Wir haben einen 3,5 Jahre alten Dobermann-Rüden. Es ist mein fünfter Hund. Nach enem Pudel, einem Collie einem Mix aus dem Tierheim und einem Mix aus der Nothilfe, haben wir uns einen Dobi vom Züchter geholt für EUR 1300,--. Aber das war es uns wert. Gerade beim Dobi wollten wir das Risiko von Erkrankungen und auch schlechtes Vorleben nicht haben.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß ein Dobi gut für Agi ist. Aber das liegt vielleicht daran, daß unserer sehr hibbelig ist und ich dies nicht auch noch mit so einer Art von Sport unterstützen will.
Wir hatten eigentlich vor, eine Schutzhundeausbildung zu machen. Nach dem wir uns hier aber umgesehen haben und leider fest stellen mußten, daß einige die Schutzhundeausbildung etwas falsch verstehen und die Hunde aggressive machen, haben wir es gelassen. Nach 4 Versuchen hatten wir einfach keinen Bock mehr.
Ob unserer wirklich so ist, wie das hier einige beschreiben mit Revier verteidigen etc. - ne, nicht wirklich.
Unser Dobi ist mit im Geschäft und sieht jeden Tag 30-50 Kunden. Weder bellt er noch sonst was. Und er ist es nicht von Anfang an gewohnt. Erst seit ca. 6 Monaten. Davor war er immer in der Werkstatt und hat nur selten Kontakt zu Kunden gehabt. Am Anfang hat er gemeint, jeder Kunde kommt nur, um ihn zu besuchen und nahm immer gleich ein Spielzeug ins Maul und begrüßte jeden. Irgendwann wurde ihm das zu blöd und nun beachtet er keinen mehr. Er hat aber nie Probleme mit Menschen gehabt, ob wohl er in den ersten Monaten seines Lebens nicht viel Kontakt zu Fremden oder überhaupt zu vielen Menschen hatte.
Bewachen tut er, aber nur abends, wenn die Geschäftstüre abgeschlossen ist und jemand daran wackelt. Dann bellt, knurrt und macht ein rießiges Theater. Aber das ist auch gut so und er darf dies - ich will es sogar. Beim Spaziergang kann kommen wer will, er begrüßt jeden. Nur wer einen Hund dabei hat, der wird nicht beachtet - sondern nur der Hund. Ist klar.
Wenn ich abends im Dunklen spazieren gehe, dann macht er einen auf ganz dicke Hose und bewacht mich wie blöd. Auch das finde ich sehr sehr gut und will ich auch. Aber ansonsten bewacht er nicht. Im Grunde bewacht er wie alle meine anderen Hunde auch - nicht mehr und nicht weniger.
Ich würde den Dobi auch nicht als Ersthund empfehlen. Und sogar, wenn man Hunde hatte, ist ein Dobi doch was ganz ganz anderes.
Ich hatte nun ja schon ne Menge Hunde, auch schwierige - aber der Dobi ist extremer. Er fordert mehr, man muß konsequenter sein (nicht 99% - sondern 110%), man muß sich mit ihm und ihn mehr beschäftigen und auch geistig fordern. Ein Fehler und der Dobi läßt einen das sehr sehr lange spüren. Es ist schon schwieriger. Aber auch sehr sehr schön.
Ich bin sehr froh, daß wir uns damals für einen Dobi entschieden haben. Aber ganz ehrlich, eine Zeitlang wußte ich nicht mehr weiter. Wir haben ihn falsch behandelt und nicht 110% Konsequenz gehabt. Und als er so 8 Monate alt war, gab es richtig Probleme mit ihm. Er machte was er wollte und ich wurde nicht mehr Herr. Ich glaube, viele hätten da aufgegeben. Nur wir haben die Verantwortung übernommen und Fehler gemacht, also müssen wir da durch. Wir holten uns dann prof. Hilfe (einen Einzeltrainer) und übten, übten .... Vor allem wir mußten viel lernen. Aber wir haben es hinbekommen und haben einen Weltklasse Dobi und sind mächtig stolz auf ihn und auf uns. Aber es war viel viel Arbeit.
Also nur wer Zeit hat und sich vorher intensive informiert hat, auch Hilfe vom Trainer etc annehmen würde - nur so jemand sollte sich einen Dobi holen. Und natürlich muß er sowohl körperlich als auch geistig ausgepowert werden.
In diesem Sinne gehe ich jetzt nochmals mit meinem Süßen raus.