Hallo,
vorab: gebt ihn nicht ab, es wird sich garantiert lohnen, wenn ihr am Ball bleibt.
Gebt die Hundepsychologin ab.
Denn ich verstehe jetzt nicht so ganz, dass sie auf der einen SEite sagt, es wäre der härteste Fall ihrer Laufbahn und auf der anderen Seite wollt ihr es weiter mit ihr wagen? oder hab ich das falsch verstanden?
Wenn das so ist, dann werde ich auch Hundepsychologin da ich jetzt den 2. Hund habe, der ängstlich und unsicher ist und wenn es dann schwieriger wird, sag ich auch: hm...harter Fall. Macht drei Euro fuffzig - danke.
*seufz*
Ich denke, das wichtigste was ihr lernen solltet ist, euch in einen Hund reinversetzen zu können. Junge Hunde machen alle Arbeit. Ob sie nun unsicher sind oder nicht. Wenn sie auch noch unsicher und ängstlich sind, machen sie doppelt Arbeit. Aber: hinterher hat man einen sehr gehorsamen Hund - weil man arbeitet mit solch einem Hund mehr - wenn man durchhält.
Oder anders rum gesagt: wenn ihr diesen Hund jetzt abgebt, und euch evtl. einen anderen Hund zulegt, glaubt ihr, es wird leichter? Vielleicht hat der dann weniger Angst, aber Arbeit und Zeit muss man investieren. So oder so.
Du schreibst, ihr liebt ihn über alles. hm...und warum tragt ihr euch dan nmit dem Gedanken ihn aufzugeben? Er ist noch nicht mal 1 Jahr bei euch und ihr wollt nicht mehr....ihr sagt, ihr könnt nie weggehen. Dann geht dahin, wo der Hund mit kann! Ist für den Hundehorizont ungemein erweiternd, wenn man mit ihm zusammen Dinge unternimmt. Schwimmen gehen, wandern, Hundeplatz etc...ein Leben mit einem Hund ist ein etwas anderes Leben als ohne Hund.
Damit erarbeitet ihr euch auch Vertrauen. Und das ist das, was dem Hund wohl, so wie es sich liest, am meisten fehlt. Bindung schaffen - arbeiten, spielen etc. mit dem Hund. Immer und immer wieder. Geduld haben.
Ich habe eine unsichere Hündin. Ich bekam sie auch im November - mit 8 Wochen. Ich weiß, dass ich mindestens noch 1 Jahr wirklich Arbeit vor mir habe. Ich bin auch manchmal müde. Manchmal denke ich: blöder HUnd verflixt. Aber dennoch, wie du auch sagst, ich liebe sie und würde sie nie nie hergeben.
Sie hat Angst vor Besuch. WEnn Besuch kommt, flippt sie aus. Sie bellt und macht und nervt. Aber es wird besser. Kleine Schritte, manchmal Rückschritte, manchmal große Fortschritte, manchmal gleich....im Großen und Ganzen macht sie Fortschritte.
Ich tippe, dass sie erst so mit 2 Jahren so weit ist, dass sie Besucher nicht mehr verbellen will. Jetzt ist sie 11 Monate.
Ganz zu schweigen von der Arbeit vorher die ich hatte, weil sie vor allem möglichen Angst hatte. Auch vor anderen Hunden. Aber das alles hat sich restlos gelegt - bis auf die Besucher anbellen.
Aber - ich ging nie einfach so Gassi - ich hab sie immer beobachtet, immer reagiert, ich war immer auf dem Sprung.
Jeder Gegenstand vor dem sie Angst hatte, hab ich mir ihr geübt, damit sie keine Angst hat. Ich weiß nicht, wieviel ZEit ich da verbracht habe. Aber es hat sich gelohnt. Sie ist immer noch ein Junghund aber ist sehr gehorsam und sehr anhänglich und kann alleine bleiben.
Daher bitte - gebt euren Hund nicht auf. Lernt, wie ihr es besser machen könnt. Versucht euren Hund zu verstehen. Bleibt am Ball. Unternehmt Dinge mit dem Hund, die euch Spaß machen, damit ihr nicht das Gefühl habt, euch fällt die Decke aufn Kopp.
Und vor allem: Bleibt bei allem gelassen. Seid souverän. Das braucht euer Hund ganz dringend.
lg
pinga