dich enttäuschen könnte, wenn er da mal schauen geht. Als grosse Wächter oder Beschützer sind Huskies nicht gerade bekannt - meine hätten jeden Einbrecher fröhlich begrüsst und auch völlig unbehelligt wieder von dannen ziehen lassen. Keinem von beiden wäre es auch je in den Sinn gekommen, mich beschützen zu wollen. Da hätten sie im Zweifelsfall eher um ihren Knochen gekämpft.
Huskies sind laut. Sie verfügen über ein riesiges Repertoire an Tönen, mit denen sie sich ausdrücken. Viele heulen. Vor Freude, aus Langeweile, aus Frust. Was romantisch klingen mag, wird zum Problem, wenn man Nachbarn hat, die der Hund stundenlang mit seinem Geheul unterhält. Natürlich mit Vorliebe, wenn man abwesend ist um Futter, Staubsaugersäcke, Hundebürsten und Bestechungsgeschenke für die Nachbarn zu finanzieren. Hält man zwei davon, hören sie damit nicht etwa auf, sondern 'singen' einfach im Duett. Ich würde Dir empfehlen, Deinem Husky das Alleinesein beizubringen, das regelmässig zu üben und das schon früh. Manche Huskies neigen bei Einsamkeit auch dazu, die Einrichtung zu zerstören. Dem kann man entgegenwirken, wenn man den Hund schon früh daran gewöhnt, dass Alleinesein kein Grund für Stress ist.
Davor, dass Du davon ausgehen musst, den Hund häufig an einer Leine sichern zu müssen, wurdest Du ja schon gewarnt. Das gilt sowohl wenn Du am Wohnmobil bist wie auch auf Wanderungen. Je länger die Wanderung, desto geringer die Impulskontrolle beim Hund. Das heisst, dass man nicht damit rechnen darf, dass ein gut ausgelasteter, müder Husky nicht doch ein Reh / Hase / Vogel / Katze / Huhn hetzt, wenn es ihm vor die Nase läuft. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Meine waren beide leidenschaftliche und erfolgreiche Jäger (Marder, Igel, Dachs - was sich des Abends halt so in unseren Garten verirrte...), aber unter Aufsicht wirklich kontrollierbar. Wir haben von Anfang an grossen Wert darauf gelegt, dass sie freilaufen konnten und über einen hervorragenden Abruf verfügten. Beide waren auch relativ leicht zu erziehen, haben gerne Tricks und Unterordnung geübt, aber es waren keine Hunde, die man auf dem Spaziergang oder während einer Wanderung ohne Leine einfach so nebenherlaufen lassen und als Besitzer die Seele baumeln lassen konnte.