@Anna02
Ich glaube ich verstehe, warum du verwirrt bist. Hier im Forum sind halt sehr viele erfahrene Hundehalter, die sich teilweise gar nicht mehr erinnern, wie das war, als sie mit dem ganzen "was braucht ein Hund, wie entwickelt sich ein Hund, wie tick ein Hund etc." begonnen haben, oder sie sind sogar damit aufgewachsen. Ich weiss, es ist viel auf einmal wenn man sich mit diesem Thema noch nie richtig auseinander gesetzt hat, aber es macht Spass und du wirst sehen, dass es richtig spannen sein kann, sich mit dem Lebewesen Hund auseinanderzusetzen!
Daher mal von vorne (@ erfahrene User, korrigiert mich bitte, falls ich irgendwo was Falsches schreibe, bin ja auch noch am Lernen ;)):
Ein Welpe bzw. Junghund hat noch relativ weiche Knochen und Gelenke, die noch im Wachstum sind und sich entwickeln, daher darf er diese am Anfang noch nicht übermässig belasten. Sprich übermässiges Treppensteigen, langes Laufen, Rennen, Sport etc. darf alles nur in Massen geschehen bevor der Hund bzw. der Körper des Hundes ausgewachsen ist. Das ist so mit ca. 12 Monaten der Fall, grössere Hund haben glaube ich eher länger als kleinere. Wenn du das nicht ausreichend beachtest, kann es sein, dass der Hund Schaden davonzieht, mit denen der Hund dann teilweise später als HD (Hütfdysplasie) oder ED (Ellbogendysplasie) oder weiteren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Daher wird dir für den Moment, bis deine Hündin voll ausgewachsen ist, noch davon abgeraten schon "durchzustarten".
Zum Thema Pubertät: Ein Welpe ist wie ein Baby, alles ist neu alles ist spannend, ich will spielen, ich hab Hunger, ich muss Pipi - das wirst du sicherlich bemerkt haben, als deine Hündin erst ein paar Wochen oder Monate alt war. Nun kommt sie so langsam in die Pubertät (ja gibt's auch bei Tieren, wusste ich anfangs auch nicht) und fängt an ihren eigenen Kopf zu bekommen. Sie ist nicht mehr (so stark) auf dich angewiesen und probiert Neues aus, wird mutiger in Sachen oder andere Sachen schüchtern sie plötzlich ein, die Hormone fangen an, sie wird irgendwann auch das erste mal läufig (ähnlich unserer Periode). In dieser Phase wächst sie zum erwachsenen "fertigen" Hund, den sie mal sein wird. Und bei Huskys wird das aufgrund ihres Erbes so sein, dass sie das Jagen für sich entdeckt. Wenn sie erst mal gemerkt hat wie viel Spass ihr das macht (und das hat sie ja mit der Jagd des Chihuahua) dann wird sie das wieder machen wollen. Das selbe ist mit dem Ziehen. Sie wurde dafür geboren/gezüchtet zu ziehen, ihre "Musher" durch den Schnee zu ziehen. Auch das hat deine Hündin bereits für sich entdeckt und wird das verstärkt machen wollen. Da kannst du auch nicht viel dagegen machen, das sind einfach ihre genetischen Anlagen, die kannst du nicht wegtrainieren. Darum sollte man sich ja bei der Rasseauswahl überlegen, was man von seinem Hund erwartet. Du kannst mit jedem Hund trainieren und ihm Sitz und Platz beibringen, aber nicht jeder wird das gleich gerne, zuverlässig und schnell lernen und auch machen und da bist du beim Husky nicht gerade vorne dabei, weshalb sich auch das Agility oder Obedience nur bedingt eignet. Da du die Hündin nun aber bereits hast, musst du als ihre "Besitzerin" auch dafür sorgen, dass sie sich bei dir wohl fühlt und musst ihre erblichen Anlagen (nennen wir es Hobbys) ernst nehmen und sie ihr ermöglichen. Nicht jetzt sofort aufgrund der oben genannten Gründe aber du kannst bereits überlegen, wie und was du machen willst und dir das mal anschauen.
Und nun?
Du hast viele tolle Angebote bekommen von Leuten, die dir die vorgeschlagenen Sportarten näherbringen möchten - nutze die!! Besser kann es ja nicht laufen und du bekommst einen tollen und ausgeglichenen Hund, der auch besser auf dich hören wird, weil du hörst dir ja auch seine Bedürfnisse an und probierst sie zu erfüllen, da wird sie auch dir eher Entgegenkommen und vlt. lässt sich sich auch zu Agility motivieren, aber das macht sie dann halt eher dir zuliebe. Ihr seid ein Team und in einem Team geht man Kompromisse ein, hilft sich gegenseitig und versucht für den anderen da zu sein, das musst du nun auch, du hast dich für sie entschieden, sie hingegen hatte keine andere Wahl - also zeige ihr, dass es für sie auch ein Glücksgriff war zu dir zu kommen, zeige ihr, dass du sie und ihre Bedürfnisse verstehst und ernst nimmst und mit ihr zusammen nach einer Lösung suchst, die für euch beide passt, sie wird es dir danken!
Überleg es dir bitte, dir und der Hündin zu Liebe! Ihr könnt ein tolles Team werden, aber es steckt halt Arbeit dahinter. Die ist es aber sicher auch wert!