Alles anzeigenWenn du in dem Bereich arbeitest, würde ich dir empfehlen, bei Issat oder Esaat zertifizierten Institutionen eine Ausbildung zum Pädagogikbegleithund zu machen. Das ist der anerkannteste und offiziellste Begriff dafür... Das dauert bis zu 2 Jahre und kostet gute 3000Euro für die ganzen Seminare plus die zahlreichen Übernachtungen in Ausbildungscentern.
Vorher würde ich das mit meinem AG genau absprechen. Macht man es richtig, dann ist das ein langer teurer Weg. Das soll sich dann auch lohnen. Und da ist auch ganz genau mit den Schulen und allen einzelnen Menschen, die daran beteiligt sind (Einzeltherapie), ein Konzept zu besprechen und auch von versicherungstechnischer Seite viel abzuwickeln (was ist wenn der Hund beißt, wenn er Zoonosen einschleppt, wenn er zu Schaden kommt, wenn jemand über ihn fällt etc etc)..
Besuchshunde sind Hunde in zumeist ehrenamtlichen Vereinen (ASB, Malteser usw), wo Menschen mit ihrem Hund eine Grundausbildung machen, die nicht therapeutisch orientiert ist. Es gibt keine Diagnostik, keinen Behandlungsplan, keine Etappenziele, kein definiertes und rechtlich sicheres Konzept den Hund einzubinden und als Arbeitsgerät zu benutzen. Das sind einfach nur geschulte normale Ehrenämtler, die mit ihrem Hund in verschiedene Einrichtungen gehen und die Menschen besuchen. Du kannst keinen Besuchshund haben, wenn du ihn auf der Arbeit einsetzen möchtest. Das geht in deiner Freizeit. Ist natürlich möglich, aber was ganz anderes als einen Hund als Arbeitsmittel aufzuführen.
Dass Tiere prinzipiell eine bestimme Wirkung auf Menschen haben, ist unumstritten, aber dort wird dezidiert nicht therapiert. Deswegen auch Besuchshund. Trotz allem geht man da im allerbesten Fall nicht einfach irgendwo hin und lässt den Hund tätscheln und supidupiausdiemaus.
Da das Einsatzgebiet aber sehr unterschiedlich ist und es da ganz viele verschiedene Modelle und Einsatzgebiete gibt, sieht da jedes Konzept unterschiedlich aus. Ich bin mit meinen Mädels in einer Einrichtung für psychisch Erkrankte und die gehen quasi Gassi mit meinen Hunden (ich bin dabei).. Klingt super easy, aber da hängt viel dran. Von dem Vertrag mit der Einrichtung über die Ausbildung des Hundes (jemand geht Gassi, aber Hund hört auf mich) bis hin dazu, dass es damit anfängt, dass die Bewohner sich anmelden, erscheinen, vorbereitet angemessen angezogen sein sollen, das Wasser für die Hunde steht und jeder dran gedacht hat, seine Packung leckerlis für "seinen Hund" gekauft zu haben. Da passiert also ganz viel schon ohne Hund. Der Hund therapiert ganz sicher niemanden, ob nun mit Zertifizierung oder ohne.
Ganz lieben Dank für so viel Input!
Es ist gar nicht so leicht, die notwendigen und vor allem auch "richtigen" Informationen aus dem Internet zu filtern, daher bin ich ganz dankbar für jede Auskunft von entsprechenden Experten :-)
Pädagogikbegleithund klingt auch gleich ganz anders. So richtig anfreunden konnte ich mich mit dem "Therapiehunde-Begriff" für meine Zwecke nicht, dachte aber bislang, dass es diese Zwecke impliziert.
Kannst du mir vielleicht gute Fachliteratur empfehlen, die man vorläufig gelesen haben sollte?