Hallo!
Wir haben unsere Hailey vor 4 Monaten aus dem Tierheim geholt. Dort war sie, weil sie irgendwo in Wien ausgesetzt wurde.
Die ersten Tage hatte sie große Angst hinaus zu gehen, sie wollte sofort wieder zurück, hat sich extrem gefreut, wenn wir zurück in der Wohnung waren.
Außerdem hatte/hat sie große Angst vor Autos, die Straße konnten wir erst nach einer guten Woche überqueren, bis jetzt geht sie nicht gerne belebte Straßen entlang, muss sie hier zum Glück auch nicht.
Unsere Trainerin hat uns als Leitspruch "weniger ist mehr" mitgegeben und zwar für die nächsten 3 bis 6 Monate, so lange dauert es ihrer Meinung nach, bis ein Tierheimhund im neuen Zuhause ankommt.
Sie hat uns geraten viele Fixpunkte in Haileys Leben zu integrieren, die immer gleich bleiben, um ihr Sicherheit zu geben.
In den 4 Monaten haben wir schon viel geschafft, vieles haben wir noch vor uns, auch ich musste lernen geduldig zu sein.
Wir wollten einen Hund, weil wir viel draußen unterwegs sind, gerne wandern, Hailey hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie findet Autofahren sch****ße, kotzt nach ein paar Metern und hat Panik. Wir haben es gelassen und haben seit 4 Monaten keinen Ausflug mehr gemacht, das Auto wird ganz langsam antrainiert, jeden Tag gehen wir zum Auto, immer ein bisschen näher, nach 4 Wochen Training darf ich sie inzwischen zu meinem Mann in den Kofferraum heben, wo sie Leberwurst aus der Tube schleckt, irgendwann werden wir mit ihr fahren können.....
Gib euch Zeit, sie ist erst so kurz bei dir und auch du hast gerade einen Neuanfang hinter dir, das ist für euch beide sehr viel!
Unsere Trainerin hat uns einen Kong und eine Leckmatte empfohlen, unruhige Hunde kommen beim schlecken und kauen sehr gut runter, sie hat das mit einem Schnuller für ein kleines Kind verglichen.
Hailey ist draußen, vor allem im dunklen sehr unsicher und beginnt bei Hundesichtung teilweise extrem zu bellen und springt in die Leine. Ich gebe ihr zusätzlich zum Brustgeschirr vor Hundesichtung ein zusätzliches Halsband mit kurzer Leine drauf, da kann ich sie besser lenken und sie orientiert sich besser an mir. Sobald der Hind vorbei ist, kommt das Halsband wieder runter, bzw. hänge ich die zusätzliche Leine aus und sie kann wieder im 5 Meter Radius an der Schleppleine schnuppern.
Hailey würde auch gerne draußen so gut wie alles essen, das sie findet, inzwischen reagiert sie schon recht gut auf ein "pfui", aber nur wenn ich sie erwische, bevor sie das Essen im Mund hat. Ist natürlich sehr anstrengend, wenn man die ganze Zeit den Weg scannen muss, aber es wird besser!
Ich finde, ihr habt schon viel geschafft und ihr habt noch sooo viel gemeinsame Zeit.
Ich hoffe, du findest bald einen guten Trainer zur Unterstützung!
Liebe Grüße