An die Rüdenbesitzer: Wie geht ihr damit um, wenn euer Jungrüde seine Eier entdeckt und meint, er muss anderen Rüden zeigen, dass er der Tollste/Stärkste ist? Anno hat vorhin zum zweiten mal (gestern das erste mal) so ein Verhalten gezeigt in Richtung Showkampf, also keine ernsthafte Aggression und auch kein Mobbing, sondern wirklich so Imponiergehabe. Knurren, vorne mit den Pfoten in die Luft gegen den andern springen, halb-steifes umeinander rumstaksen. Einfach Stunk machen eben.
Ich will das nicht, aber weiß auch noch nicht, was ich tun soll. Ihn direkt anleinen wenn ein anderer (abgeleinter) Hund da ist, und erst fragen ob es ein Rüde ist? Kommt mir blöd vor, er "lernt" ja auch noch wie das so läuft unter Rüden. Ihn zwar hin lassen, aber wenn er sich dann so verhält, schimpfen oder direkt beenden und weggehen (ihn anleinen und weg)?
Einfach machen lassen, "Die regeln das unter sich" kommt mir jedenfalls verkehrt vor. Bin bisher dann zügig weiter und oder hab ihn vorher zu mir gerufen. Also die Situation möglichst früh beendet.
Emil ist nun fast ein Jahr alt. An manchen Tagen fühl er sich natürlich wie King Loui und macht auf dicke Hose. Hält sich aber noch in Grenzen. Die Momente wo er wirklich prollig sind, sind bislang wirklich selten und beschränken sich nur auf Rüden, die deutlich größer sind als er. Sein "Erzfeind" ist der große alte Dobermann von gegenüber. Dieser hat beim ersten Kontakt sehr deutlich gemacht, dass er keinerlei Nähe von Emil wünscht. Das hat Emils Wunsch natürlich nur noch mehr bestärkt. Sobald der Dobermann die Straße betritt, kriegt Emil das irgendwie immer mit und steht parat. Grundsätzlich mache ich das immer von der Situation abhängig. Dobermann und Emil würde ich nie zusammenlassen. Das ist mir einfach zu gefährlich. Wenn es dort knallt, knallt es richtig.
Grundsätzlich bin ich aber schon der Meinung, dass junge Rüden auch mal selbst ihre Erfahrungen machen müssen. Bei uns findet das meist im recht kontrollierten Rahmen in der Hundetagesstätte, oder auf Spaziergängen mit bekannten Hunden statt. Als Emil seine Männlichkeit entdeckt hatte und der Meinung war er müsse die zwei Kooikerhondje Mamis in der Huta belästigen, haben die drei Hunde das wunderbar unter sich selbst geregelt. Emil hat ein paar mal einen auf den Deckel bekommen und wurde über den Platz gescheucht. Danach war die Sache für die Hunde erledigt. Emil hat gelernt, dass er die zwei Hündinnen in Ruhe lassen soll.
Also zusammengefasst: Ich versuche den Hund seine eigenen Erfahrungen sammeln zu lassen. Dazu gehört auch mal, dass er einen auf den Deckel bekommt. Wenn er frech ist und es übertreibt, muss er auch mit den Konsequenzen leben. Ich achte allerdings darauf, dass dies im halbwegs geordneten Rahmen abläuft und die Situation für beide Parteien nicht wirklich gefährlich wird.