Beiträge von Daktari

    Praxisöffnungszeiten und Sprechstundenzeiten müssen nicht das gleiche sein und wenn geplante Hausbesuche aus organisatorischen Gründen Abends stattfinden muss das nicht automatisch kein Notdienst sein, nur weil am Klingelschild steht 8-17 Uhr.

    Per Definition alles was nach der regulären Sprechstunde stattfindet.

    Sonst gäbe es ja für jede Uhrzeit ein Schlupfloch.

    Mir ist das ja auch völlig egal, nur ein Grund warum die Rechnung deutlich günstiger ist.

    1.Woher nimmst du, dass der Hausbesuch nicht in der "regulären" Sprechstunde stattfand?


    2. Sieht die Bundestierärztekammer ebenfalls Ausnahmen.

    https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.bundestieraerztekammer.de/d.php%3Fid%3D7604&ved=2ahUKEwiMoI6FlMP-AhUli_0HHXPXA5AQFnoECBgQAQ&usg=AOvVaw19QqbYZhYZrgT1HyQ-p4qC


    Beispiel:

    Zitat

    Notdienstgebühr bei Nachbehandlung am Sonntag

    • F: Gilt die Notdienstgebühr auch bei einer geplanten und terminierten Nachbehandlung am Sonntag bzw. bei einer geplanten Besamung am Sonntag?
    • A: Nein. Wenn ich die Person zu einer bestimmten Zeit einbestelle, ist dies kein Notdienst.

    Das hat tatsächlich nichts mit der GOT Erhöhung zu tun, sondern wurde 2020 im Rahmen der Einführung der Notdienstgebühr festgelegt.

    Praxisöffnungszeiten und Sprechstundenzeiten müssen nicht das gleiche sein und wenn geplante Hausbesuche aus organisatorischen Gründen Abends stattfinden muss das nicht automatisch kein Notdienst sein, nur weil am Klingelschild steht 8-17 Uhr.

    Ich für meinen Teil finde "Mitleid für die Berufsgruppe" auch nicht das, was ich mir wünschen würde. Grundsätzlich weiß man bereits als Student, wenn man in die Praxis geht, gibt es eben auch Notdienste, die abgedeckt werden müssen, und es gehört zum Job dazu, dass man nicht um 17 Uhr den Hammer fallen lassen kann. Dennoch kann ich die selbstständigen Praktiker durchaus gut verstehen, die zumindest mal zwischendrin mit den Zähnen knirschen, wenn Hunde nachts (!) zum Tierarzt kommen, weil man es einfach erst mal beobachten wollte.

    NICHTS anderes habe ich vor ein paar Tagen übrigens geschrieben. Gab Ärger.^^

    ..

    Deswegen ist das für uns auch wie ein Schlag ins Gesicht, wenn man gesagt bekommt, man solle sich halt mal nicht so anstellen, man weiß ja vorher was einem im Beruf erwartet. Ähm .... ok.

    ..

    Hier gehts um mehr als den Notdienst, aber die melodramatische Schlag-ins-Gesicht-Karte gabs auch in jenem Zusammenhang. Ihr Tierärzte müsst euch also entweder einigen oder du musst aufhören immer von "wir" und "uns" zu sprechen.

    Wie man das jetzt falsch verstehen kann, weiß ich jetzt wirklich nicht.


    Es gibt halt Leute, die es belastet wenn sie befürchten, etwas falsch zu machen. Eben dass das Lächeln in der Sprechstunde falsch ist und man sich hinterher über sie auskotzt, weil sie den Hund mit einer Lappalie in den Notdienst bringen. Geht mir und dir vielleicht nicht so, aber trotzdem gestehe ich das anderen zu.


    Du forderst hier vehement Empathie von uns Tierhaltern für Tierärzte. Andersrum nicht so, oder wie?

    Nochmal zum Thema Gehalt.

    Welches Gehalt verdienen Tierärzte? - Bund angestellter Tierärzte
    Angestellte Tierärzt:innen in den ersten Berufsjahren verdienen immer noch deutlich zu wenig. Das Monatsgehalt von 3000€ brutto liegt ca. 1600€ unter dem…
    bundangestelltertieraerzte.de

    Es wird von der Bundestierärztekammer ein Einstiegsgehalt von 37.000 empfohlen, vom bpt und bat bis 45.000.

    Es ist immer leicht gesagt, aber wer sich mit 2/3 unter Empfehlung abspeisen lässt sorgt nicht dafür, dass sich das System verbessert.


    Zitat

    Übrigens: Tierärzt:innen, die Mitglied im Bund angestellter Tierärzte e. V. (BaT) waren, erhielten laut der Studie einen höheren Stundenlohn als Nichtmitglieder

    Joa, was soll man dazu sagen, wer sich nicht um seine Interessenvertretung kümmert hat halt Pech... (und mir ist klar, dass oben der bat schreibt).


    Ich denke, das Problem ist ähnlich wie in der Pflege auch ein bisschen der Menschenschlag und die Beweggründe, für die Berufswahl. In meinem Umfeld würden die, die BWL studiert haben sich nicht so ausnutzen lassen. Ist natürlich Schubladendenken, aber ein bisschen ist schon was dran, denn am Ende steht hinter dem Beruf ja (auch), dass man helfen will. Alles nicht so einfach.


    Ich finde es sogar ziemlich schwer.. als Tierbesitzer will ich Ausbeutung nicht unterstützen und ich bin bereit den, der mein Haustier behandelt angemessen zu bezahlen. Aber die Emotionalität mal beiseite. Es ist eine Dienstleistung.

    Ja, es wird ewig lange studiert, das hat aber auch damit zu tun, dass das Wissen hinterher so breit gefächert ist. Bringt dem Hundebesitzer aber nicht zwingend was, wenn der Tierarzt auch Rinder und Reptilien gelernt hat.

    Jetzt können sich die betroffenen hier gern wieder aufregen, aber ich betrachte das eher unemotional.


    Da fehlt mir hier auch ein bisschen der geschäftliche Bezug. Wenn jetzt Samstag mittag noch einer mit nem kotzenden Hund kommt, dann heißt das nicht nur länger Arbeit, sondern es wird auch Geld verdient. Ist das nichts? Klar wäre angenehmer wenn sich die Kunden und die kranken Tiere an die Geschäftszeiten halten würden. So läuft das aber nirgendwo.

    Kleiner Hinweis zu Petplan..

    Es hat sich wieder bestätigt: für Leute, die im Schadenfall das Geld nicht vorstrecken können oder zumindest dann die Erstattung schnell brauchen ist Petplan nicht geeignet.

    Ich habe vor 10 Tagen Rechnungen hochgeladen und heute kam eine Nachricht, man könne die Dateien nicht öffnen. Ich soll jetzt alles nochmal schicken, per Mail. Vor Ende nächster Woche wird da also nichts passieren. Das Geld sehe ich also frühestens nach 3 Wochen. Es geht immerhin um bis zu 1.800 € Erstattung.

    Ich für mich nicht bedrohlich, nervt aber, weil ich endlich wissen will wieviel übernommen wird.

    Es ist natürlich privat, aber es interessiert mich brennend was du verdienst. Also nicht du persönlich, sondern eben ein jüngerer, angestellter Tierarzt.

    Teilzeit, also 20-30 Stunden?

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mir die Ohren schlackern würden, auch wenn ich höre, was TFAs verdienen.. :fear:

    Vielleicht magst du mal ne range verraten? Oder nicht, natürlich.

    Ich bin einfach so frech zu fragen, nicht übel nehmen.

    ich war auch schon mal bei so ner notfal apotheke wegen ner zeckenzange. Aber da "stört" man mit seinen Anliegen doch nicht?

    Die sind ja eh im laden und machen dann halt ihr Fenster auf wenn man davor steht, aber da ist jetzt keine Schlange an Leuten die da vor warten :thinking_face: . Bei uns kann man in die Apotheken rein schauen, der Angestellte der Schicht hat sitzt halt da am Tresen

    so ist das bei uns auch. Ich hab auch schon mal Läusemittel für meine Tochter abends um acht abgeholt. Die kommen dann aber nicht extra in die Apotheke sondern sitzen eh dort und warten bis jemand kommt.

    Und genau deshalb ist mir die Diskussion hier zu undifferenziert. Ich wohne z. B. ländlich (Dörfer um kleine Stadt) und bei 3 der Apotheken in den umliegenden Dörfer kommt der Apother extra in den Laden, meist ist es im selben Haus oder in der Nähe, aber da wartet keiner im Schaufenster auf die nächtlichen Kunden. Es ist halt unterschiedlich.


    Also wenn hier von "die Tierärzte" die Rede ist, oder wenn ich so einen Artikel lese wie bei Rückert, worum gehts da eigentlich? Angestellte, Praxisinhaber? Ländlich, Ballungsgebiet? Einzelpraxis, Großpraxis/Klinik?

    Das macht doch alles nen Unterschied.


    Unsere Region ist zum Beispiel gut abgedeckt, hier komme ich im Notfall jederzeit innerhalb von max. 30 Minuten an einen Tierarzt und hab sogar noch Auswahl. Trotzdem kann die Lage ja anderswo kritisch sein.


    Wie oft hat ein niedergelassener Tierarzt eigentlich den von der Kammer organisierten Notdienst? Mehrmals pro Woche oder einmal pro Woche (Wochenden/Feiertage) doch eher nicht, oder? Einmal pro Monat?

    Gibt sicher Unterschiede, s. o.

    Finde ich bei der Beurteilung, wie zumutbar das ist aber schon relevant.


    Wenn ich natürlich in einer Praxis anheuere, die von sich aus durchgehende Erreichbarkeit anbietet, also jeden Tag sind die Arbeitsbedingungen unter Umständen wie beschrieben (schrecklich). Aber ist das die Regel?


    Naja und dass angestellte Tierärzte was Gehalt und Arbeitsbedingungen angeht häufig ganz prekär unterwegs sich ist leider nichts neues. Ich hab schon vor 15 Jahren mit einer Tierärztin und 2 Studierenden zusammengewohnt, für die die praktische Tätigkeit als Angestellte deshalb nicht in Frage kam. Da wurde einfach viel politische Arbeit verpasst oder auch nicht verstanden. Ein Äquivalent zum Marburger Bund hätte es schon viel länger gebraucht.


    Wenn man für bessere Bedingungen kämpft darf man aber nie zu viel in einen Topf werfen, da kann man nur verlieren.