Beiträge von LPaxx

    Bisher habe ich es so gehandhabt, dass meine Mitbewohnis sie nie regulieren (also z.B. vom Sofa holen) oder anderweitig versuchen zu "erziehen", weil mein Gefühl dazu war, dass das sie nur verunsichert? Aber beide sind im aktuell im Homeoffice und schon auch sehr konstant mit ihr in Kontakt und ich habe auf jeden Fall auch schon kleinschrittig angefangen, sie mit den beiden in der WG zu lassen und ich gehe raus das klappt super. Mit ganz alleine sein fangen wir grade ganz langsam an, denn ich muss tatsächlich bald wieder außer Haus arbeiten, zum Glück aber erstmal überwiegend nachts, da bin ich zuversichtlich, dass sie das nicht so stresst.


    Klar, keine Frage, Deine Mitbewohner sollen sie nicht erziehen, also irgendwie direkt eingreifend wirken. Aber ich würde sie an Deiner Stelle erklärend in das einbeziehen, was jetzt für Dich und Deinen Hund an Erziehungsarbeit ansteht bzw. wo Du auf ihre Mithilfe (der Klassiker wäre das Betteln am Tisch) angewiesen bist.


    Aber so wie ich das rauslese, klappt das ja prima und ihr lebt da recht unverkrampft in eurer Hund-Menschen-WG. :-)


    Ich weiß aus Erfahrungen im Freundeskreis, dass das alles andere als selbstverständlich ist.

    Jedoch entwickelte sich Nero zu einem extrem unsicheren und reizoffenen Hund, der im Zweifel auch seine Zähne einsetzt.


    Kannst Du die Entwicklungsschritte und wie sich das über knapp zwei Jahre hinweg steigerte, noch ein bisschen eingehender beschreiben?




    Von 7:30 Uhr bis ca. 14 Uhr geht er an 2-3 Tagen in der Woche zu seinen Sittern. Diese gehen im Normalfall nicht spazieren,


    Weißt Du, weshalb Deine Hundesitter in diesen sechseinhalb Stunden nie mit eurem Hund spazieren gehen?

    Moin Kesuki,


    zu allem, was bereits gesagt wurde, wäre mein Rat noch: Nimm Deine Mitbewohnerin möglichst mit auf die Kennenlern- und Erziehungsreise mit Deiner Hündin. Ihr lebt in einer WG, da geht die Haltung eines Hundes meist nur im Miteinander - im Gegeneinander jedenfalls nie. :-)

    Vielleicht hat das ja noch den guten Effekt, dass Du auf diese Weise ein paar Spielräume mehr hast, wenn's mal drum geht, etwas ohne Hund machen zu müssen (Arztbesuche, Einkaufen) oder zu wollen.


    Das Alleinesein sachte und allmählich steigernd zu üben, würde ich übrigens nicht Monate nach hinten schieben.



    Tschuldige, falls meine Anmerkungen auf Dich so gewirkt haben sollten.


    Mir ging's vor allem um die gewaltige Umstellung seines Lebens, die euer Neuzugang zu packen hat. Vom trubeligen Hunderudelhaushalt der Pflegestelle mit vermutlich großzügigerem Raumangebot und wenig Zeit, die ganz alleine verbracht werden muss - zu euch in eine, wie Du schreibst, recht hellhörige Zwei-Zimmer-Wohnung mit aus seiner Perspektive "plötzlichen" Alleinebleibzeiten von bis zu 5 Stunden. Alles das an Veränderung geht natürlich - theoretisch - für einen Hund, Anpassungskünstler, der er ja ist. Aber ich meine, ihr könntet ihm die Umstellung durchaus an der ein oder anderen Stelle erleichtern.


    Fürs Ruhigsein loben, finde ich nicht nötig. Aber für ruhige Strukturen zu sorgen, allemal. Du hast inzwischen ja zahlreiche praktische Tipps bekommen. Deckentraining, wenigstens eine halbwegs abgelegenere Ruhezone als den Flurplatz, Maßnahmen, die das Bellen reduzieren helfen ... usw.


    Ich wünsch' euch bei all dem, was neben einem besseren Kennenlernen an gemeinsamer Arbeit ansteht, trotzdem auch leichte, lustige, alberne Momente zusammen. :smile:

    Er ist bei uns unterschiedlich lang am Stück alleine. Aber man kann sagen zwischen 2 und maximal 5 Stunden. Ein Tag in der Woche geht er zur Pension. Da trifft er dann die "Dienstagshunde" die er bereits kennt, ist dort im Rudelchen und scheint mega happy. Abends ist er da meist auch sehr ausgeglichen und am nächsten Tag sogar noch müde.

    Hervorh. v. mir



    Er scheint durch das hundetrubelige Leben bei seiner Pflegestelle in seiner Junghundphase noch recht nachhaltig auf Artgenossen in Rudelgröße geprägt zu sein. :-) Ich würde einfach schauen, was ich an guten Lösungen organisieren kann, um ihm die Umstellung zu erleichtern.


    Ich weiß nicht, ob ich in die richtige Richtung denke, aber ich hab das Gefühl, euer neuer Freund will einfach mehr von euch. :-) Und ich finde, ihr knausert da unnötig - was seine gewaltig (!) neuen Lebensumstände für ihn nicht einfacher macht.


    Denn wenn ich das so lese, dann - ich hoffe, ich trete Dir jetzt nicht zu nahe - habe ich wirklich ein wenig das Gefühl, er hat verglichen mit seiner Pflegestelle nicht den besten Tausch gemacht. An manchen Tagen fünf Stunden alleine bleiben zu müssen, ist schon ein Brett für die kurze Zeit, die er euch kennt und bei euch lebt. Dass er nach vielen Monaten des Lebens unter Artgenossen mit Spaziergängen im Rudel usw. nun kaum noch Kontakt zu Artgenossen hat, ist auch nicht so prall. Und dass er Zuwendung und ruhige Worte vor allem dann zu bekommen scheint, wenn er bellt, erklärt das Muster der Entwicklung der vergangenen Tage und Wochen ganz gut, finde ich.


    Hm, was tun? Wo siehst Du denn selbst Ansätze, etwas ändern zu können?


    Vielleicht sollen wir wieder bei A anfangen und Deckentraining machen. Es ist aber wirklich eine Geduldsprobe wenn Hund das 10. mal ohne Freigabe von der Decke aufsteht, ums Verrecken nicht mehr drauf geht und du ihn dort "hinbringen" musst.


    Ja, Deckentraining ist eine Geduldsprobe. :-) Aber nach dem ca. 25. konsequenten Durchgang ist meist Land in Sicht. :D

    Ob er die ganze Zeit über schläft wie ein Stein weiß ich nicht, aber es ist leise und kommen wir zurück von der Arbeit sind die Äuglein ganz klein und wird gereckt und gestreckt. Also gehe ich schon davon aus dass er schläft.


    Sorry, falls ich das irgendwo auf den sieben Seiten überlesen habe, aber wie lange ist er denn alleine, wenn ihr arbeiten müsst?

    Er liegt jetzt zum Beispiel im Flur damit er mal zur Ruhe kommt und schlafen kann, aber bellt jede 20min für ein paar mal auf. Am Geräusch zu hören bellt er ganz deutlich zur Wohnzimmertüre und nicht zur Haustüre. Wir versuchen es jetzt jedes mal komplett zu ignorieren, aber penetrant ist das schon und für die Nachbarin auch ägerlich.


    Ich habe das Inhouse bellen jetzt mal beobachtet und dabei folgendes festgestellt:

    - wenn er bellt schaut er uns währenddessen nicht an und blickt nach einem Bellen auch nicht auf.

    - er bellt eigentlich nur wenn wir da sind. Ist er alleine zu Hause ist es (fast) immer leise. So hatte die Nachbarin vor einiger Zeit mal berichtet und habe ich auch mal mit dem Handy aufgenommen.


    Ich find's hilfreich, dass Du jetzt ein paar mehr Informationen zu seinem Vorleben hast. Ich halte es nicht für abwegig, dass ihm das Leben mit Artgenossen fehlt, wenn er es rund zehn Monate so kannte. Nun wirst Du deshalb keinen weiteren Hund aufnehmen können (oder wollen), aber im Hinterkopf behalten würde ich das schon. Habt ihr denn zusammen auch Spielmomente abseits seiner Ruhephasen? Also in denen Du mal mit dem Kleinen balgst? Ihn mal ein bisschen foppst und um ein Stück Seil "streitest" o.ä.

    Nicht, um jetzt täglich das große Bespaßungsprogramm zu starten, sondern so, dass er immer mal wieder in vertraute Bewegungsmuster kommt - und nebenbei natürlich auch die Bindung und das Vertrauen zu euch festigen kann.


    Weshalb habt ihr ihn im Flur liegen? Möglicherweise unterschätzt ihr schlicht das Gehör eines Hundes und er bekommt doch deutlich mehr vom Leben der Nachbarn und den Geräuschen im Hausflur mit, als euch selbst auffällt? Ich würde ihm probehalber mal einen abgelegeneren Ruheplatz einrichten.


    Tja, das Bellen ... Irgendwas scheint sich als Verknüpfung eingeschlichen zu haben. Er macht das nicht von Beginn an, oder? Hm, nur 'ne vage Idee: könnte es sein, dass er vor allem dann Aufmerksamkeit von euch erhält, weil ihr auf das Bellen reagiert und Ruhe fordert? Steht ihr dann auf, geht zu ihm hin, ruft ihr ihm was zu? Oder wie sieht euer Maßregeln in solchen Situationen aus?


    Ansonsten fänd' ich sinnvoll, das Deckentraining nochmal klar und in aller Ruhe aufzubauen.

    Es tut mir leid, dass Du Deine Hunde-Freundin verloren hast. Ich finde, Esiul hat schön beschrieben, was Du in den Fokus rücken darfst: Sie war beim Sterben bei euch, vertraute Gerüche, Geräusche, ihre Menschen, ihre Decke.


    Vielleicht hilft Dir ja, (uns) von Deiner Hündin zu erzählen, Fotos von ihr zu suchen, in Deinen Thread zu setzen und die Gedanken ein bisschen spazieren gehen zu lassen ...


    Alles Liebe und Ruhe für eure Trauer um eure Hündin.

    Wir habe es dann schlussendlich leider nicht geschafft und mussten den Welpen gestern nach 14 Tagen der Züchterin zurück geben. ;-(


    Ich stell's mir hart vor, wenn in einer Beziehung die Zuversichtsanteile stark ungleich verteilt sind, wenn's drum geht, das Leben mit einem Hund zu teilen. Andererseits finde ich es aus demselben Grund sinnvoll und vernünftig, dass ihr das jetzt nicht mit tausend Ausbalancierereien zwischen euch beiden "durchgezogen" habt. Der Kleine hat ja alle Chance, über seine Züchterin an gute neue Halter zu kommen.


    Ich wünsch Dir, dass Du damit irgendwann auch ausgesöhnt bist.


    Grüße

    LPaxx