Beiträge von LPaxx

    Hi Lara,


    ich kann Dich vollkommen verstehen. Es ist heftig, sich seinem eigenen Hund gegenüber derart disziplinieren, Zuwendung und Nähe rationieren und die eigenen spontanen Affekte immer (immer!) durch den Hundetrainer-/Erziehungsfilter laufen lassen zu müssen. Einmal mehr, wenn das Ergebnis dieser auf unbestimmte Zeit angelegten Dauer-Selbstkontrolle völlig offen ist. Das macht mürbe. Ob der Austausch hier im Forum, die tiefe Anerkennung, die Du in jedem Beitrag dieses Threads bekommst und mit der Du Dich in dieser verzwickten Lage sicher auch weiterhin "versorgen" kannst; ob Kontakte mit anderen ähnlich betroffenen Hundehaltern - und die wirklich guten Tage, die Du mit Nova erlebst - das alles kompensieren können, heute, morgen, in fünf Wochen, in acht Monaten ... weiß ich nicht. Da wirst Du Dich selbst am besten kennen.


    Ich würde mir diese Fragen Deiner Liste vorlegen. Immer wieder. Und mir zugestehen, dass die Antworten sich ändern können. Mal tagesformabhängig - vielleicht an irgendeinem Punkt aber auch endgültig.


    Krass, wie sich das verfahren hat.

    Möglicherweise hat die Orga üble Vorerfahrungen mit Leuten gemacht, die nach Feststellung der Diagnose einer Krankheit (wobei hier ja schon der erste Murks der Orga vorliegt: den Hund nicht auf Mittelmeerkrankheiten getestet zu haben) den frisch adoptierten Hund entweder gar nicht oder völlig falsch behandelt haben. Dem wollte man für künftige Fälle vielleicht vorbauen und schießt jetzt völlig stumpf und sinnfrei mit Kanonen auf Spatzen - und ist juristisch vermutlich eh auf dem Holzweg.


    Wie auch immer: gut, dass jetzt ein Anwalt draufschaut. Ich bin gespannt, wie dessen Einschätzung bei dieser Art von Tierschutz-Adoptionsverträgen ist.


    Ich finde, das war kein bisschen missverständlich. Und dennoch fände ich es befremdlich, wenn hier frei geäußerte Denkanstöße, Anmerkungen, Hinweise, Ergänzungen usw. weggedrückt werden müssten, weil sie nicht in die Orthodoxie des Therapieansatzes einer Trainerin passen und die Threaderstellerin "verunsichern" könnten, wie es hier nun manchmal anklang. Yunas Verunsicherung bei strikter Einhaltung des Anti-Aktivitäts-und-Bewegungsprogramms war ja der Ausgangspunkt dieses Threads.


    Deine Hinweise im Spoiler finde ich alle bedenkenswert. Ich war beim Lesen des Eingangsbeitrags auch verblüfft über die "4 x 10 Minuten" Bewegung im Freien und hab mir dieses Extremprogramm dann mit der Erfahrung der Trainerin in solchen Fällen, von der Yuna schreibt, erklärt.


    Das würde ich unbedingt nochmal genauer abklären, denn davon würde für mich in puncto Vertrauen in dieses Kaltentzugsvorgehen in den nächsten Tagen eine Menge abhängen: Was genau hat die Trainerin denn an Erfahrung mit "Bewegungsjunkies" - und im speziellen mit Border Collies - gemacht? Ich würde nach sturzkonkreten Fallgeschichten und den Therapieverläufen fragen.

    neuer O- Ton der Orga:

    Hund ist ihr Eigentum, es gibt eine vertragliche Probezeit von 6 Monaten.

    Besi schwankt jetzt zwischen Anwalt u Hund an Orga zurück geben, die Nerven liegen blank.

    Ich habe zum Anwalt geraten


    Ja, diese 6-Monatsregel, wonach erst danach der Besitz in Eigentum übergeht, kenne ich. Ob das juristisch zu halten ist ... wäre eben mit Anwaltshilfe zu prüfen.


    Hat sich denn nicht nochmal ein Gespräch ergeben? Ich halte das immernoch für einen Versuch wert. Nochmal in den Mittelpunkt rücken, dass man für den Hund einfach schnell eine gute Behandlung der Herzwürmer möchte und die auch bezahlt.


    Ich denke, wenn Deine Bekannte klar macht, dass die Gesundheit des Hundes im Mittelpunkt steht und sie mit diesem Fokus auch die Ratschläge der Tierschutzorganisation berücksichtigt (warum nicht?) und - mE fast am wichtigsten - dass die Eingewöhnung sehr gut läuft, man schon jetzt ein tolles Team geworden ist, kann ich mir kaum vorstellen, dass die TO trotzdem weiter eskaliert.

    Ich habe die trainerin heute schon angerufen. Sie sagt es ist normal und wird ca 7-10 tagen dauern.


    Das ist nicht nur erste tag. Das geht seit freitag durchgehent. Wir schlafen beide kaum noch.


    Ich glaube nicht das das gute lösung ist aber ich bin nicht trainer daher wollte ich meinungen hören.


    Das klingt so, als hätte sie Erfahrung mit solchen Schwerstfällen.


    Ich finde die Idee mit Kauablenkungen gut, um den Stress ein bisschen "wegzuarbeiten". Ansonsten würde ich wohl auch einen TA ins Boot holen, vielleicht hat der Ideen zur medikamentösen Hilfe bei dieser Art von Entzug.


    Das Futter liest sich in Sachen Proteingehalt (25 %) soweit okay, aber vielleicht lässt sich da auch noch ein bisschen schrauben und in der Übergangszeit ein proteinärmeres (um die 20 Prozent) nehmen.

    Das klingt nach heftigem Leidensdruck. Ich verstehe den Ansatz der Hundtrainerin und würde ihrem Rat folgen, Yuna in ruhigere Gewässer zu bringen. Die Frage für mich wäre allerdings das Maß und der Zeitrahmen, indem ich nun alle Aktivitäten für Yuna herunterfahre. Das, was Du schilderst, hat wirklich was von Kaltentzug. Du kannst die Trainerin doch bestimmt telefonisch kontaktieren. Ich würde anrufen und mich mit ihr beraten.


    Gruß

    LPaxx

    Hi Sonic,


    ich finde bemerkenswert, was ihr Drei bereits jetzt seit mehreren Monaten an Engagement leistet.


    Ich finde die Idee von DarFay mit dem Kontakt zu anderen Hunden sehr gut. Ideal wäre natürlich, er könnte mit einem anderen Hund zusammenleben. Aber gäbe es für euch denn die Möglichkeit, wenigstens regelmäßige Begegnungen zu organisieren, also dass ihr jemanden aufsucht, der oder die einen erwachsenen souveränen Hund hat? Vielleicht einfach mal mit diesem Hund zusammen in einen Garten/auf eine eingezäunte Wiese gehen und nichts weiter machen. Nur beobachten. Sollte das gut gehen und euer Hund Anzeichen von Vertrauen zeigen, würde ich das so regelmäßig wie's eben geht, wiederholen.

    So als weiteren Schritt neben allen vertrauensbildenden Maßnahmen zuhause.


    Sollte wirklich eine handfeste Deprivation die Ursache für diese Extremscheu sein, hilft wohl nur, Spezialisten für solche Fälle ins Boot zu holen. Oder die Abgabe an Menschen, die für solche Fälle die günstigsten Haltungsbedingungen (Vorerfahrung, Garten, bereits andere Hunde usw.) haben.

    Alle anderen Debatten führen doch erstmal zu nichts. Hört sich für mich sehr danach an, as hätten sich zwei Leute im Gespräch gründlich vergaloppiert.


    Ja, war auch mein Gefühl, als ich den Eingangsbeitrag las. Nach meiner Erfahrung lohnt da ein zweiter Gesprächsanlauf ohne Faust in der Tasche, hängt aber sicher auch von ab, wie man so gebaut ist. Manchmal hilft rechtsanwaltliche Rückendeckung, schnell und effektiv aus dem Gefühl einer unangenehmen Defensivsituation zu kommen.

    Wie gesagt, ich kenne diesen Passus eigentlich nur in Bezug auf OP- oder Euthanasie-Entscheidungen. Und auch nur für einen bestimmten Zeitraum, meist für ein Jahr. Dann geht meines Wissens der Besitz des Hundes in Eigentum über. Ich nehme an, Tierschutzorganisationen wollen so vermeiden, dass manche allzu leichtfertig einen übernommenen Hund beim Tierarzt "entsorgen", wenn sie feststellen, dass das jetzt mit einer überraschenden Krankheit und ihrer aufwendigen Behandlung doch ein bisschen arg teurer als gedacht wird.


    Sie soll einfach nochmal in ihren Vertrag schauen. Aber grundsätzlich wäre mein Angang, auf jeden Fall erst nochmal das Gespräch zu suchen und alle Signala auf Deeskalation zu setzen.

    Sobald es sich um keine Pflegestelle handelt und Geld geflossen ist, ist der 'Kaeufer' sofort Eigentuemer! Nicht erst nach einem Jahr o.ae.! Das waer ja noch schoener...



    Ist zwar schon ein paar Jahre her, aber ich finde, dieser Artikel hier zeigt ganz gut, wie rechtlich umkämpft der ganze Zusammenhang rund um Tierschutz, Adoptions- bzw. Schutzvertrag, Besitz- und Eigentumsverhältnisse in diesem Geflecht zu sein scheint.


    https://www.kanzlei-sbeaucamp.…ebertragung-ja-oder-nein/



    „Hilfe, die Organisation hat mir ja das Eigentum an Paulchen gar nicht übertragen, kann mir diese nun Paul so ohne weiteres jederzeit wegnehmen?“


    Eine fast täglich gestellte Frage, aus der die große Besorgnis vieler Hundehalter spricht, die einen Hund aus dem Tierschutz übernommen haben

    Schutzverträge/Adoptionsverträge Eigentumsübertragung ja oder nein……


    Immer wieder verwenden Organisationen Klauseln, mit denen sie die Nichtübertragung des Eigentums fixieren, aber dem „Adoptanten (den es juristisch gar nicht gibt) die sog. Haltereigenschaft übertragen. Da die bisherige Rechtssprechung diese Klausel vor dem Hintergrund weiterer Regelungen in den jeweiligen Schutzverträgen als „überraschend“ und damit als unwirksam angesehen haben, haben viele Organisationen reagiert.

    Die diesbezüglichen Regelungen werden nun farblich abgehoben, anderes Schriftbild, deutlicher Hinweis, darauf, dass das Eigentum bei der Organisation bleibt und immer wieder die erläuternde Erklärung “ dies sei zum Schutze des Hundes/ der Katze.

    Unabhängig von der Frage, ob die diesbezüglichen aktuellen Klauseln im Gesamtkontext dadurch wirksamer werden, sind sie nach meinem Dafürhalten Makulatur und weder juristisch zwingend noch fair dem neuen Halter gegenüber.

    Makulatur, weil die Organisation fälschlicherweise „glaubt“, sie hätte mit der Nichtübertragung von Eigentum so viel mehr Einflussmöglichkeiten auf die Haltung des Hundes und könne den Hund “ ruckzuck “ wieder zurückholen.


    Nein, der Hundehalter hat durch den Schutzvertrag, auch wenn das Eigentum bei der Organisation verbleibt, ein Recht zum Besitz. § 986 BGB .Wenngleich die Besitzstellung nicht dasselbe wie die Eigentümerstellung ist, kann der Eigentümer an dem Recht zum Besitz auch nicht einmal so eben „vorbei“.

    Wenn die Organisation nun meint, sie müsse den Hund zurück holen, geht dies nur unter bestimmten rechtlichen Voraussetzungen. Das Recht, den Hund zurückzuholen oder dessen Herausgabe zu verlangen ist gerade nicht das Eigentum an diesem.

    Der jenige, der den Hund vermittelt, hat ohne, dass er sog. Rücktrittsrechte (oder auflösende Bedingungen) in seinem Vertrag geregelt hat, kein Recht, den Hund zurückzuverlangen.

    Aber selbst wenn die Organisation der Meinung ist, der Hundehalter habe gegen vertragliche Pflichten verstoßen und der Vertrag für diesen Fall das Recht der Organisation vorsieht, vom dem Vertrag zurückzutreten, der Halter aber die behauptete Pflichtverletzung bestreitet und den Hund nicht herausgibt, muss die Organisation den Gerichtsweg beschreiten und den Hund heraus klagen.


    Also was soll nun die Nichtübertragung von Eigentum? Gewährleitunsgrechtlichen Argumente könnte auch anders begegnet werden.


    Nach meinem Dafürhalten ist die Nichtübertragung deshalb auch als unfair, weil sie den Halter verunsichert. Weil die Nichtübertragung mit Blick auf die Pflichten, die dem Halter auferlegt werden, das sind nämlich all`die Pflichten, die üblicherweise ein Eigentümer ausgesetzt ist, unausgewogen ist. (Haftung, Kosten/Haltung/Erziehung)

    Weil die neuen Halter der Organisation gegenüber häufig „kuschen“, ja fast demütig entgegentreten, weil die Halter sich häufig nicht einmal mehr trauen, die wenigen ihnen aus diesen Verträgen zustehenden Rechte auch nur anzusprechen, vor lauter Angst, ihnen könne der Hund weggenommen werden.


    Viele Organisationen wissen leider gar nicht so genau, was sie da rechtlich in die Welt setzen. Sie verwenden Verträge aus dem Internet, (die häufig nicht einmal von Juristen erstellt sind) wenn die Organisation oder die für diese Handelnden zu der rechtliche Bewertung ihrer Verträge befragt werden ….ratloses Schulterzucken.


    Adoptions-oder Schutzvertrag, so werden die Vereinbarungen, die die Übergabe eines Tieres aus dem Tierschutz an einen Dritten beinhalten, genannt. Adoption von Tieren ist in Deutschland nicht geregelt, damit ist es auch Unfug hier von Adoptionen zu sprechen. Schutzvertrag, auch dieses Konstrukt lässt sich im BGB nicht finden, möglicherweise ist ein „atypischer Verwahrvertrag“ gemeint. Miet-oder Leihverträge, nein das will doch keiner und noch viel weniger wollen wir im Tierschutz von Kaufverträgen sprechen. Aber trotzdem sollten wir uns einmal mit der Spezifizierung deises Vertragstypus beschäftigen, allein um zu verstehen, was der Übergabe/Übernahme eines Hundes/Katze aus dem Tierschutz juristisch zugrundeliegt."


    Vielleicht ist das inzwischen ja juristisch eindeutig geklärt, das könnte Schlumpfinchens Bekannte die Unsicherheit nehmen. Ich würde mich mit einem Anwalt beraten. Vorab - das wäre mein ganz persönlicher Angang - würde ich aber nochmal an die Tierschutzorganisation wenden, darauf hinweisen, dass ich die bei dieser Diagnose "Herzwürmer" übliche tierärztliche Behandlung unverzögert in Gang setzen und bezahlen werde - und sie auffordern, einmal darzustellen, wo hier eigentlich der Streitpunkt liegt. Am besten schriftlich, denn auch das könnte hilfreich sein, sollte das ganze zum juristischen Streitfall werden.