Beiträge von LPaxx

    Warum macht er das? Wie bekomme ich das wieder weg? Wie soll ich reagieren in solchen Momenten? Ich bin langsam verzweifelt :verzweifelt:



    Habt ihr Ratschläge für mich?



    Bis zum Trainereinsatz fällt mir da nur ein:


    Ich würde ihm bis auf weiteres eine Hausleine (kann auch ein Stück Wäscheleine aus dem Baumarkt sein) an ein Halsband befestigen. So bist Du, wenn's drauf ankommt, souveräner (!) im Zugriff, wenn Du ihn zum Beispiel von der Couch schicken möchtest, weil er mackerig wird, und fuddelst nicht hektisch an ihm rum.


    Ansonsten würde ich solche "Schmuserunden auf der Couch", von denen nicht so ganz sicher ist, was euer Hund von hält, erstmal sein lassen. Streicheln würde ich ihn in der nächsten Zeit nur so, dass ich in der Hocke bin und er seitlich zu mir steht. Mach nix Großes daraus, einfach in lockerer, freundlicher Stimmung mal herrufen und kurz übers Fell streichen. Ich würde dabei durchaus darauf achten, dass öfter Du es bist, die solche Momente initiiert - und nicht regelmäßig er Streicheleinheiten einfordert und auf Knopfdruck bekommt.


    Wenn ihr unterwegs seid, würde ich die Leinenführigkeit mehr denn je im Blick haben. Und insgesamt einfach mal darauf achten, wer wen bewegt.


    Ist jetzt nur schlagwortartig dahingekritzelt, da hilft Dir ein/e erfahrene/r Trainer/in ungleich mehr - aber dass Du erkennst, dass sich hier was ändern muss, ist schonmal die halbe Miete.

    Dass das - in der ernsthafteren Beißvariante - zweimal passiert ist, als ihr ihn bei euch liegen und gestreichelt hattet, macht mich stutzig. Vielleicht habt ihr versehentlich eine Stelle erwischt, die schmerzt/entzündet/nervensensibel ... ist? Andererseits schreibst Du, dass er insgesamt "umweltunverträglicher" geworden ist.


    20 Monate ist halt ne testosteröse Zeit bei einem Rüden, aber da wirst du sicher schon alles drüber gelesen haben. Habt ihr - als er im Welpen- und Junghundalter war - in Sachen Beißhemmung mit ihm geübt? Habt ihr überhaupt sowas wie Grundgehorsam mit ihm aufgebaut? Das wäre insofern hilfreich, als man ihn dann auch in Pubertätsaussetzern wenigstens immer wieder auf einen (auch ihm) bekannten Erziehungsstand "zurückholen" kann. Auch wenn er rummackert und zickt, weiß er dann "eigentlich", worum es geht.


    Kurz: Entweder Du eignest Dir im Selbststudium die nächsten zwei Monate 24/7 alles an, was zur Hundeerziehung zu bekommen ist (Bücher, youtube, Foren, Onlinekursangebote...) - oder ein Trainer muss her. :smile:

    Ich glaube nicht, dass die einzige Möglichkeit über 100% Kontrolle geht. Mein Weg wäre, dass der Hund alles darf, solange er sich - egal wie wichtig es ist - von mir sagen lässt, dass das jetzt eine Idee ist, die er nicht umsetzt. Er aber gleichzeitig so viel "atmen" darf, dass er auch selbstständig ausprobiert und dadurch erlebt, dass richtige Entscheidungen durchaus gewertschätzt werden und es ihn entspannt. Dass man die Zähne dabei sichert, um dafür zu sorgen, dass er sein "Totschlagargument" nicht auspackt: Ja. Aber in einer dauernden Kontrolle und ständigem Misstrauen kann man sich nicht entspannen. Weder Mensch noch Hund. Das geht eine Weile gut - aber nicht dauerhaft. Und das ist ja kein Miteinander, in dem es sich gut anfühlt oder in dem man vertrauen möchte. Aktives Loslassen und probieren lassen ist meiner Meinung nach unabdingbar, damit nicht alles auf Sand gebaut ist.


    Ich kenne den Trainer nicht - so wie vermutlich die meisten hier. Nur wenn ich lese, wie viel Druck da aufgebaut wird und wie unwohl sich der Hundeführer damit fühlt, halte ich es für falsch pauschal zu sagen: Da musst du aber durch und das machen, sonst wird das nichts.


    (Hervorh. v mir)



    Naja, der Trainer hat uns eines voraus: er hat Nova gesehen und im Zusammenspiel mit Lara erlebt.

    Was Du beschreibst, klingt nach der schönsten und lebbarsten Variante, die ich mir für Lara (und Nova) vorstellen kann. Ich hab nur das Gefühl, der Trainer hat sich - derzeit - nicht für schön oder lebbar, sondern für bombensicher entschieden. Und das kann ich verstehen.

    Moin Hundefreundin. :smile:


    Auch von mir erhebliche Skepsis, was die Rahmenbedingungen angeht. Ich würde sogar in die Minusspalte eintragen, dass die Mutter Deines Freundes, die mit im Haus lebt, "nicht mit Tieren/Hunden kann", wie Du schreibst. Es wird definitiv Begegnungen mit ihr geben, entweder direkt im Treppenhaus, spontanzufällig auf der Straße vor dem Haus, oder wenn sie euch besucht. Und indirekt, weil der Hund sehr wahrscheinlich durch seine Haare, den Geruch oder die ein oder andere Schietwetterpfotendreckspur daran erinnern wird, dass es ihn gibt. ;-)


    Und dann schließe ich mich Lololottas Hinweis an, was das "Einfach-so-mitlaufen-und-dabeihaben" angeht. Wenn Du schreibst, dass Dein Freund daran erinnert, dass ihr eigentlich noch Hobbys und Interessen habt, die außerhalb von Corona-Krisenzeiten wieder eine Rolle spielen werden, würde ich realistischerweise erstmal so planen, dass das ohne Hund stattfinden wird. Schon, um Druck rauszunehmen, dass das in Sachen Erziehung und Umweltgewöhnung alles gleich supertoll mit dem adoptierten Hund klappen muss.


    Was dann noch an Zeit für Dich (Deinen Freund) und den Hund über bleibt, scheint mir nicht üppig.


    Klasse finde ich in jedem Fall, dass Du Dich in dieser Abwägung nicht schonst und hier in einem Hundeforum nachfragst, wohl schon ahnend, wie die Antworten ausfallen werden.

    Absolut. Wir sind mittlerweile auf einem sehr guten Stand wo sie in gut 90% der Alltagssituationen meinen Blick sucht und auf meine Entscheidung wartet. Bei jedem Menschen dem wir begegnen z.B. sieht sie mich an und wartet auf ein Kommando und darauf was sie jetzt tun soll.


    Das hat sich so entwickelt, weil wir es anfangs mit einem schnöden "Schau" aufgebaut haben und ist mittlerweile zur Verhaltenskette geworden. Vereinfacht die Arbeit im Alltag mit ihr immens.


    Das freut mich so, dass sich Deine Arbeit auszahlt. :-)



    Ich überlege gerade, ob ich nach einer gewissen Zeit versuchen würde, ein Nebengleis mitaufzubauen. Indem ich für - ausgesucht - gute Begegnungen mit Menschen sorge. Regelmäßig. Nicht in den nächsten Monaten, aber wenn die Beziehung weiter vertieft ist und alle Alltagssituationen zwischen Dir und Nova bombenfest verlässlich funktionieren, würde ich das schon in den Blick nehmen.

    Damit hast du natürlich recht. Ich müsste den richtigen Grat finden zwischen "Nachfrage akzeptieren oder nicht". Sage ich immer ja, würde sie das schnell durchschauen und ausnutzen.


    Ist das selbe mit der Box. Sie blickt mich an, fragt nach ob sie aufstehen darf, aber ich erlaube es nur in etwa 40% so dass es sich für sie nicht anfühlt als hätte sie es in der Hand.


    Ich find's klasse, dass Du das wirklich so umzusetzen versuchst.

    Würdest Du denn sagen, Du merkst, dass sich bei Nova irgendwas ändert dadurch? Wird sie ... "fühliger"? Orientiert sie sich mehr an Dir? Sucht sie erkennbar (Blicke u.ä.) Deine Entscheidungshilfe in Alltagssituationen?

    Möchte da^ zustimmen. Wenn sie sich einfach auf die Couch quetscht ok dann nicht, aber wenn sie ankommt und "fragt" und daraufhin lädst Du sie ein hast DU ja entschieden. Oder seh ich das falsch? :???:


    Im Prinzip ist das schon richtig. Aber wenn nun auf jeden fragenden Blick nahezu immer ein "Okay, komm hoch" folgt - ist das eben auch eine Art der Entscheidung von Nova. Nämlich den Knopf (Blick an Lara) zu drücken, auf den die Einladung folgt.


    Das ist eben das Verflixte an dieser Art der Selbstdisziplinierung. Dein Hund schaut Dich an, Du willst ihm das passende Feedback geben - und darfst es nicht passend geben. Sondern eher wie ein Glücksspielautomat. Lara ist quasi gezwungen, die vertrauten Kommunikationsregeln zu unterlaufen, wobei wir als soziale Wesen ja gerade auf passendes Feedback aus sind. Sowohl als Sender wie auch als Empfänger. Das ist bitterhart, finde ich.



    Edit:

    Ich lese gerade Laras Beschreibung, dass Nova eben nicht fragt, sondern einfach hochhopst.

    Nein. Ich habe versucht mit laut und streng abbruch „nein“ und auch mit leichten schubser um sie rauszuholen. Hilft nichts. Sie guckt kurz macht aber weiter. Wirklich einzige hilfe ist festbinden.


    Wenn ich sie danach gleich wieder losmache dreht sie sich sofort weiter da hilft auch kein kommando mehr sie hört auf gar nix als wäre sie in eigene welt.



    Wahnsinn. Und das geht nun seit Freitag, also rund fünf Tagen, unausgesetzt so? Magst Du das noch ein wenig genauer beschreiben? Hat sich in Nuancen etwas geändert? Wie sieht ein Tag im Moment bei euch aus?