Beiträge von LPaxx

    Hmm.

    Ich meinte das eher so, dass man ganz egal, was man macht oder nicht macht, bewusst oder unbewusst Signale sendet.


    Hm, ich glaube, ich werde heute nachmittag auch nicht unbewusst für alle anderen (also so, dass es mir nicht bewusst wäre) und auch nicht unbewusst bei allen anderen (also so, dass es ihnen nicht bewusst wäre) das Signal senden, dass unser Hund aussieht, wie er aussieht, weil ich aus prinzipiellen Erwägungen darauf verzichtet habe, ihn pink zu färben oder zum Papagei umzuscheren. :-)


    Ich hatte dazu gerade nochmal was Längeres geschrieben, aber es grad wieder gelöscht. Weil ich glaube das würde wieder riesen Zündstoff geben und am Ende werde ich eh wieder falsch verstanden werden xD Sorry.


    Oh, schade. Ich persönlich finde in dieser Diskussion jeden Gedankengang, der sich logisch bewährt und widerspruchsfrei durchkommt, spannend. :smile:

    Und genau das finde ich auch.


    Egal was man macht oder nicht macht. Man sendet damit immer irgendwas nach draußen.


    Klar, aber unsere Sendesignale "nach draußen" sind auch an den Zeitpunkt unserer Normsetzungen und Normverschiebungen gebunden. Bin ich heute nachmittag mit unserem Hund ohne Pinkfärbung unterwegs, bin ich heute nachmittag nicht diejenige, die damit klar für alle anderen signalisiert, dass ich mich gegen das Pinkeinfärben von Hunden aus prinzipiellen Erwägungen nach Gründen A bis E entschieden habe. Es besteht (noch) keine Signalwirkung in diesem Punkt.


    Passierte dasselbe möglicherweise in acht bis fünfzehn Jahren, wenn wir uns beim Spaziergang mit unseren Hunden mehrheitlich so



    Und das hier darf ich auch so weiter leiten.


    begegnen würden, wohl schon.


    Und mitunter ist der Versuch, sich selbst von den Gründen des Verzichts auf ein Tun zu überzeugen - und diese Gründe gegebenenfalls auch anderen zu vermitteln -, damit verbunden, eine solche Normverschiebung zu verlangsamen oder einzubremsen. Oder zu vermeiden. Das mag manchen hilflos, sinnfrei oder borniert erscheinen, es bleibt halt legitim.

    Gute Frage, vielleicht weil es in einem anderen Kontext da steht? Das eine bedeutet, dass man statt zu färben dem Hund erstmal die richtige medizinische Versorgung zukommen lassen sollte und das andere ist einfach eine Kirsche auf einem Eisbecher.


    Aber was Deine Kirsche auf dem Eisbecher ist, ist für andere vielleicht überhaupt erst die Möglichkeit, einen Eisbecher aus dem Schrank zu holen. Warum sollte derjenige Deinen Färbekontext für sich nicht anders weiten können, wenn ihm das gefällt?


    Und das immer und immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt wird. Ich weiß doch, dass nicht jeder färben toll findet und das ist auch okay. Muss niemand. Gern darf man es auch blöd und unnötig finden!

    Aber dieses darauf herumreiten, Was man alles besseres und tolleres mit dem Hund macht und dass man ihn sehr viel mehr liebt, das stößt mir einfach auf.


    Das verstehe ich, dass Dich das nervt. Aber Du bist damit ja nicht alleine, sozusagen. :-) Die stete Wiederholung, dass man Färben "blöd und unnötig" findet, ist fairerweise doch immer dann zulässig, wenn und wann immer angeführt wird, dass man seinen Hund färbt oder in aufwendigen Sitzungen zum bunten Papagei umschert, weil es einem gefällt, und es einen anderen Grund dafür nicht gibt und auch nicht geben muss. Meinst Du nicht, dass sich das spiegelbildlich verhält?


    Ich meine, das war ja irgendwie der Ausgangspunkt der Diskussion im Ursprungsthread und hier. Es wurde von Dir und anderen beanstandet, dass Martin Rütter - anlässlich, als er Dich in seiner Sendung Deinen Hund pinkeinfärben sah - sich dazu positioniert. Warum sollte er das nicht tun sollen - oder dürfen, wenn ja auch Dein Tun eine Positionierung in der Frage darstellt?


    Aber Du selbst hast diesen Gedanken einer Rangfolge von Wichtigkeit doch für einen Fall formuliert:


    Ich weiß mal wieder nicht wie ich das richtig erklären soll ?

    Ich unterstütze es nicht, wenn Tiere schmerzen haben. Zahnstein macht Schmerzen. Es gibt für diesen Hund gerade wichtigeres, als bunt zu sein.

    Meh. Ich hoffe man versteht, was ich meine.


    Du würdest also priorisieren. Ohne weiter zu begründen, warum man sich dieser Priorisierung so anschließen sollte. Eine valide Entgegnung könnte ja sein: "Gerade weil mein Hund gerade (z.B. zahnstein- oder tumorbedingt) solche Schmerzen hat und es ihm schlecht geht, soll und kann mich die lustige Farbe an ihm davon ablenken, so bin ich meinem Hund gegenüber im direkten Umgang mit ihm auch fröhlicher gestimmt, wovon er ja eindeutig etwas hat. Um den Zahnstein und den Tumor kümmere ich mich anderweitig, aber jetzt gerade ganz bewusst nicht."


    Weshalb bereitet Dir die nicht weiter begründete Priorisierung ("es gibt Sinnvolleres, mich mit meinem Hund zu beschäftigen, als ihn einzufärben") anderer Schwierigkeiten?

    Und Piercings und Färben kann man meiner Meinung nach auch überhaupt nicht vergleichen - das eine ist ein oberflächlicher, schmerzfreier Eingriff - beim anderen wird ein Loch in den Körper gestochen (schmerzt den Hund), es könne sich Entzündungen bilden (schmerzt auch) und der Hund ist durch das Piercing eingeschränkt und die körperliche Unversehrtheit ist nicht mehr gegeben.


    Darüber hinaus sind durch die Regelungen im Tierschutzgesetz Piercings wohl sowieso verboten - man darf Hunde auch nicht mehr grundlos kastrieren - deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass man Hunde ohne medizinischen Grund löchern darf.


    Wir hatten das ja gestern schon gestreift. Wenn Schmerzfreiheit das Abgrenzungskriterium ist und sonst "alles geht", was dem Halter gefällt, gibt es keinen vernünftigen Grund, Tattoos oder Piercings auszunehmen. Denn wenn der Halter gewährleisten kann, dass ein zuverlässiges Betäubungsverfahren benutzt wird, er sicherstellt, dass der Eingriff kürzestmöglich ist, die Instrumente einwandfrei sind und auch bei der weiteren Wundversorgung für Schmerzfreiheit gesorgt ist, wird's eng.


    Wie die Gesetzeslage in Deutschland dazu aussieht ... keine Ahnung aus dem Stand. Soweit mir bekannt ist, ist die "Amputation von Gliedmaßen", worunter etwa auch die Kastration fällt, "ohne vernünftigen" Grund verboten. Wie es mit anderen Manipulationen am Körper des Hundes ist, weiß ich nicht. Schau ich morgen mal nach.

    Stimmt, wäre ne Möglichkeit. Danke, das hilft mir gerade. :-)

    Bei dem obersten irritiert mich dass kein Stecker angezeigt wird sondern ein "Hufeisen". Kein Piercer der Welt würde in eine Zunge sowas reinsetzen. In die Unterlippe, in die Nase, oder in die Ohren bspw ja, aber nicht im Mundraum. Kann natürlich auch einfach deko sein - ansonsten Kanns nur fake sein.


    Hm, zu der gepiercten Zunge spuckt das Netz auch ne Meldung aus. Gerade gefunden:


    https://www.diehundezeitung.com/piercing-fuer-den-hund/



    Aber auch da bleibt die Resthoffnung, dass das nicht echt ist, sondern der Facebookeintrag halt ein Klopper sein wollte.

    Bei Hunden funktioniert das Farbkreuz-Spiegel-Experiment nicht. Entweder sie sehen es nicht, oder aber messen dem keine Bedeutung bei.

    :???: We genau meinst du das? Also meine Hund erkennen sich schon im Spiegel.

    Oder meinst du mit sie sehen es nicht, das Kreuz mit Farbe?


    Hunde würden nicht versuchen, beim Blick in den Spiegel das Kreuz an ihrer Schnauze wegzubekommen. Und fallen insofern beim Test durch.



    https://www.wuff.eu/wp/selbstb…-hunde-ueber-sich-selbst/




    >> Den Spiegeltest „bestehen" nicht nur Menschen, sondern auch verschiedene Tiere, nicht nur Primaten, sondern auch Delfine und Elefanten. Hunde hingegen können sich selbst nicht im Spiegel erkennen. Heißt das, dass unsere Hunde also gar kein Bewusstsein von sich selbst besitzen, oder stellen wir visuell orientierte Menschen einfach nur die falsche Frage?


    Spiegelbild oder Eigengeruch?


    In der Lebenswirklichkeit der ­Hunde und auch ihrer wölfischen Ahnen bedeutet das eigene Spiegelbild wenig. Das soziale Miteinander er­lernen sie im Umgang mit ihren Artgenossen und mit uns. Um sich über die Wirkung ihres eigenen Verhaltens rückzuversichern, gibt es schließlich die Reaktion ihrer Sozialpartner. Übrigens ist sogar bei Menschen der mimische Ausdruck von Emotionen wie Freude oder Wut angeboren, wie Vergleiche der Gesichtsausdrücke blinder und sehender Sportler offenbarten.


    Bei unseren Hunden ist das ­Erleben weniger visuell geprägt als bei uns Menschen. Dass das hundliche Riechhirn ausgeprägter als das von uns Menschen ist, belegt dies. Marc Bekoff hat sich der Frage besonders engagiert angenommen, wie Hunde sich selbst in der Welt wahrnehmen. Über fünf Winter hinweg sammelte er Urinmarkierungen seines Hundes im Schnee und beobachtete dann dessen Verhalten gegenüber den an anderer Stelle platzierten Geruchsmustern (s. Bekoff, „Wow, das bin ich!", in WUFF 2/2004). Wie es nicht anders zu erwarten war: Der eigene Urin wurde kurz untersucht (er erkannte ihn!), viel mehr Aufmerksamkeit brachte er aber den Urinmarkierungen anderer Hunde entgegen. Hunde definieren sich also ganz entscheidend über den eigenen Duft, wozu sie verschiedene Körperdrüsen, z.B. jene der ­Analregion, besitzen. Hunde wissen, dass ihre ­Körperteile zu ihnen gehören und ­kennen auch ihre eigene Größe. Dann und wann schnuffeln unsere Vierbeiner gerne an ihren eigenen Körper­teilen, v.a. an den Füßen, so als ob sie sich ihrer selbst versichern wollten. <<

    Ich würde wohl nach Alter und Krankheitsgeschichte fragen, würde mir den Hund auf den Tisch stellen und genau beobachten ob er überhaupt in der Lage ist, so etwas mitzumachen.


    Kannst Du das ein bisschen ausführen? Welche Voraussetzungen muss der Hund für Dich mitbringen, damit Du ihn in der Lage siehst, "so etwas mitzumachen"? Meinst Du die Dauer, die es braucht, aus einem Pudel einen Papagei zu färben und zu scheiden? (Wie lange dauert das nach Deiner Einschätzung?) Oder wie er sich auf dem Frisiertisch jeweils gelenkig hinpositionieren muss, damit alle Körperpartien entsprechend modelliert und eingefärbt werden können?