Erstmal danke für eure ehrlichen Meinungen :-)
Unser Hund heißt "Popcorn" ;-) Leider kann mir niemand sagen, welche Rassen bei ihm dabei sind. Ich tippe aber stark auf einen Jagdhund, vom Verhalten her, Münsterländer wird vermutet, den Rest weiß ich nicht.
Die Einheiten im Tagesablauf, die ich aufgelistet habe sind recht kurz gehalten, da orientiere ich mich am Hund. Ich hatte eigentlich eher die Vermutung, dass er unterfordert ist, da er ständig nach Beschäftigung sucht. Wenn er es benötigt, hat er seine Ruhezeiten, da stört ihn auch niemand.
Anfangs hat der Hund ständig meine Nähe gesucht und ich habe gemeinsam mit ihm im Zimmer meines Sohnes geschlafen. Mittlerweile schläft Popcorn im Wohnzimmer, da läuft es am Morgen viel ruhiger ab. Er winselt zwar in der Nacht hin und wieder und möchte im Zimmer schlafen, aber da ist er dann am nächsten Morgen viel aufgedrehter.
Es ist schwer den Hund bei den Kindern auf Abstand zu halten. Wir haben zwar ein Haus, aber so riesig, dass sie sich aus dem Weg gehen könnten, ist es auch nicht. Außerdem sucht der Hund die Nähe, nicht die Kinder. Sie verhalten sich in meinen Augen wirklich vorbildlich und oft kommt er auch einfach und schleckt sie ab, das lasse ich dann auch zu. Wir haben öfter die Situation, dass meine Kinder auf dem Sofa sitzen und fernsehen. Popcorn kommt dann angerannt, springt aufs Sofa, auf die Kinder rauf und zwickt sie. Normalerweise darf er nicht aufs Sofa. Er läuft auch oft hinterher und zwickt in Füße, Hand oder Po. Ignorieren ist unmöglich, gehe ich dazwischen, wird er mir gegenüber ruppig.
Ein zurechtweisen oder von der Bank holen in diesem Moment, artet manchmal aus. Da schaut er wie weit er gehen kann. Werden mein Partner und ich bestimmter geht es erst so richtig los. Gerade hatten wir es wieder, ich bin ganz ruhig geblieben und habe ihn mit ruhiger Stimme weggelockt. Er ist nach einer Weile auch gekommen, aber ich möchte eine für meine Kinder unangenehme Situation nicht durch gut Zureden entschärfen und darauf hoffen, dass der Hund meiner Bitte nachkommt. Hier bräuchte ich die richtige Reaktion meinerseits.
Den Hund im Haus anhängen ist für mich keine Lösung, zumal ich hierfür auch gar keine Möglichkeit habe. Wir haben einen offenen Wohnraum, ohne viel Türen, also geht ein Wegsperren in ein Zimmer auch schwer. Wir haben auch schon Barrieren aufgestellt, doch hier springt er mittlerweile drüber.
Die Idee mit dem aus der Hand füttern habe ich von meinem Hundetrainer in der Hundeschule. Der hat auch gemeint, dass die Kinder hier mitmachen sollten. Nach dem Motto - die Hand, die einen füttert, beißt man nicht.
Er ist den Kindern gegenüber nicht aggressiv, aber durch seine Kraft, die er irgendwie nicht abschätzen kann, ist es zu viel und mit der Zeit auch gefährlich. Die Kinder können sich nicht wehren. In so einem Moment schreien sie natürlich auf und weinen dann. Das beeindruckt den Hund aber meist nicht sonderlich. Er erwartet dann irgendwie eine Reaktion von mir, da er mich direkt danach immer ansieht. Wie mache ich es richtig, dass er mich respektiert, aber nicht fürchtet und vor allem die Kinder in Ruhe lässt.
Es ist auch nicht möglich diese Attacken zu vermeiden, denn dann müsste ich entweder den Hund oder die Kinder immer direkt an meiner Seite haben oder alle trennen. Bei uns geht weder das eine noch das andere. Mir ist klar, dass das zukünftige Zusammenleben von meiner Reaktion und meinem Umgang mit unserem Hund abhängt. Ruhig zu bleiben ist schwer, innerlich bin ich dann wütend und traurig, aber auch ängstlich - das spürt unser Hund klarerweise.
Ach ja, das Alleine bleiben haben wir bis dato noch nicht geübt, denn er neigt dazu alles anzuknabbern. Obwohl er gerne Auto fährt ist der Rücksitz meines Autos bereits durchlöchert und er nagt an Tisch, Bank usw. Wir wollen ihn nicht überfordern und die Prio liegt momentan beim zwicken und dem Grundgehorsam. Was ohne Probleme funktioniert ist das "Sitz" und er geht auf den Platz, wenn ich ihn ruhig darum bitte, zumindest zu 90%.