Beiträge von Einsteinzug

    Ich musste mir irgendwann bewusst machen, dass ich Kiddo nicht überall mit hinnehmen kann, ohne ihn je alleine zu lassen und mich dann darüber beschwere, dass er die 3 Stunden Kinobesuch nicht alleine bleiben kann :headbash:

    Hachja, du hast wohl so viel Recht! Es ist wohl echt an uns, unseren Alltag unbequemer zu machen und das Alleinbleiben an sich zur Routine zu machen. Danke :bussi:

    Hallo ihr lieben,


    ich brauche mal eure Gedanken dazu, wie ich mehr Entspannung ins Alleinbleiben bringen kann. Wir haben nämlich kürzlich eine Kamera gekauft, und wissen jetzt, dass das leider etwas fehlt. Würde mich da sehr über Vorschläge und Input freuen!


    Dakota ist jetzt bisschen über zwei Jahre alt, war von Anfang an bei uns. Das Alleinebleiben ist bei uns kein Alltag, da wir beide 80-100% im HO arbeiten, aber kommt 1-2x pro Woche vor. Am Anfang haben wir es mit dem häufigen "rein- und rausgehen" geübt, das hat aber immer erst recht Unruhe reingebracht, sodass wir ziemich schnell zu festen, klaren Routinen und Strukturen gewechselt haben. Das sieht mittlerweile so aus, dass Dakota ins Schlafzimmer gebracht wird, wir - seit wir vor einem halben Jahr in eine Wohnung im EG gezogen sind - die Rollos runter lassen, uns mit einem Stichwort verabschieden und im Nebenzimmer Radio anmachen. So weit, so gut - sie alleine im Schlafzimmer lassen tun wir ziemlich häufig, auch während der HO-Zeit immer mal wieder, und sie sucht das Zimmer auch sehr gerne von selbst aus. Sie pennt dann problemlos, Tür offen oder zu.


    Wir haben uns jetzt aber eine Überwachungskamera zugelegt, und sehen, dass sie bei der Alleinbleibezeit leider nicht so entspannt ist, wie wir dachten. Solange wir (bzw. irgendjemand) in der Wohnung ist, ist alles gut, aber sobald Wohnungs- und Haustür zugefallen sind und wir gegangen sind, beginnt sie, unruhig zu sein. Sie bellt nicht, aber sie ist halt einfach nicht entspannt - sie steht rum, hüpft aufs Bett und guckt aus dem Fenster (wo man mit geschlossenen Rollos ja eigentlich nichts sieht). Sie legt sich auch mal hin, aber bleibt wach und wachsam.


    Wo und wie würdet ihr hier trainingstechnisch ansetzen?

    (Wir hatten schonmal mit Schlüsselreize abbauen angefangen, also öfter mal durch Wohnungs- und Haustür gegangen - dann hat leider eine Nachbarin gemeckert, warum wir so oft die Tür auf- und zumachen, das wär so laut :face_with_rolling_eyes:)

    Was für Hindernisse würdest du dir wünschen?

    War jetzt zwar nicht auf mich bezogen, aber ich hatte mir letztes Jahr auch so einige neue Hindernisse gewünscht und etwas Ideen gesammelt. Generell fände ich es cooler, wenn es mehr Teamarbeit zwischen Hund und Mensch gäbe, oder sogar zwischen verschiedenen Hunde-Mensch-Teams. Ich hatte mir dabei auch überlegt, dass der Mensch Rätsel oder so lösen müsste, und nur der Hund Hinweise fürs Rätsel sammeln kann. Sowas wie:

    • Der Hund muss auf den Menschen springen oder vom Menschen hochgehoben werden, um einen hohen Hinweis zu erreichen.
    • Nur der Hund darf in ein Gebiet und muss da zB einen Dummy apportieren, da steht ein Hinweis drauf.
    • Die Buddelkiste mag ich dieses Jahr - an sowas haben wir auch gedacht, also dass man einen Hinweis ausbuddelt.
    • Hinweis aus dem Wasser apportieren.

    Da könnte man als Mensch einzelne Schwächen vom Hund besser ausgleichen und es ist noch etwas mehr gefragt als Sportlichkeit. Die Vergleichbarkeit einzelner Teams wäre hier evtl. schwieriger und vielleicht ist es nicht die beste Abendunterhalten - aber ich bin halt selbst auch eher der Denker als der Sportler...


    Vorher war auch mal von Hundemilitarys in der CH die Rede - ich war auch mal ein einem Plauschparcours, das ist so ähnlich, da gabs auch ganz coole Aufgaben, die ich mir bei Top Dog gut vorstellen könnte:

    • Wiener Würstchen apportieren - je länger das Stück, das beim Halter ankommt, desto mehr Punkte :D
    • Der Hund muss irgendwo bleiben, je länger er ruhig bleibt, desto länger hat Mensch Zeit, ein Memory zu lösen (und es gibt mehr Punkte, desto mehr man richtig gelöst hat)
    • Der Hund zieht an einer Giesskanne, die auf 1m Höhe befestigt ist. Wenn sie gezogen wird, geht Wasser in eine Kanne. Ziel ist, exakt x Liter in die Kanne zu giessen, und es gibt Abzug für zu viel/zu wenig.
    • Mensch spielt Ballwerfen und kriegt Punkte, je mehr Flaschen getroffen werden. Man hat nur einen Ball, aber wenn der Hund den apportiert, kann man sich so mehr Versuche erspielen.

    Ich sehe mir die Sendung aber gerne an und bin auf weitere Aufgaben und Teams gespannt :smile:

    Ich bin auch mit Hund aufgewachsen, daher war sowas wie Dreck, Insekten und Spaziergänge bei Wind und Wetter keine Überraschung.

    Ich kriege jetzt aber zum ersten Mal das Erwachsen-Werden von einem Hund ab Welpenalter an viel besser mit (damals war ich erst 10 und unser Hund 6 Monate alt, und ist nach der ersten Läufigkeit kastriert worden wie bei uns auf dem Land damals üblich). Da hat mich dann doch einiges überrascht:

    • Auch ein (Retrievermischlings-)Hund, der gut aufwächst, ist nicht unbedingt offen gegenüber Fremden und freut sich über alles - auch Hunde haben einen Charakter und manche sind schüchternen und zurückhaltender. Irgendwie war meine Erwartung an den Welpen, dass er eine "Hallo, ich liebe alles!"-Einstellung hat. Tatsächlich hatte sie dann von Anfang an keinen Bock auf fremde Menschen und nur auf ausgewählte Hunde und ist bei neuen Situationen erstmal zurückhaltend. Was ich auch gelernt habe: Dieser Charakter passt perfekt zu mir und ist sehr angenehm :smile:
    • Hormonelle Schwankungen und deren Auswirkungen sind bei jungen Hündinnen echt nicht zu verachten! Dakota ist jetzt knapp über 2 Jahre alt und wir warten grad auf die dritte Läufigkeit. Es ist wirklich krass, wie sehr sie sich bei Läufigkeiten und Scheinschwangerschaften verändert. Plötzlich werden auf 50 Meter Entfernung fremde Menschen angebellt, dafür werden 50 Meter entfernte Rüden bezirzt. 3 Tage wird nichts mehr gefressen, dafür werden die besten Höhlen gebaut. Auch das Einsetzen der Pubertät fand ich super spannend: Von einem Tag auf den anderen wurde sie draussen vom Staubsauger mit Endlosakku (Retrievermischling..) zum passionieren Pipistellenschnüffler.
    • Dakota ist nicht mein erster Hund, aber mein erster Hund in einer Stadt. Was Stadthundehaltung alles so mit sich bringt, war mir auch neu. So viele Menschen, so viele Hunde, so unglaublich viele Ansprüche an die Hundehaltung, so viele Challenges für unsere Hunde. Wenn Nachbarn den Hund, mit dem ich im Garten chille, minutenlang am Zaun anstarren, und sich dann wundern, dass er bellt - und sich dann drüber aufregen... Hachja. Das Spiessertum in dieser Stadt wurde mir durch die Hundehaltung einfach nochmal auf eine ganz neue Art und Weise verdeutlicht. Und: Wie viele Stadtkinder Angst vor Hunden haben!!!
    • Dakota ist mein erster Hund mit meinem Freund, der nie von selbst Hunde wollte, nicht mit Hunden aufgewachsen ist, als Kind auch vor Hunden Angst hatte. Die Beziehung von den beiden zueinander ist besser als das, was ich mir in meinen besten Träumen ausgemalt hätte :herzen1: Ich kann die beiden problemlos für eine Woche alleine lassen, er nimmt sie mit auf Firmenausflüge, er übt mit ihr, er kuschelt lieber mit ihr als mit mir, sie spielen die lautesten Zerrspiele, er kommt mit auf Hundeevents - es ist toll! Und er kümmert sich um Hundekotze :drgreen:
    • Noch mehr Ansprüche von Anderen: Es war Anfang Corona, Ende erster Lockdown, als Dakota zu uns kam. Ich hatte seit 8 Jahren keinen Hund mehr gehabt, mein Umfeld hat sich geändert. Die Familie von meinem Freund hat ebenfalls nix mit Hunden am Hut, und konnten das erstmal nicht nachvollziehen, dass wir uns einen Hund zulegen (hätten glaub ich eher mal mit Kindern gerechnet). Von neuen Bekannten wurden teilweise ganz kritisch die Augen gerollt, dass ich jetzt auch einen "Coronahund" hätte. Damit kam ich irgendwie nicht klar. Meine Familie und all meine alten Freunde haben es wiederum gefeiert und meinten eher alle "Na endlich!" :D Ich fand es etwas befremdlich, wie viele Leute eine Meinung dazu hatten.
    • Dakota ist ein toller Hund. Ich habe nicht mit einem so tollen Hund gerechnet :herzen1: Der letzte Kindheitshund war eine schlecht erzogenen Jagdsau, die Jogger verbellte und Beef mit anderen Hunden suchte. Und ich habe sie geliebt. Matschige Schleppleine war ein Dauerfreund und den ausgebüxten Hund hab ich mehr als nur einmal im Dorf gesucht. Mit sowas hab ich wieder gerechnet, aber wurde nur positiv überrascht: Dakota liebt es, mit uns zu arbeiten, und ist sehr auf uns bezogen. Sie kann fast überall frei laufen weil sie sich nicht weit entfernt, jagt nicht, ignoriert fremde Menschen, ist bei fremden Hunden freundlich-zurückhaltend, und zieht sich generell im Zweifel zu uns zurück. Und sie kuschelt!
    • Die grösste Challenge ist wohl das Alleinbleiben. Das konnte der Kindheitshund problemlos - aber ich hätte auch nie gedacht, wie unwichtig das in unserem Alltag wird. Wenn beide Leute im Haushalt zu 100% im HO arbeiten, dann sind die Situationen immer nur konstruiert, und dann dauert das einfach länger. Mittlerweile sind wir aber bei mehreren Stunden, sodass es gut an unsere aktuellen Alltagsanforderungen passt.


    Sie hat es uns so leicht gemacht :herzen1: Sie füllt wieder die Hundelücke, die so viele Jahre da war. Dieser ständige Gedanke von "warum habe ich gerade eigentlich keinen Hund???" ist endlich weg.

    Könnt ihr einen bequemen, günstigen Alibi-Maulkorb für die Öffis empfehlen?

    Hund (Labbimix) hat keinerlei Beissabsicht, daher muss der Maulkorb nix aushalten können, soll aber natürlich trotzdem passen und auch bei längeren Zugfahrten bequem zu tragen sein. Im Idealfall wäre er auch noch kompakt zu transportieren.

    Ich finde dafür kann man sich super bei Baskerville umschauen.

    Danke für den Tipp!

    Könnt ihr einen bequemen, günstigen Alibi-Maulkorb für die Öffis empfehlen?

    Hund (Labbimix) hat keinerlei Beissabsicht, daher muss der Maulkorb nix aushalten können, soll aber natürlich trotzdem passen und auch bei längeren Zugfahrten bequem zu tragen sein. Im Idealfall wäre er auch noch kompakt zu transportieren.