Beiträge von Anfängerin123

    Guten Abend,

    ich wollte mich nochmals zu Wort melden. Inzwischen lebt der Kleine einige Wochen bei uns - und die im Titel beschriebene Problematik tauchte nicht mehr auf - Dank Euch und unserem dadurch erreichten Umdenken. Wir waren furchtbar verunsichert, Fehler zu machen, haben uns damit selbst unter Druck gesetzt und ich glaube, mich hatte dieser Tage vielleicht auch ein ziemlicher Welpen-Blues erwischt.


    Der Kleine macht sich gut. Wir fahren für die Spaziergänge weiterhin fast immer in die Natur und halten sie weiterhin kurz (10-20 Minuten). Die Pipi-Runden dazwischen erledigen wir inzwischen erfolgreich auf einer Wiese in der Nähe unseres Zuhauses. In die Wohnung macht er fast gar nicht mehr. Seit ein paar Wochen geht es einmal pro Woche in die Hundeschule (aktuell noch zum Welpenkurs), wo er auch mal mit den anderen jungen Hunden toben kann - und es ist schön zu sehen, wie er mit anderen Hunden spielt. Er lernt scheinbar sehr gern und auch sehr schnell. Unser Leckerchen-Verbrauch (wir nehmen bisher Chewies und getrocknete Rinderlunge) ist aktuell enorm - aber ich will nicht jammern, denn er macht dafür schon viele Dinge sehr gut.


    Was ich mich nach Euren guten Tipps dennoch frage und worauf ich im Netz auch nicht wirklich eine Antwort finde, ist, woher weiß ich denn, ob ich meinem Hund mit unserem Tagesablauf gerecht werde? Ob ich ihn über- oder unterfordere, wann gut ist und wann ich ihm langsam mehr bieten muss? Lernt man mit der Zeit, sowas zu deuten? Die 10-20 Minuten Spaziergang werden ihm ja wahrscheinlich nicht immer reichen oder? Er wird kommende Woche 6 Monate alt. Es gibt Tage, da ist er so entspannt und schläft unheimlich viel. Dann gibt es Tage wie heute, da ist er mehr wach und kommt augenscheinlicher auch etwas schwieriger zur Ruhe, dreht ein bisschen auf - und ich frage mich, ob es am üblen Wetter liegt oder er über- oder unterfordert ist.

    Danke für den Hinweis. Dann beherzige ich auch das künftig. Ich habe einfach etwas Sorge, dass er irgendwann anfängt, sein Futter zu verteidigen - so fressgesteuert, wie er eben ist. Und ich hatte gelesen & gehört (ja sorry :-)), dass man das so macht. Deinen Ansatz finde ich aber wirklich gut und werde es mal so versuchen.

    Guten Morgen zusammen,

    Ich bleibe dabei: Ich würde versuchen möglichst gleiche Bedingungen wie vorher zu schaffen.

    Ich kann mir vorstellen, dass das sinnvoll wäre. Die Zucht besteht aus einem großen Rudel. Da ist immer was los, sicherlich auch an Menschen. Auf Grund dessen leben die Hunde dort die Mehrheit ihrer Zeit in einem eigenen Bereich des Hauses mit eingezäuntem Außengelände, wobei die Familie, insbesondere auch die Kinder sichtlich Zeit mit ihnen verbringen. Die Hunde werden dort von Trainern ausgeführt, an Alltagssituationen und auch an die Übernachtung innerhalb der Familie in der Wohnung gewöhnt. Nun sind wir beide ein eher ruhiges Paar mit zwei anderen ruhigen Haustieren. Ich weiß nicht so recht, wie ich unsere Bedingungen so verändern sollte.


    Nun ein kleiner Zwischenstand:

    Es ist natürlich noch etwas früh, aber wir konnten inzwischen zwei Abende in Folge in Ruhe essen, während der Hund neben uns ruhte - ohne Leine, ohne Knabber-Ablenkung, ohne vorherigen Anfall und ohne, dass er zuvor gefressen hatte. Und auch die anderen beiden Tiere können ihre Mahlzeiten langsam wieder ohne Bellkonzert einnehmen, zumindest üben wir auch das. Sein eigenes Futter weichen wir vorher ein. Dadurch schlingt er nicht mehr so und wirkt satter (wir füttern laut Fütterungsempfehlung des Herstellers). Er bekommt sein Futter seither in seiner Box und auch erst, wenn er sich ruhig davor legt. Ich nehme den Napf auch mal kurz weg. Die Box steht offen. Gestern Abend hat er sich das erste Mal kurz von sich aus hineingelegt und ein Leckerchen gefunden, was wir darin versteckt haben.


    Ein befreundeter Hundetrainer hatte uns geraten, den Kleinen nach einem erfolglosen Nein kurzzeitig vor die Tür zu setzen, in einen welpensicheren Raum (in unserem Fall das Bad) und wenn er sich dort beruhigt hat, diesen Raum ohne Beachtung des Hundes zu betreten, dort kurz irgendwas zu machen und danach beim Gehen einfach die Tür offen zu lassen, sodass er "zurück zum Rudel" kommen kann. Das haben wir an beiden Abenden ein paar Mal gemacht, wenn er wieder aufdrehte und ich hoffe, es ist nicht zu hart. Aber er kommt ruhiger zurück, scheint das Nein langsam zu verstehen, lässt inzwischen manchmal auch von selbst ab, legt sich hin und fährt runter.


    Ansonsten sind wir jetzt drei Mal täglich gemeinsam in der Natur, für etwa 10-15 Minuten, wo beide Hunde schnüffeln, laufen und toben können. Wenn er draußen zu mir gelaufen kommt, bekommt er ein Leckerli. Das Komm prägt sich also auch langsam ein. Danach schlafen sie meist mehrere Stunden.


    Für mich persönlich ist es ein großer Schritt nach vorn und eine echte Erleichterung, wieder einigermaßen gelassen zu Abend essen zu können.

    Ich bin wirklich dankbar über Eure vielen Antworten.


    Die Box habe ich heute noch besorgt - und es tat mir ehrlich gesagt auch gut, einfach mal wieder das Haus zu verlassen - und mich bei Abholung mit anderen Welpenbesitzern austauschen zu können. Der Kleine hat in der Zeit geschlafen. Mein Freund war natürlich bei ihm. Ich habe sie zu Hause aufgebaut und mit Decken zugehängt. Sie ist ihm noch nicht geheuer - und das ist auch okay. Sie wird in nächster Zeit nur ein Platz mit Leckereien sein, den er eben erst betritt, wenn er soweit ist. Was ich schön fand, war, dass er sie gemeinsam mit mir von außen erkundet hat und ich das Gefühl hatte, er fühle sich sicherer, wenn ich dabei bin.


    Wir hören jetzt erstmal auf, irgendwelche Erwartungen aus irgendwelchen Büchern (und wir haben hierfür mehrere gelesen) erfüllen zu wollen und lassen ihn erstmal im neuen Leben ankommen. Er war heute generell echt ruhig - vielleicht, weil wir umdenken. Den Anfall beim Abendessen konnten wir komplett abwenden. Ich habe ihm vorher seinen Kong mit selbstgemachten Kartoffelbrei (nicht warm, nicht gesalzen) gefüllt und wir haben in einem anderen Raum gegessen. Ich habe ab und zu nach ihm geschaut. Er ist nach wenigen Minuten eingeschlafen.


    Das mit den Spaziergängen in der Natur ohne kurze Leine versuche ich auch so fortzuführen. Mein einziges Problem dabei ist, dass es zu unseren Spaziergehzeiten manchmal dunkel ist und diese Flächen hier nicht beleuchtet sind. Aber auch dafür suchen wir eine Lösung.


    Ich danke Euch. Habt alle einen schönen Sonntagabend.

    Hallo Leine,


    wir haben uns bewusst für eine international bekannte Zucht im Ausland entschieden. Und das vor COVID-19 mit der damit verbundenen Nachfrageflut an Welpen und auch keinesfalls zum Schnäppchenpreis. Ich danke Dir wirklich für Deinen Rat und werde das so umsetzen.

    Setzt Ihr Eure Hunde dann einfach dort rein, wenn Sie zu sehr aufdrehen?

    Ich würde lieber an der Ursache arbeiten. Ein Welpe, der abdreht, weiß nicht mehr wohin mit sich, weil das ganze Hormonsystem schief hängt. Nur, weil man den dann in eine Box sperrt, ändert sich das nicht einfach so. Der Welpe hat immer noch das Problem, dass die Hormone in ihm toben und sagen, dass er körperlich aktiv sein muss um das abzubauen.

    Ich bin bereit, das alles zu tun. Ich bin einfach nur unsicher, wie ich es mache.

    Ergänzung: Wir versuchen, so eine Hundebox zu besorgen. Haben hier in der Nähe auch eine geeignete gefunden. Wie mache ich das dann am besten? Stelle ich sie in unser Schlafzimmer und hänge eine dunkle Decke darüber? Und was legt Ihr da rein? Das Körbchen (wir haben welche aus Stoff)? Zerpflückt er es darin nicht genauso? Oder die Decke außenrum? Wie habt Ihr Euren Hunden dieses Ding denn schmackhaft gemacht? Und wann ist ein guter Zeitpunkt, um es mal zu verschließen? Ich gehe davon aus, dass es unserem Hund nicht gefallen würde, wenn sie zu ist und er darin dann bellen würde, vielleicht auch trotz einem tollen Leckerli. Wie reagiert man in diesem Fall?


    Setzt Ihr Eure Hunde dann einfach dort rein, wenn Sie zu sehr aufdrehen? Nehmen sie das einfach so hin? Ich kann mir irgendwie schwer vorstellen, dass ein Hund diese Box mag, wenn er darin eingeschlossen wurde. Aber wie gesagt, ich habe keine Erfahrungen damit.

    Er kommt direkt aus einer Zucht im Ausland - und durfte daher bestimmungsgemäß erst mit vier Monaten einreisen.

    Was für ein Retriever ist er denn? Es gibt ja viele Retriever-Rassen.

    Ich vermute mal, dass Du von einem Labrador Retriever redest. Dann wäre es zusätzlich interessant, aus was für einer Zucht er herkommt, also Arbeits- oder Showlinie und wie er gehalten wurde, bis er ausreisen durfte. Je nachdem wurden da eben auch schon gewisse Weichen gestellt, auf die Ihr Euch jetzt einstellen müsst, um alles wieder in geordnete Bahnen zu leiten.

    Wenn Du bereits etwas Angst hast vor ihm, wäre es wohl am besten, Dir einen guten Trainer zu suchen, der Dich individuell vor Ort beraten und anleiten kann, bevor das alles noch mehr eskaliert.

    Es ist ein Golden Retriever. Show-Linie, genau wie unser erster auch. Ich gehe davon aus, dass in der Zucht immer gehörig Lärm und Action war. Und hier solche Ruhe. Es ist eine andere Welt und sicherlich erstmal nicht einfach ist.


    Ich war gerade mit beiden Hunden in der Natur. Mit dem Auto 2 Minuten Fahrt und mit der Schleppleine auf die Wiese. Beide Hunde hatten Spaß, haben auch etwas getobt. Nach etwa 15 Minuten sind wir zurückgefahren. Ich hoffe, das ist zeitlich so in Ordnung. Jetzt schlafen beide.

    Wegen dem "Wegsperren" meinte ich, dass das Geschmackssache ist. Ich fand den Gedanken auch erst ganz furchtbar - bis ich gesehen hab, wie schnell sich meine darin einkringelt und schläft (ich betone aber auch immer, dass das Typsache ist, ich musste den Kennel gar nicht positiv aufbauen, der wurde quasi sofort dankend angenommen. Evtl verkauft ja jemand in eurer Nähe auch gerade einen über Kleinanzeigen, dann habt ihr nicht so viel Geld rausgeschmissen, wenn er nicht angenommen wird).


    Wäre es eine Option, anfangs diese paar Kilometer zur Natur mit dem Auto zu fahren und den Kleinen dort direkt laufen zu lassen? Ausschließlich Leinenspaziergänge sind halt schon sehr anstrengend.


    Alternativ würde ich zumindest eine 10-Meter-Schleppleine dranmachen, dass er zumindest ein bisschen fetzen kann.

    Ich schaue mal nach, ob es hier sowas gibt. Wir können den Kilometer in die Natur fahren. Er findet Auto fahren scheinbar auch okay. Ich dachte, es sei einfach zu stressig. Eine Schleppleine haben wir da. Wir probieren es aus.