Hallo zusammen,
ich hatte früher auch große Probleme mit meinem Hund und unsere Geschichte ist ein bisschen außergewöhnlich..
Ich und meine Hündin Taya sind schon seit etwas über 10 Jahren ein Team. Als ich sie bekommen habe, bzw. meinen Vater genötigt habe Sie mitzunehmen war ich 13 Jahre alt ? Taya ist ein Bordercollie und um es kurz zu machen:
Ich hab die bekommen da war sie 1 Jahr und 3 Monate alt, zu dem Zeitpunkt waren wir laut Papieren schon die 5. Besitzer... Sie war nicht im geringsten solzialisiert, lebte zum Schluss eingesperrt in einem Zwinger und hatte eine gebrochene Rippe als wir sie von dem „Bauernhof“ kurzerhand mitgenommen haben. Sie kannte nichts, war ängstlich und aus Angst auch häufig aggressiv.. alles Dinge die wir bzw Ich im Vorfeld natürlich nicht wussten. Spazieren gehen war unmöglich, an der Leine hat sie alles angepöbelt was in ihre Komfortzone kam, Menschen, Kinder, Autos... wie oft es damals beinahe zu Katastrophen kam kann ich garnicht mehr zählen.. Und ihr angsterfülltes zusammen Zucken bei Schwungvollen Bewegungen brach mir immer wieder das Herz.
Gullideckel,Straßenschilder=Katastrophe,Fremde Menschen im Haus= Katastrophe.. Ballons oder alles was ein Geräusch machen kann=Katastrophe.. Silvester= Tagelange Katastrophe..
Mein Vater hat viel Erfahrung mit Herdenschutzhunden aber an diesem Hypersensiblen angsterfüllten Häufchen Elend hat er sich die Zähne ausgebissen... Die Hundeschule konnte uns nicht helfen und da der Hund tatsächlich manchmal unberechenbar war überlegte mein Vater oft den Hund zu „Profis“ zu bringen die ihm helfen sollten was für mich nie in Frage kam.. so viele Gespräche, Streit und Tränen..
Ich habe jede Sekunde meiner Teenager Zeit mit meinem Hund verbracht, mir hat sie nie etwas getan und Gottseidank haben wir eine Hundetrainerin gefunden die auf Hütehunde spezialisiert war und,auch wenn es lange gedauert hat (und mich bei heimlichen Einzeltrainingsstunden mein ganzen Geld gekostet hat welches ich mit zeitungen austrageb verdient habe ?) Haben wir es irgendwann geschafft aus ihr einen fast normalen Hund zu machen...
Meine Trainerin sagte mir damals immer „Es geht 2 Schritte vor und einen zurück“ und so war es auch.. Oft kamen wir in Situationen die uns im Training zurück geworfen haben.... Aber wir haben nicht aufgegeben, ich hab sie nicht aufgegeben und fühle mich oft geehrt wenn ich mir klar mache wieviel Liebe und vertrauen sie mir schenkt obwohl sie schlimmes erlebt haben muss und bin dankbar das ich so viel lernen durfte. Alltagssituationen sind manchmal immer noch ein bisschen gruselig für sie aber dann schaut sie mich an und kann sich mittlerweile drauf verlassen das alles gut ist, da wo ich mit ihr bin.. und so führen wir mittlerweile ein entspanntes Leben zusammen ?
Ich bin ein Verantwortungsvoller Mensch geworden und Taya hat mir so viel beigebracht ♥️
Jeder der einen schwierigen,bzw ängstigtlichen Hund hat kann sich in manchen Situationen vielleicht wiederkennen.. Bleibt dran und bleibt stark ! Die Liebe eines solchen Hundes muss man sich leider manchmal hart erarbeiten dafür ist sie wahnsinnig echt..
Liebe Grüße!!