Beiträge von LPaxx

    Karma kommt vom Vermehrer und lebte bis vor 5 Wochen bei einer Bekannten von einer Freundin. Diese Bekannte war komplett überfordert mit ihr. Das Problem ist, dass Karma extrem aufgedreht/gestresst ist, aber sie wurde dazu gemacht. Schon als sie ein Welpe war gab es stundenlange Spaziergänge, Ballspiele, unnötige Tricks und Kommandos,...


    Das führte im Endeffekt dazu, dass sie heute komplett überfordert mit allem ist. Sie hat begonnen alles anzukläffen, in die Leine zu beißen, in Füße zu beißen, sie kann keine Kommandos umsetzen, weil sie das schon in Stress verfallen lässt, sie schießt sich im Freilauf komplett ab, wenn man sie lässt, würde stundenlang im Kreis laufen und leider knabbert sie ihre Pfoten in gewissen Situationen an. Natürlich hat all das die Besitzerin extrem überfordert, da es auch noch ihr erster Hund war und sie sich leider nicht mit Rassen beschäftigt hat.


    Über meine Freundin habe ich von Karma erfahren und dass die Besitzerin sie abgeben möchte. Ich habe mich dann dazu bereit erklärt sie aufzunehmen, damit sie nicht ins Tierheim muss.


    Ich glaube, ich würde zunächst einmal mehr zur Vorgeschichte dieser Hündin erfahren wollen. Hast Du die Möglichkeit, mit der Bekannten Deiner Freundin Kontakt aufzunehmen und Dir die ersten 8 Lebensmonate von Karma und wie sie sie bei ihr verbrachte, auch in allen Alltagsbezügen schildern lassen? Wie genau lief die Entwicklung ab Welpenalter?


    Für mich ragt das, was Du schilderst, derart aus dem normalen Verhaltensspektrum eines Junghundes - auch eines Mali-Junghundes ;-) - dass ich auch eine Abklärung beim Tierarzt angehen würde.


    Damit das nicht untergeht: ich find's fein, dass Du aus dem Stand bereit warst, die Hündin aufzunehmen, und es tut mir ehrlich leid, dass sich das offenbar als Riesenaufgabe entpuppt und Du nervlich gerade so herausgefordert wirst.

    Beispiel: Chilly war, als ich ihn bekam, ein ziemlich schlimmer Leinenpöpler und hat sich fürchterlich aufgeführt. Mich hatte das ehrlich gesagt überrumpelt, ich bin einmal schwer gestürzt und dabei auf den Hinterkopf geknallt, ein anderes Mal hab ich mir den Finger gebrochen weil sich die Leine drumgewickelt hatte und das Thema "er pöpelt" war überpräsent. Ich bin raus aus dem Haus und habe alles abgescannt.

    Und üüüüberall waren Hunde und immer wieder haben Leute ihre Hunde hergelassen und Chilly hat sich aufgeregt und ich hab mich aufgeregt und hab geblockt und geschimpft bis ich mir dann dachte: So, jetzt ist es mir wurscht.

    Lange Leine genommen, und wenn Hunde einfach hergelassen wurden, hab ich zu Chilly gesagt: Jetzt lauf, und mit jedem Mal wurden wir relaxter.


    Schönes Beispiel. Ich kenne das ähnlich. Je weniger ich mich in unübersichtlichen Situationen um die "Aufstellung" der Hunde bei Spontanbegegnungen mit anderen Haltern, die das locker nehmen, sorge, desto glatter läuft's. Ich ruckel dann nicht an der Leine rum, stelle mich um oder versuche gar, irgendwen kunstreich zu blocken, sondern geb dieses naive Vertrauen ("er kann das, er ist ein Hund" ... "sie würde ihren Hund jetzt wohl nicht so locker führen, wenn der schlimm bissig wäre") in solchen Überraschungsmomenten tatsächlich mit einer gewissen Wurschtigkeit in die Begegnung rein und meinen Hund an langer Leine frei. Und schau, was weiter passiert. Oft ergibt sich dann, dass wir die Hunde beide von der Leine machen und es noch ne kleine Weile laufen lassen. Eine bewusste Entscheidung zur Naivität unter Ausblendung alles Angelesenen, irgendwie. =) Klingt blöde, aber ich kann's nicht besser beschreiben.

    Ich hab (bisher) noch nie Schiffbruch damit erlitten.

    Ich versuch's in Momenten, in denen ich aus der Hose hüpfen könnte - und manchmal auch erst kurz nachdem es geschehen ist - mit dem Vorbild meines Hundes. Er lebt im Jetzt und sinnt versemmelten Situationen nicht nach. Wir nehmen uns beide gegenseitig nichts lange krumm. Und ich mir auch nicht. So wie auch die Abfeiermomente nach einem Spitzenrückruf für jeweils jetzt gelten. Diese Perspektive regelt nach meiner Erfahrung jeden Perfektionismus effektvoll runter und, ja, das macht unterm Strich gelassen/er. Selbst wenn im Hintergrund der Erziehungsmasterplan läuft: ich erlebe das nicht als Widerspruch.


    Mir hilft das. :smile:



    Ich finde, Du beschreibst da ein ganz gutes Toleranz-Level, dass Du Neo inzwischen beibringen konntest. Glückwunsch dazu! :smile: Das würde ich im Focus behalten und ansonsten nach Kräften probieren, weniger zu bewerten, was um Dich herum passiert.

    ("Super-Gau-Moment" ... "dämliche HH" ... "mega-gestresster Hund meines Freundes", der so lästig "rumfiddelt" ... usw.)


    Ich weiß, das klingt jetzt blöd nach Denk-positiv-Geschwafel, aber in Deinem Fall würde ich mir das, was Du Dir (!) und Neo an Gelassenheit draufschaffen konntest, nicht durch zuviel Anspruch und innere Anspannung kaputtmachen. Wenn die schiere Menge an Hundebegegnungen euch die Gut-geh-Quote zur Zeit zerschießt, dann ist es zwischendurch eben so, und Du suchst vielleicht nach anderen/günstigeren Uhrzeiten zum Rausgehen und fädelst Dich wieder ein bisschen intensiver mit Neo ins Anti-Leinenpöbel-Training ein, so, wie Du es seinerzeit kleinschrittig mit ihm aufgebaut hast. Und, ja, vielleicht ist's wirklich sinnvoller, erst mal 'ne Weile ohne den Hund Deines Freundes mit ihm rauszugehen.

    Er soll zum perfekten Familienhund werden, der auch von meiner Frau problemlos und leicht geführt werden kann. Unser Hund ist sehr dominant und wir brauchen intensives Training damit er sich uns unterordnet. Wir hatten bereits einen Trainer, aber dieser hat aufgegeben weil Nero zu dominant ist.


    Willst Du mal ein bisschen mehr erzählen? Wie alt war er, als Nero zu euch kam, und wie hat sich die Entwicklung hin zum "dominanten Hund" Deiner Ansicht nach vollzogen?

    https://www.hundeschule-landhaus.de/hundeinternat-1/


    Das hier hatten wir im Sinn. Aber der Kurs für 6-8 Wochen kostet fast 4000 Euro. Auch andere Internate sind nicht viel billiger, deshalb wollen wir uns vorher gut schlau machen.


    Aber scheinbar ist dieses Konzept nicht sehr beliebt. In den USA z.B. ist das Gang und Gebe, aber in Deutschland schütteln viele den Kopf.


    Hättest Du mal nen Link oder so zu einem amerikanischen Erfahrungsbericht? Du scheinst Dir da ja doch ein wenig Überblick verschafft zu haben.



    Ich hab mir vorhin auch nochmal überlegt, warum mir dieses Konzept eigentlich so fremd ist. Ich meine, Blindenhunde werden auch fertig ausgebildet übergeben. Es ist mW zwar schon so, dass es dann eine Art Eingewöhnuns- und Übergangsphase gibt, in der der blinde Halter mit allem instruiert wird, was er zu seinem Hund wissen muss. Aber die Beziehung wird ja sozusagen auch an einem "erziehungsfertigen" Punkt gestartet - und es funktioniert. Hm.


    Das ist das erste Mal, dass ich von einem solchen Konzept lese. :smile:


    Weil in Sachen Hundeerziehung für mich in eigentlich allen Erziehungsschritten, die mir so einfallen, nichts ohne die Beziehung zwischen mir/uns und meinem/unseren Hund zu denken ist, bin ich skeptisch, aber auch flitzeneugierig, wie sich das outgesourced darstellen soll - und welche Erfahrungen hier so eintrudeln.

    Ich erklaere, wieso er auf ein Treffen mit ihr (und anderen) besteht. Nicht mehr und nicht weniger...


    ... und sagst, das sei ihm ursprünglich so zugesichert worden. Nur spricht Martin Rütter von "und anderen" halt auch längst nicht mehr, dafür aber frisch und heiter von ner Beraterrolle in der Regierung.


    Was soll's, das ganze Ding lohnt wahrlich nicht, hier aufwendig Buchstaben zu spalten.

    :roll:

    Es gab einen Anruf (vom Social Media Beauftragten o.ae.) mit der Aussage, MR solle nix posten, weil JK sich gerne mit Experten - inkl. MR - treffen will usw.

    Wenn man nen 'Untergebenen' schickt, damit der fuer Ruhe sorgt, dann sollte man halt schon dafuer sorgen, dass die Absprachen eingehalten werden. Ausser man meinte sie eh nicht ernst.


    Schon richtig, an den Ursprung des ganzen Gespraddels zu erinnern. Nur machte Martin Rütter in drei Video-Folgen halt auch einen lustigen "Die-Klöckner-will-mich-kritischen-Tierschützer-nicht-treffen"- Selbstläufer daraus, der mit dem ursprünglichen Setting - Experten x bix z sollen beim Landwirtschaftsministerium zu einem gemeinsamen Treffen anrücken, um nochmal die Sache mit dem 2 x am Tag Gassigehen und vielleicht noch manch anderes zu bekakeln - auch nicht mehr so viel zu tun hatte.


    Und in seiner Video-Folge Nr. drei gestern empfiehlt er sich ja nun durchaus nicht unplump umweglos und direkt als "Berater der Regierung", mit dem Zusatzhinweis, dass er das sogar gratis machen und dafür auch gar nicht den sonst üblichen Beratervertrag verlangen würde.


    Ich mag den Rütter, aber das ist ihm mE schon ein bisschen verrutscht. :roll:

    Eigentlich nicht wirklich, nein. Der Senior ist Hofhund und Tagsüber viel draussen und bisher war nachdem auch das ganze Grundstück sein Territorium. Sei das der Garten, der zu meinem Haus gehört oder der Schotterweg zwischen den beiden Häusern.


    Wenn ich zuhause bin, ist Aron im Winter und in der Übergangszeit auch immer mal bei mir im Haus und das will ich ihm jetzt auch nicht einfach abdrehen. Wenn wir alle 3 im Haus sind, ich am Esstisch sitze und was für die Uni mache, dann liegt der Senior unterm Tisch bei meinen Füßen und der Junior legt sich von alleine in sein Körbchen im Wohnzimmer.

    Wenn garkein Mensch im Spiel ist, dann liegen sie sogar recht nah beieinander (kein Kontaktliegen aber immerhin).

    Die beiden schlafen gemeinsam in Wohnzimmer/Küche und da hats auch noch nie was gegeben. Genug Plätzchen zum Ruhen sind da und ich hab auch nie was mitbekommen, dass es unruhig wurde als ich nach oben ins Schlafzimmer bin.


    Okay, verstehe. Aber das, was Du jetzt beschreibst, klingt doch weitaus glimpflicher und weniger aussichtslos als eine handfeste und grundsätzliche "Unverträglichkeit" zwischen den beiden. Ich finde, da ist über die Zeit und mit Aufmerksamkeit von euch - zwischen mal moderieren, mal laufen lassen - jede Menge Luft nach oben, dass das durchaus noch klappen kann.


    Welche Anzeichen gibts da? Etwas Eifersucht und das verteidigen einer Ressource sind ja schon ein Unterschied. Aber wo beginnt der?

    Richtige Ressourcen wie Futter sind natürlich ein Brennpunkt, aber das teilen sich ja selbst beste Freunde nicht immer gern grinning-dog-face-w-smiling-eyes Deshalb füttere ich auch getrennt, je nachdem entweder zwei unterschiedliche Räume oder draussen/drinnen.


    Getrennt füttern wäre bei mir auch Standard in eurer Situation.


    Dass der Hund Dich als Ressource sieht, erkennst Du am besten daran, dass er Dich buchstäblich wie seinen Lieblingsknochen betüttert und bewacht, er also mehr oder weniger das gleiche Verhaltensspektrum zeigt. ;-) Das Eifersuchtskonzept, wie wir das für uns Menschen annehmen und bei dem wir manches zu tolerieren bereit sind, würde ich im Umgang mit den beiden Hunden gedanklich wirklich komplett streichen. Ich wäre da pingelig.


    Tapste also der Senior interessiert in Deine Richtung und Dein Hund würde unverzögert anspannen oder (in kleinen Kreisen heftig schwanzwedelnd oder gar gegen den Senior knurrend) auch ganz fix in Deine Nähe kommen ... oder legte er sich etwa sofort eng an Dein Bein, sobald der Senior ebenfalls irgendwo im Raum liegt, wären das für mich Signale, da kreativ gegenzusteuern.


    Dass Dein Hund völlig entspannt im Körbchen liegen kann, während der Senior eng zu Deinen Füßen liegt, nähme ich in dem Zusammenhang dagegen als gutes Zeichen.